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MBL Board > Film-Kritiken - Ausführlich (Kino, DVD, TV) > Stuck (FFF 07-06)


Geschrieben von: Sidschei am Fri, 03 August 2007, 16:10

Stuck


Kanada 2007

Regie: Stuart Gordon

Darsteller: Mena Suvari, Stephen Rea, Russell Hornsby, Rukiya Bernard

Länge: 90 Min

Gesehen als: englische OV

Genre: Komödie, Satire, Drama

Trailer
Behind the Scenes
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Das darf doch nicht wahr sein!
Und Du dachtest, Dein Tag war scheisse?

Mit "Stuck" von Stuart Gordon praesentiere das FFF 2007 eine Weltpremiere, welche dieses Jahr - ueberraschend und natuerlich sehr zur Freude zugleich - recht zahlreich vorhandenen. Stuart Gordon selbst ist dem FFF eh sehr freundlich gestimmt und bedauerte sogar noch, dass er dieses Jahr keine Zeit haette persoenlich auch mal in Stuttgart zur Auffuehrung vorbei zu schauen, wie zumindest die Vertreterin des FFF vor dem Film zu erzaehlen wusste. Ob das 'Versprechen' es beim naechsten Film einzurichten eingehalten wird, wird sich natuerlich erst zeigen. zwinker.gif

Jedenfalls war mit "Stuck" ein so taufrischer Film am Start, dass man erst direkt vor Auffuehrung auf dem FFF einen Trailer dazu im Netz finden konnte. Waehrend nun auch ein Film-Poster veroeffentlicht wurde sieht es mit Bildern hingegen allerdings noch mehr als mau fuer "Stuck" aus.

Doch was soll's, es zaehlen nicht Bilder, Poster oder Trailer - sondern einzig und allein der Film. Und auch "Stuck" gehoert ganz sicherlich zu einen DER positiven Überraschungen des diesjaehrigen FFF, erwartet man von Stuart Gordon in der heutigen Zeit sicherlich keine bahnbrechenden oder wirklich guten Filme mehr.

Die Geschichte von "Stuck" ist schnell und einfach erzaehlt: Eine junge Krankenschwester Brandi (Mena Suvari) faehrt etwas beschwippst ueber die Strassen und trifft dabei ausgerechnet auf Tom (Stephen Rea), dessen Tag offensichtlich nach Rausschmiss aus der Wohnung, wenig lustigen Erlebnissen auf dem Arbeitsamt und einer halben Nacht auf der Parkbank offensichtlich nicht mehr schlechter werden koennte.
Nun ist es nur leider so, dass man das 'Aufeinandertreffen' der Beiden relativ wörtlich nehmen kann: Denn Brandi rammt mit Ihrem Wagen den gerade die Strasse ueberquerenden Tom so ungeschickt, dass dieser mit voller Wucht mit seinem Kopf (und einem Scheibenwischer im Gedaerm) durch Ihre Windschutzscheibe knallt. Wenig erfreut von ihrem Besuch in der Fahrgastzelle des nun recht demolierten Wagens gedenkt Brandi in ihrem Schock aber keinesfalls nun den Wagen anzuhalten sondern rast in Panik in die heimatliche Garage, mit der sichergeglaubten Gewissheit dass ihr unfreiwillig mitgenommener Anhalter sicherlich nicht mehr unter den Lebenden weilt.

Doch auch hier weit gefehlt: Denn kaum in der Garage angekommen faengt der unfreiwillige Fahrgast zu zucken an und bittet die eh schon mehr als verstoerte Brandi flehend um Hilfe... die nun aber voellig verstoert Tom erstmal eins auf die Ruebe gibt, damit er wieder ruhig ist und ueberhaupt nicht mit dem Gedanken spielend dem Aermsten zu helfen ihn ihre Wohnung rennt, um Ihren Freund bei Ihrem 'kleinen Problem' um Hilfe zu bitten.

Und von nun an zeigt Stuart Gordon mit "Stuck" eine so aberwitzige Abfolge an Geschehnissen, die einem das Lachen wortwoertlich im Halse stecken lassen. Sicherlich: Stuart Gordon hat seinem Film sicherlich eine gehoerige Briese tief-schwarzem Humor verpasst. Doch nichts desto trotz bleibt mit "Stuck" die Tatsache bestehen, dass es sich hierbei um einen Film handelt, der im Grunde seiner Erzaehlung auf wahren Begebenheiten beruht!.
Und genau dies ist der Grund, weshalb einem mehr als nur einmal das Lachen sprichwoertlich im Halse stecken bleibt und man beim kopfschuettelnden Verlassen das Kinos mit seinen Worten das darf doch nicht wahr sein noch nie treffender den eigentlichen Abschlusssarkasmus eines Filmes haette beschreiben koennen! Denn waere dieser Film nicht auf wahren Begebenheiten basierend, haette man sicherlich noch mehr und noch ausufernder Gelacht, als es einem bei "Stuck" eh schon permanent (bedrueckt) auf den Lippen liegt.

