Inhalt:
Die Stadt Flint lebte fast ausschließlich von General Motors. In den 80er Jahren verlagerte deren Vorstandsvorsitzender Roger Smith elf Fabriken von Flint nach Mexico und setzte 30.000 Arbeiter auf die Straße. Trotz aller Versuche, andere Industrien anzusiedeln und durch ein vielfältiges kulturelles Angebot Touristen anzulocken, wurde Flint bald die unattraktivste Stadt der USA mit einer extrem hohen Verbrechensrate. Nur wenige Menschen waren so beschäftigt wie der örtliche Marshall, der die vielen Zwangsräumungen vollstrecken mußte.
Kritik:
Da ich ja in der Automobil-Industrie tätig bin hab ich mir den Film wegen der für uns aktuellen Thematik in der Videothek ausgeliehen:
Der Film zeigt die skrupellose Art wie ein gesundes Unternehmen (GM) Tausende von Arbeitern auf die Strasse setzt und eine ebenso skrupellose Gewerkschaft sich dem geldgierigen Unternehmen bedeutungsvoll zur Seite stellt (dies wird aber leider nicht sehr ausführlich gezeigt).
Moore geht zwar noch "zahmer" vor als in "Bowling for Columbine" aber seine unnachgiebige, witzige und direkte Art ist trotzdem spürbar. Er zeigt den Niedergang einer ganzen Stadt und deren verzweifelte, teilweise hirnrissige Rettungsversuche aus der Sicht des kleinen Mannes mit dem typischen Anteil Moore. Als "Nebenhandlung" ist Moore mit dem Deputy bei seinen täglichen Hausräumungen unterwegs, hier wird auch am Vorweihnachtstag mal schnell eine Familie auf die Strasse gesetzt
Der Hammer ist das Arbeitsprogramm für ehemaligen GM-Mitarbeiter als Gefängniswärter 
die hier überwiegend ehemalige, auf Grund der Arbeitslosigkeit straffällig gewordene, Arbeitskollegen hinter Gitter stecken. Aber es gibt noch einiges mehr ...Fazit:
Moore zeigt sehr gut die sozialen Misstände wie Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Verwahrlosung, Kriminalität durch den Zerfall der ehemaligen Hochburg der US-Autoindustrie aber auch das arrogante Auftreten der "Oberschicht" die sich über die neu gewonnenen "Ruhe" freut und sämtliche Probleme ignoriert. 8/10 Punkten
