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MBL Board > Filmkritiken - Shorties > The Stanford Prison Experiment


Geschrieben von: Sidschei am Sat, 06 February 2016, 10:10
[Kritik][Filmdetails]
_Titel_
The Stanford Prison Experiment
_OTitel_
The Stanford Prison Experiment
_Regisseur_
Kyle Patrick Alvarez
_Darsteller_
Billy Crudup, Michael Angarano, Moises Arias, Nicholas Braun, Gaius Charles, Keir Gilchrist, Ki Hong Lee, Thomas Mann, Ezra Miller, Logan Miller, Tye Sheridan, Johnny Simmons, James Wolk, Nelsan Ellis, Olivia Thirlby, Matt Bennett, Jesse Carere, Brett Davern, James Frecheville, Miles Heizer, Jack Kilmer
_Genre_
Biography / Drama / History / Thriller
_Land_
USA
_Jahr_
2015
_Laenge_
122 min
_URLfilmstarts_
hxxp://www.filmstarts.de/kritiken/231236.html
_URLimdb2_
hxxp://www.imdb.com/title/tt0420293/
_GesehenAls_
Englische OV
[/Filmdetails]
Zuerst gab es den deutschen "Das Experiment", welcher von der Presse und den Zuschauern positiv aufgenommen und von mir noch immer nicht gesehen wurde zahn.gif Dann gab es 2010 ein amerkanisches Remake dazu, welches auf dem FFF einen Slot fand und der mir durchaus, trotz einiger Maengel, zu gefallen verstand. Und nun kommt "The Stanford Prison Experiment", welcher die ganze, in 1971 vorgefallene Geschichte wohl in einer Art Real-Film-Doku aufbereitet.

Der Anfang war vielversprechend: Gut in Szene gesetzter, 70er Jahre Mief-Look und ein interessanter Einstieg in das Geschehen liesen mein Gefallen und Interesse massiv ansteigen, welches leider aber im Laufe des Filmes immer weiter und weiter zu sinken verstand und die letzte halbe Stunde so weit ging, dass ich mit dem Abschalten des Players geliebaeugelt habe.

Das Problem des Filmes ist, in meinen Augen, seine Pseudo-Wissenschaftlichkeit. Er gibt deutlich mehr vor sein zu wollen, als er wirklich ist. Interpretationen, wissenschaftliche (Streit-)Gespraeche mit etwas Tiefgang, alles Fehlanzeige. Der Film begnuegt sich ueberwiegend mit einer ausufernden Liebe dem einzigen Detail, wie die per Muenzwurf bestimmten Waerter ihre Gefangenen pisacken und terroriseren. Und das in einer Vielzahl und angehaeufter Menge, die jegliche Abwechslung vermissen und irgendwann in nur noch purer Wiederholung mit variertem Inhalt endet. Die erstaunten Blicke der Psychologen und die kurzen, eingestreuten Gespraeche koennen diesen Umstand ob ihrer substanziellen Inhaltslosigkeit hier nicht retten. Und dies ist, fuer eine Laufzeit von nahezu 2 Stunden, definitiv zu wenig!

Einzig und allein der beisitzende, farbige Assistent, der selbst im Knast sass verstand es, dem Film in seinen Dialogen eine pfiffige und wirkungsvolle Note zu verleihen, die all die anderen Akteure ob der Tristesse ihrer Rolle zu vermissen verstanden. Doch leider waren seine Auftritte zu kurz und daher nicht fuer den Film positiv praegend genug. Und auch Diskussionen der Waerter und/oder Insassen verpufften in der ausufernden Zelebrierung der ausuebenden Macht und deren Darstellung.

Schade. Man haette in der ernsthaften Version des Stoffes wesentlich mehr, vor allem an Intensitaet rausholen koennen. Doch hier hat der Film leider versagt, so dass die mit mehr Aktion und freier Interpretation des Stoffes ausgelegte amerikanische Remake nicht nur einen groesseren Sehspass zu bieten verstand, sondern unter seiner Haube auch wesentlich mehr Tiefe. Und das muss dann wirklich was heissen...

4/10 Muenzwuerfen

Und auch das hat der Film nur knapp erreicht, da die letzte halbe Stunde nahezu eine komplette Qual war...



Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (Inhalt)
Basierend auf wahren Begebenheiten: Vom 14. bis 20. August 1971 wurde ein soziologisches Experiment durchgeführt, bei der männlichen Probanden per Zufallsprinzip die Rolle von Gefangenen und Gefängnisaufsehern zugeteilt wurde. Geleitet wurde die ganze Unternehmung von Psychologie-Professor Philip Zimbardo (Billy Crudup), der für das US-Militär die möglichen Ursachen von Konflikten in entsprechenden Wärter-Insasse-Konstellationen untersuchen sollte. Insgesamt 24 Personen nahmen daran teil, doch sehr bald zeichnete sich ab, dass sich die Beteiligten sehr viel mehr mit ihren Rollen identifizierten, als erwartet wurde. Seelische wie körperliche Folterungen waren die Konsequenz, die nicht nur von den Wärtern ausgingen. Auch die Häftlinge untereinander begannen, sich auf Geheiß der Aufseher das Leben zur Hölle zu machen. Das Experiment geriet völlig außer Kontrolle…
Quelle: http://www.filmstarts.de/kritiken/231236.html

[/Kritik]

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