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MBL Board > Filmkritiken - Shorties > San Andreas


Geschrieben von: Sidschei am Sun, 13 September 2015, 05:38
[Kritik][Filmdetails]
_Titel_
San Andreas
_OTitel_
San Andreas
_Regisseur_
Brad Peyton
_Darsteller_
Dwayne Johnson, Carla Gugino, Alexandra Daddario, Paul Giamatti, Hugo Johnstone-Burt, Art Parkinson, Ioan Gruffudd
_Genre_
Action / Drama / Thriller
_Land_
USA/Australia/Canada
_Jahr_
2015
_Laenge_
114 min
_FSK_
12
_URLfilmstarts_
hxxp://www.filmstarts.de/kritiken/200433.html
_URLimdb2_
hxxp://www.imdb.com/title/tt2126355/
_GesehenAls_
Englische OV
[/Filmdetails]

Phu. Das war wirklich der schlechteste (Katastrophen-)Film, den ich seit langem gesehen habe. Und ich hab alle (auch juengeren) Roland Emmerich Werke gesehen... zwinker.gif

Eigentlich koennte der Film auch "Handbuch, was man bei einem Erdbeben auf keinen Fall alles tun sollte" heissen. Denn die Handlung ist wirklich so hanebuechen, dass man nicht mal mehr drueber lachen kann, sondern es einfach nur noch ueber sich ergehen laesst. Aber wenn man bei einem Erdbeben IN ein Hochhaus geht, welches noch nicht mal fertig gebaut ist ist das nur der Gipfel der Doofheit, welche nur noch dadurch gekroent wird, wenn die Helden mit einem motorisierten Gummiboot durch das mit Wrackteilen uebersaete Wasser - natuerlich alles nicht scharfkantig - durch San Fransisco Fahren. Und warum sich andere ausgerechnet auf einer Bruecke Zuflucht suchen... ach, lassen wir das.

Nicht minder schlimm ist die Tatsache, dass sich "San Andreas" wirklich eines jeden Klischees bedient, welcher ein Latastrophenfilm auch nur haben kann und damit ueberhaupt keine Akzente zu setzen versteht. Der Wissenschaftler, der das alles vorhergesehen hat, dem aber keiner glaubt. Der nicht nur getrennte, sondern auch eine Tochter verloren habende Superheld, der alles mal kurz im vorbeigehen rettet, was es nur zu retten gibt. Die Ex-Frau mit ihrem Arschloch-neuem-Macker und natuerlich die noch zwischen den Fronten stehende, verbleibende Tochter. Gaehn, ist das alles hochinteressant. Dass ein Leben fuer die Rettung eines Kindes draufgeht, darf dann natuerlich auch nicht fehlen.

Am allerschlimmsten allerdings finde ich, dass "San Andreas" eigentlich gar kein Katastrophenfilm ist. Nein, es geht so gut wie gar nicht um die Katastrophe. Diese ist nur schmueckendes und nicht film-relevantes Beiwerk fuer ein waschechtes Familiendrama, welches halt zufaellig mal zu einem der schlimmsten Erdbeben aller Zeiten stattfindet. So verkommt der SFX-Overkill mit den ueblichen Rettungen in letzter Sekunde zu einem schmueckendem Beiwerk, welches aber voellig emotionslos am Zuschauer vorbeischlittert. Und das ist wirklich eine Kunst, vor allem dann wenn man bedenkt, dass sich "San Andreas" an saemtlichen Katastrophenfilm-Klischees bedient, die es nur so gibt.

Ne, liebe Filmemacher. Das war wirklich ne absolute Katastrophe und wohl nur ein (un)gewolltes Beispiel dafuer, die Emmerich-Filme inhaltlich deutlich aufzuwerten. Herzlichen Glueckwunsch, das ist absolut gelungen. Denn das immer Mehr und immer Groesser und dadurch immer komplett uebertriebener-Szenario des Filmes ist zwar optisch echt huebsch anzusehen, aber unterhaltungstechnisch wie inhaltlich einfach nur uninteressant und unnoetig, die ihren Gipfel im Pathos-Quark der Ami-Menthalitaet des Wiederaufbau-Gedankens traegt, anstatt sich mal zu fragen, wieso man so doof sein kann, eine Stadt dieses Ausmasses direkt an einer Erdbebenspalte zu erbauen.

ein Katastrophenfilm richtig zu machen, ist eigentlich echt nicht schwer. Aber irgendwie gelingt das in der Neuzeit nahezu nicht mehr, so dass als wirkliche Unterhaltung in diesem Subgenre eigentlich nur die klassischen, alten Filme der 70er Jahre bleiben. Die haben zwar nicht ansatzweise die technischen Mittel der heutigen Zeit zu bieten, verstehen es aber wenigstens zu unterhalten und auch gut zu sein!

3/10


Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (Inhalt)

In Kalifornien ist die berühmt-berüchtigte San-Andreas-Verwerfung eine tickende Zeitbombe: Experten sagen schon lange voraus, dass es irgendwann mal zu einem verheerenden Erdbeben kommen muss, wenn sie sich verschiebt. Die Mega-Metropole Los Angeles wäre davon unmittelbar betroffen. Und wie es das Schicksal nun so will, bricht eines Tages tatsächlich jenes Horror-Szenario über die Stadt herein, in dessen Verlauf ein Beben der Stärke 9 alles in Schutt und Asche legt. Mitten in diesem Chaos versucht sich der Hubschrauber-Rettungspilot Ray (Dwayne Johnson) gemeinsam mit seiner Noch-Ehefrau Emma (Carla Gugino) von LA nach San Francisco durchzuschlagen. Denn dort sitzt ihre gemeinsame Tochter Blake (Alexandra Daddario) fest und wartet verzweifelt auf Hilfe. Doch gerade, als sich die Lage zu beruhigen scheint, geht die gewaltige Natur-Katastrophe erst richtig los...
Quelle: http://www.filmstarts.de/kritiken/200433.html

[/Kritik]

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