Druckbare Version des Themas
Hier klicken um das Thema im Original Format zu betrachten.
MBL Board > Filmkritiken - Shorties > Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern


Geschrieben von: Sidschei am Fri, 13 November 2015, 09:00
[Kritik][Filmdetails]
_Titel_
Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern
_OTitel_
Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern
_Regisseur_
Miguel Alexandre
_Darsteller_
Picco von Groote, Steve Windolf, Frederick Lau, Alice Dwyer, Paula Kalenberg, Christoph Schechinger, Jeff Burrell, Judith Hoersch, Peter Kremer, Lenn Kudrjawizki, Maximilian Laprell, Jan Messutat, Pierre Shrady, Walter Sittler, Hannah von Peinen
_Genre_
Drama
_Land_
Germany
_Jahr_
2015
_FSK_
12
_URLfilmstarts_
hxxp://www.filmstarts.de/kritiken/234921.html
_URLimdb2_
hxxp://www.imdb.com/title/tt4114484/
_GesehenAls_
Deutsche OV
[/Filmdetails]
Ja, ich hab echt gedacht, man wuerde hier ein wenig Fliegerpower und -action bekommen!
Ja. Und ich hab echt gedacht, man bekommt noch so ein bisschen Gerichtsfilm-Flair!
Und Ja. Ich hab auch gedacht, dass der Film vielleicht sogar noch ein bisschen die politischen Machenschaften aufzeigt!

Regel Nummer ein bei RTL-Eventmovies: DENKE NICHT! Sondern sei Dir gewiss, du bekommst wie immer einfach nur ein handfestes und mit ueblichen Zutaten garniertes Familiendrama praesentiert. Und sonst rein gar nichts! Das man das aber auch bei dem Stoff so grandios unertraeglich hinbekommt, das ist wohl die groesste Leistung dieses Filmes.

Es ist nie einfach, den Flair der 60s in Filmen auch ueber den Bildschirm zu vermitteln. Nicht viele Filme schaffen dass, doch wenn sie es schaffen, dann meist recht grandios. Und aus den USA stammend loli.gif
"Starfighter" gibt sich in Sachen Ausstattung und Optik echt Muehe und zeichnet die 60er Jahre zugegebenermassen recht gut ab, diesen Punkt betrachtend. Funktioniert hat es, trotz massiver Unterlegung mit massig Hits der 60s, dennoch nicht und trotz der miefigen Moebeleinrichtungen, Drehscheibentelefone und Kaefer, Enten und Fiat 500 auf den Strassen ist bei diesem Film nicht ein einziges Mal so richtig altertuemlicher Flair versprueht worden.

Und dies liegt einzig und allein an den Darstellern und deren Praesentation! Wenn ich einen Film mache, der in den 60ern spielt, dann sollten sich auch die Akteure in diese Zeit integrieren. Tun sie aber nicht! Es sind Menschen wie Du und ich, Menschen, die in den 2010ern Leben. So handeln, sich so bewegen, so agieren. Und das raubt dem Film jeglichen Flair.

Betrachten wir nun neben dem Inhalt und der eigentlich abgebildeten Zeit noch, was uns dieser Film zeigt, dann rutscht er vollends ins Bodenlose und Unglaubwuerdige ab. Denn auch hier bekommen wir klare Szenen der Gegenwart zu sehen: Selbstbewusste Frauen und familienverstaendnisvolle Maenner, die in ein Rollenbild der heutigen Zeit gepresst einfach niemals den damaligen Zeitgeist zu verspruehen verstehen.

Ne, es muss ja sein heutzutage und ist nicht mehr erlaubt, das Rollenbild der damaligen Zeit abzubilden. So bekommen wir in "Starfighter" also unertraeglich emanzipierte Frauen zu sehen, die nicht nur das Familienleben, sondern auch die Welt regieren (wollen). Und um den Schmalz des RTL-Zusehers; oder besser gesagt: Der RTL-Zuseherin und dem Standard der heutigen Minderheiten-Zeit gerecht zu werden, bekommen wir auch noch Familiendrama, Schwangerschaften, Schwangerschaftsdepressionen, Heulanfaelle, Launen... ach, nennen wir es einfach: Die gesamte Bandbreite zum kotz.gif abgeliefert.

Ja, liebe Filmfreunde. Dies hier sollte ein Film sein, der die Umstaende des Starfighter-Skandals in den 60er Jahre wider spiegelt. Bekommen haben wir ein Abbild der heutigen Zeit mit ueblichen Familien-Drama-Zutaten, die den Film auch "Eine Frau kaempft fuer Ihr Recht" oder "Der Wandershure Nachfahren" haette heissen lassen koennen, ohne dass es jemand aufgefallen waere, dass es dann ploetzlich nicht mehr um die Flieger und Flugzeuge, sondern das uebliche Familiendrama mit Emanzipations-Zugaben handelt.

Chapeau! Das nenne ich mal eine Leistung fuer einen Film, der "Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern" heisst. Trotz vorhandener, guter Umgebungsbeilagen bleibt am Ende nur ein unertraeglicher Schrott. Zumindest fuer Maenner, die einen Film erwartet haben, der dem Namen gerecht wird.

2/10 Schleudersitzen am Kopf

Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (Inhalt)

Die noch junge Bundeswehr in Deutschland rüstet sich Mitte der 60er-Jahre in einem milliardenschweren Deal mit dem sogenannten „Starfighter“, dem zum damaligen Zeitpunkt modernsten Kampfflugzeug weltweit, aus. Zunächst sind die Piloten der Luftwache - darunter Harry Schäfer (Steve Windolf) sein Kumpel Richie (Frederick Lau) - begeistert. Doch schon bald häufen sich die Unfälle mit der noch unausgereiften Maschine, die, wie sich herausstellt, grobe technische Mängel aufweist. Obwohl mehr als 116 Piloten aufgrund dessen in den Tod gerissen werden, reagieren Politik und Militär skandalös und führen die Katastrophen auf menschliches Versagen zurück. Doch nachdem auch Harry einen folgenschweren Unfall erleidet, gibt sich seine Frau Betti (Picco von Groote) mit dieser Erklärung nicht länger zufrieden und beginnt gegen ein beinahe übermächtiges Bündnis aus Politik, Militär und Wirtschaft anzukämpfen. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Freundin Helga (Alice Dwyer).
Quelle: http://www.filmstarts.de/kritiken/234921.html

[/Kritik]

Powered by Invision Power Board (http://www.invisionboard.com)
© 2002 Invision Power Services (http://www.invisionpower.com)