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MBL Board > Film-Allerlei > [Film/FFF'05 #16] FREEZE FRAME |
Geschrieben von: Sidschei am Wed, 17 August 2005, 07:47 | ||||||||||||||||||||
Sonntag - wir naehern uns der Mitte des Festivals *g* Da mich der um 12:30 laufende "Redemeer" inhaltlich nicht wirklich interessierte, hab ich mir die Vorstellung gespart (und hab ein bischern weitergeschlafen ) und bin erst zur zweiten Vorstellung ins Kino. Und hier war die Wahl diesesmal noch nicht schwer. Da mit "Kaal" ein Film aus Bollywood zur Wahl stand und ich Bollywood derzeit wirklich noch mehr als aetzend fand, gings in den Film der schon 2004 gezeigt werden sollte aber dann leider ausfiel:
Offizielle Inhaltsangabe (blos der Übersicht wegen "versteckt", enthaelt hier aber einen Spoiler auf den Film!)
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Geschrieben von: mirko am Mon, 22 August 2005, 06:13 | ||
Sid und ich kommen zum selben ergebnis, aber auf andere art und weise. Wie schon geschrieben, geht es um sean veil (der name versteht sich als irnoische anspielung seines lebens: veil= verhüllt, verschleiert, was das komplette gegenteil von dem ist, was er tut). einen mann, der paranoid ist, sehr paranoid. so paranoid, daß er jede minute seines lebens auf film aufnimmt, selbst, wenn er schläft. er tut dies, um jeder zeit ein alibi zu haben. dies, weil er vor 10 jahren fälschlicherweise für den täter eines bestialischen verbrechens gehalten wurde und schließlich aus mangel an beweisen freigelassen wurde. seit dem ist er gefangener seines geisteszustandes, der sich verschlimmern sollte, als versucht wird, ihm ein weiteres verbrechen anzuhängen und ausgerechnet das rettende band aus seinem "vault" verschwunden ist. der film zeigt eindrucksvoll und mit kalten bildern, wie ein mann lebt, der sich sein eigenes gefängnis gebaut hat. fast schon wie ein abhängiger der eigenen überwachung wechselt er den film der "bed-cam", als dieser mitten in der nacht auszugehen droht, was ihm durch ein schrilles wecker-signal angezeigt wird. er verlässt das haus nur mit einem eigensgebastelten gestell um den körper für die "self-cam". die paranoia des protagonisten ist bis hin zum unwahrscheinlichen fall, daß er mal sex haben sollte so gut ausgearbeitet, das es trotz der doch eher drastischen maßnahmen, die er ergreift absolut realistisch und überzeugend rüberkommt. lee evans spielt den psychopathen oscarverdächtig der look des films ist absolut schmutzig, düster und stimmig und hilft, die kalte und gestörte welt veils zu vermitteln in die der zuschauer geworfen wird. ich muß sid in einigen punkten widersprechen: ich fand die handlung kein bisschen 08/15, sondern ziemlich außergewöhnlich und imho bisher noch nicht dagewesen. der look ist schmutzig, jedoch ist das absolut notwendig für die handlung und macht den film letztenendes zu einem kunstwerk. dagegenhalten muß ich auch, was die spannung angeht. ich empfand den film nicht als thriller. er wird nicht langweilig, jedoch sitzt man nicht ständig auf der kante des sessels. die bilder und die schauspielerischen leistungen sind es, die einen dabei halten. was mich persönlich gestört hat, ist, daß der film durch seine who-dunnit-aufklärung am schluß von einem psycho-thriller zu einem simplen krimi entmystifiziert wird. zwar ist nett anzusehen, wie die drei personen am ende versuchen, sich gegeneinander auszuspielen, allerdings wechselt der film dadurch irgendwie das genre und bietet ein wenig stimmiges ende. außerdem bleiben einige fragen ungeklärt, wie zB
dennoch bekommt der film von mir 8/10 da der look, die schauspieler und die geschichte zu gefallen wissen. was mich auch positiv überrascht hat, ist daß der film absolut professionell gemacht ist. ich bin ein freund des us-profi-kinos und als solcher bin ich europäischen produktionen ggü immer etwas skeptisch, da man oft sehr schnell merkt, woher der film kommt. dieser film kann sich mit independent-produktionen aus den usa durchaus messen. |