"Stuck" ist ganz sicherlich kein Film, der den aktuellen Entwicklungen des Filmemachens stand halten kann. So praesentiert sich Gordons Regie-Arbeit in Punkto Realisation als klassischer Film der nicht aussterben wollenden Epoche der 80er Jahre. Und auch wenn er in manchen Schnitten und vor allem der musikalischen Untermalung sicherlich nicht ausschliesslich ein glueckliches Haendchen zu zeigen versteht, kann "Stuck" mit all seinen dennoch vorhandenen Staerken soweit Punkten, dass man ueber Vieles mehr als bereitwillig hinwegsieht. Denn "Stuck" versteht es, sich Stueck fuer Stuck ( zahn.gif ) stetig zu steigern und den Spannungsbogen (der Unglaublichkeiten) permanent nach oben zu schrauben.

Hierbei erzielt er gerade in den Punkten seine Wirkung, die in "Stuck" nicht nur zu traurig... sondern in sich auch schon zu lustig sind, um wahr zu sein. Denn an den dargestellten Szenen der unterlassenen Hilfeleistung wird ganz sicherlich kein Seher auch nur annaehernd irgendwie Zweifeln, glaubt man diese dargebotene Darstellung der Ereignisse sofort und ungesehen wenn man nur ab und an mal seinen Kopf in die reale Welt hinauszustrecken wagt.

So schaffte Stuart Gordon mit "Stuck" das kleine Meisterwerk, was nahezu keiner dem Film im Vorfeld ob seiner Einfachkeit der Handlung zugetraut haette: Er verstand es blendend ueber seine Laufzeit von 90 Minuten zu unterhalten und praesentierte sich nicht als langweilig werdende und aufgeblaehte Langlauf-Version einer Kurzgeschichte, was "Stuck" am Ende von vielen Seiten ein dickes respect.gif einzubringen verstand. Zu Recht!

Somit praesentierte sich auch "Stuck" nach "OSS 117" gleich als naechste positive Ueberraschung des diesjaehrigen Festivals, die so sicherlich keiner auf seinem Plan stehen hatte. Auch wenn eher traditionell und durchschnittlich Inszeniert bietet "Stuck" Unterhaltung die deutlich ueber genredurchschnitt abzuschneiden versteht und trotz seiner Obskuritaet wohl gerade deswegen zu unterhalten verstand.

Auch hier stimmte (nahezu) alles, was "Stuck" am Ende von mir satte 8/10 einbringt und damit im wahrsten Sinne des (filmischen) Wortes ein unglaubliches: Das darf doch Alles nicht wahr sein einheimsen kann. a_woot.gif

+
* Aus Wenig ein gekonntes Ganzes erstellt
* uebler schwarzer Humor
* versteht es sich kontinuirlich zu steigern
-
* Soundtrack (streckenweise)


..:: Offizielle Webseite ::..
..:: Original DVD @ Amazon.com ::..

Offizielle Beschreibung des Programmheftes, der Übersicht wegen versteckt:
Spoiler:
Was macht eine nicht mehr ganz nüchterne Krankenschwester, wenn ihr auf dem Weg von der Disco ein Obdachloser vor das Auto läuft, ihm die Stoßstange ein Bein zerfetzt und er in Zeitlupe durch ihre Windschutzscheibe kracht? Genau, sie fährt nach Hause, stellt den Wagen in der Garage ab, nimmt noch mehr Drogen und hat Sex. So zumindest reagiert Brandi (Mena Suvari) im neuen Film von Stuart Re-Animator Gordon. Und wie in jenem Klassiker ist auch hier das Opfer, der Typ in der Windschutzscheibe (Stephen Rea), nicht tot zu kriegen. Ein Scheibenwischer steckt bis zum Anschlag in seinen Eingeweiden, seine Beine sind nicht mehr wirklich brauchbar, aber … er lebt noch! Und beginnt zu begreifen, dass Brandi, aus welchen Gründen auch immer, nicht bereit ist, ihn aus der misslichen Lage zu befreien. Umso länger der Arme feststeckt, desto wütender und entschlossener wird er: Nein, er wird nicht sang- und klanglos in dieser Garage abkratzen! So beginnt ein haarsträubender Kampf ums Überleben, bei dem kein Auge trocken bleibt. Und wenn dieses unglaubliche Splatterfest zu Ende ist und man sich die Lachtränen wegwischt, kommt vielleicht die Erinnerung: Stand da nicht im Vorspann, dass dieser Film auf wahren Begebenheiten beruht? Nun ja. Ein wenig Gore und schwarzen Humor dürfte Stuart Gordon hinzugefügt haben. 

