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MBL Board > Filmkritiken - Shorties > 3096 Tage


Geschrieben von: Sidschei am Sat, 04 April 2015, 12:53
[Kritik][Filmdetails]
_Titel_
3096 Tage
_OTitel_
3096 Tage
_Regisseur_
Sherry Hormann
_Darsteller_
Antonia Campbell-Hughes (Natascha Kampusch), Thure Lindhardt (Wolfgang Priklopil), Amelia Pidgeon (Young Natascha), Trine Dyrholm (Natascha's Mother), Dearbhla Molloy (Wolfgang's Mother), Roeland Wiesnekker (Natascha's Father), Ellen Schwiers (Natascha's Grandmother), Erni Mangold (Wolfgang's Grandmother), Sebastian Weber (Ernst Holzapfel), Tina Grawe, Angelina Noa (Russian Woman), Nicholas Reinke, Thomas Loibl, Henry Schindler, Michael A. Grimm (Policeman), Heike Koslowski (Policewoman), Ulla Geiger (Older Woman), Arthur Streiling (Accordion Player), Marion Freundorfer
_Genre_
Crime / Drama
_Land_
Germany
_Jahr_
2013
_Laenge_
111 min
_FSK_
16
_URLfilmstarts_
hxxp://www.filmstarts.de/kritiken/182270.html
_URLimdb2_
hxxp://www.imdb.com/title/tt1667355/
_GesehenAls_
Deutsche OV
[/Filmdetails]
Was soll man von einem Film halten, der die doch eher als leicht pumelige zu bezeichnende Natascha Kampusch als magersuechtig erscheinendes Hungermodel im Film darstellt?

Wie man dies auch halten mag: Klar ist die Geschichte erschreckend und schockierend. Doch der Film, ja, der ist es leider ueberhaupt nicht. Langweilig und voellig ereignisloswirkend spiegelt dieser Film die 3096 Tage der Natasche Kampusch wider. Gefuehle wirken regungslos, Ereignise wirken unspektakulaer. Als Zuschauer bleibt blos das Entsetzen ueber die tatsaechlich geschehenen Ereignisse, aber nicht ueber einen gut gemachten Film, der seine gesamte, voellig zu lange Laufzeit mit starren und statischen Kameras zu inszenieren weiss.

Auch die ehe komplett gefuehls- und regungslosen Darsteller, vor allem in Form des Entfuehrers, tragen nicht gerade dazu bei, dass dieser Film etwas an Flair zu gewinnen versteht. Einzig das etwas naseweise Kind, gespielt von Amelia Pidgeon bleibt hier eine positive Erwaehnung vorenthalten. Der Rest ist einfach nur unheimtlich zaeh und lagweilig.

Hinzu kommt, dass ich es wirklich kaum glauben kann, wie naseweis und unverschaehmt hier teilweise mit einem hoch psychisch gestoert zu scheinendem Entfuehrer umgegangen wird, der nur in fuer den Film relevanten (oder soll ich unverschaehmterweise erfundenen, oder zumindest vorgestellten?) Situationen wie ein Weichei dann praesentiert wird. Gut, ich moechte nicht in der Haut von Natascha Kampusch gesteckt haben, bestimmt nicht. Ich moechte hier auch nichts unterstellen. Aber wenn Vieles des Gezeigten wirklich so ablief, dann hat der Film versaeumt, dies einigermassen glaubhaft zu vermitteln.

Wer einen wirklich guten Film ueber eine aehnlich gelagerte Geschichte sehen moechte, der aufzeigt wie man auch ein solches Thema mit Dramaturgie und vermittelbaren Gefuehlen vermitteln kann, der solle sich doch bitte "An American Crime" anschauen. Dieses letzte (Drehbruch)Vermaechtnis von Bernd Eichinger hat jedenfalls von all dem (leider) nichts zu bieten.

3/10 Kellerraeume

Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (Inhalt)

Die Österreicherin Natascha Kampusch (als Kind: Amelia Pidgeon) ist 10 Jahre alt, als sie 1998 auf dem Schulweg von dem arbeitslosen Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil (Thure Lindhart) entführt wird. Sie wird von ihm achteinhalb Jahre lang in einem unterirdischen Verlies in dessen Haus gefangengehalten. 2006 gelingt Natascha (ab 14 Jahre: Antonia Campbell-Hughes) die Flucht und Wolfgang Priklopil nimmt sich das Leben. Nach Natascha Kampuschs Selbstbefreiung gerät ihre Entführung ins Zentrum politischer Machtspiele und sensationslüsterner Berichterstattung durch die Medien. Sie wird in Talkshows eingeladen und gelangt zu einer schier unglaublichen Berühmtheit. Die gesamte Welt interessiert sich für das Schicksal der Natascha Kampusch. Doch bald schon stellt die junge Frau fest, dass ihr Weg in die Freiheit noch lange nicht zu Ende ist.
Quelle: http://www.filmstarts.de/kritiken/182270.html

[/Kritik]

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