Geschrieben von: mirko am Sat, 18 August 2007, 11:40
Mena Suvari spielt eine Altenpflegerin, die im berufsalltag keine schwierigkeiten zu haben scheint, schmodderiges anzupacken. als sie jedoch ihre anstehende beförderung gefeiert hat und voll des guten bieres und der pillen mit ihrem auto einen obdachlosen auf die hörner nimmt, der daurafhin in ihrer windschutzscheibe stecken bleibt, kriegt sie es nicht hin, diesen von der motorhaube auf den parkplatz eines krankenhauses abzuladen.
was macht man stattdessen? man nimmt das schwer ramponierte opfer mit nach hause und stellt es samt wagen in der garage ab, um daraufhin, noch ein bisschen mehr zu trinken und drogen zu konsumieren.
das opfer jedoch denkt nicht daran, einfach zu verscheiden und so hat frau suvari neben ihrem samstagsjob, ihrem fremdgehenden freund, ihrer überneugierigen freundin und einem demolierten wagen auch noch ein entsorgungsproblem.
das opfer indes findet trotz seiner misslichen lage (wir erinnern uns: der film heißt stuck, weil der typ feststeckt) immer wieder mittel und wege, der protagonistin die hölle heiß zu machen und das trotz eines extremst eingeschrenkten bewegungsraadius.

stuck kommt eher, wie ein kammerspiel daher, wirkt nicht zuletzt durch den sehr übersichtlichen cast sehr günstig in der produktion besticht aber durch eine abgefahrene handlung , gute schauspielerische leistungen und teils ziemlich eklige szenen. wo andere filme ausblenden, wird hier draufgehalten, jedoch, ohne den bogen zu überspannen.

stuart gordon hat angeblich bei der produktionsfirma ein extra wort eingelegt, daß die uraufführung beim FFF und nicht beim viel größeren torronto filmfest präsentiert wird. von solchen festivals abgesehen wird der film jedoch wohl kaum in die kinos kommen. macht auch nichts, denn der ist das richtige für einen kleinen dvd-abend.
ich gebe 7/10 punkten.

Geschrieben von: GreatWhite am Wed, 07 January 2009, 04:33
http://www.mblnews.de/movie/greaty/StuckDVD.jpgStuck
(Stuck)


Kinobesucher in Deutschland : DVD Premiere
US Box Office : Entfällt

Die DVD bietet :

Hauptfilm : Stuck
USA 2006
Laufzeit : 82 Minuten
FSK : k.J

Bild : 1:1,85 (16:9)
Ton : D/E - D.D 5.1 - Deutsch auch DTS
Anbieter : Highlight/Constantin

Regie : Stuart Gordon

Extras : Audiokommentar / Making of... / Featurettes / Bio- und Filmografien

Verkaufspreis DVD ab 19. Februar - ca 18 Euro
Verkaufspreis BluRay ab 19. Februar ca. 25 Euro
Im Verleih ab 5. Februar erhältlich


Greaty

Geschrieben von: bit2bit am Tue, 14 April 2009, 11:54
Was für ein Film blink.gif

Am meisten hat mich die Optik gestört. Auch der Anfang bis zum Unfall erinnerte mich mehr an eine zweitklassige Dailysoap. Wenn man das alles übersteht, bekommt man wirklich eine abgefahren Geschichte präsentiert. yesnick.gif
Sogar Frau bit wurde zum richtigen Zeitpunkt wach und verfolgte den Film bis zum bitteren Ende. Und das will was heißen. biggrin.gif

Die Darsteller sind gut gewählt, vor allem Stephen Rea spielt das Opfer hervorragend. Und auch Nena ist ganz nett anzusehen naughty.gif
Ich konnte zwar nicht direkt lachen, aber der schwarze Humor ist schon vorhanden, wie zB bei der Szene im Arbeitsamt - Zitat: "Ich habe einen Termin." smile.gif

Fazit: 10 für die Story und 5 für die Präsentation. Ergibt kaufmännisch gerundet eine glatte 8!

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