Druckbare Version des Themas
Hier klicken um das Thema im Original Format zu betrachten.
MBL Board > Filmkritiken - Shorties > The Priests [FFF2016]


Geschrieben von: Sidschei am Sat, 30 July 2016, 07:20
[Kritik][Filmdetails]
_Titel_
The Priests
_OTitel_
The Priests
_Regisseur_
Jae-hyun Jang
_Darsteller_
Dong-won Kang, Byeong-ok Kim, Eui-sung Kim, Yun-seok Kim, Ho-jae Lee, So-dam Park, Jo Soo-Hyang
_Genre_
Crime / Mystery / Thriller
_Land_
South Korea
_Jahr_
2015
_Laenge_
103 min | 108 min
_URLfilmstarts_
hxxp://www.filmstarts.de/kritiken/248888.html
_URLimdb2_
hxxp://www.imdb.com/title/tt5049302/
_GesehenAls_
Koreanische OmeU
[/Filmdetails]
Wenn der Film anfangs flott & actiongeladen darum bittet, Gott moege die Menschheit nicht verlassen, weckt er im Nu mein Interesse. Wenn in den weiteren 100 Minuten sich diese kurze Einganssequenz aber als scheinschwangere Symbolik entwickelt, aus der im Weiteren nahezu Nichts gemacht wird und diese unfassbare Bedrohung fuer die gesamte Menschheit einfach nicht fuehlbar greifbar wird, so entpuppt sich "The Priests" als - im wahrste Sinne - Schweinerei mit Schaumschlaegerqualitaeten.

Gekonnt versteht es der Film jeglichen Ansatz von 'Whoooo' mit bedeutungsvoll geschwungenen, aber eben sich in ihrer andauernden Wiederholung langweilig werdenden Worten regelrecht daemonisch zu zerreden. Und um das gesprochenen Wort zu unterstuetzen, gesessen sich andauernd wiederholende, sinnhaftig gleichbleibende Rueckblenden zu jenen Worten hinzu, die Spannung erzeugen sollen, jedoch den Seher zunehmend nur ins Land der Langeweile zu fuehren verstehen. Konsequent und im kontraerer Gegensatz zu der krampfhaft in den Gesichtern der Priester entstehenden (An)Spannung, die maximal dem filmischen Daemon ein fieses Grinsen ins Gesicht zu zaubern versteht. Die so angepriesene, ungeheure Kraft des Filmes verflog bei mir jedenfalls mit zunehmender Laufdauer und konnte sich am Ende auch nicht mehr zu entfalten verstehen, obwohl er sich wirklich viel Muehe gibt, mit wahllos und filmisch ungenutzen Kraeften der katholischen Symbolik des Boesen zu spielen.

Technisch und in Sachen Realisation gibt es an diesem Film wenig auszusetzen. Hier legt er solide Handwerkskunst ab, die - wenigstens etwas - auf den typisch asiatischen Hampelmann an der Seite der agierenden Hauptfiguren Gott sei Dank zu verzichten versteht.

Was jedoch eine Bedrohung fuer die Menschheit sein sollte, erweist sich im Film fast schon als kammerspielartiges Agieren und Reden zwischen Personen und Symbolen, welche jeglicher Ansatz von bedrohlichem Zusammenhalt fehlt. So besteht der Film ueberwiegend aus leeren Worthuelsen, die in ihrer Gesamtheit mit dem Rest einfach keinen wirklich guten Film ergeben.

Und so war auch ein weiterer Film des 30jaehrigen FFF-Jubilaeums erstmal Nichts als maximales Mittelmass; zumindest fuer mich persoenlich. Wenn das so weiter geht...

4/10 Schweinchen

Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (Inhalt)
Young-shin (So-Dam Park) liegt im Koma und scheint von einem Dämon besessen zu sein, weswegen die Priester Kim (Yun-seok Kim) und Choi (Dong-won Kang) herangezogen werden. Doch um die junge Frau zu retten, müssen sie zuerst herausfinden, ob sie wirklich besessen ist, oder ob hinter ihrem Zustand ein Mensch steckt…
Quelle: http://www.filmstarts.de/kritiken/248888.html

[/Kritik]


FFF-Beschreibung:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Der erste Exorzismus-Film aus Korea reiht sich prächtig ein in den hohen Standard des einheimischen Genre-Schaffens. Mit einem gelungen scheußlichen Dämon und verblüffenden Story-Ideen pumpt der Horrorthriller ganz frisches Blut auf die Leinwand.


In nomine fantasyfilmfestis! Sie sind dem Kino nicht auszutreiben: Exorzismusfilme. Die neueste Manifestation hat mit über 5,4 Millionen Besuchern Besitz vom südkoreanischen Box Office ergriffen.

Sechs Monate ist es her, dass sich die kleine Young-shin aus dem Fenster und ins Koma gestürzt hat. Vater Kim, ihr Priester, ist der felsenfesten Überzeugung, dass ein Dämon von seinem Schützling Besitz ergriffen hat. Der Seouler Erzdiözese ist der unorthodoxe Kim nicht erst seit diesem Vorfall ein Dorn im Auge. Sie stellt ihm den jungen Diakon Choi zur Seite – auch zum Spitzeln. Choi ist begeistert, bis er erfährt, dass alle früheren Assistenten Kims dem Wahnsinn anheim gefallen sind. Schon bald macht auch Choi die Begegnung mit den Herrschern der finsteren Welt. Sie führen ihn tief an den Rand des Verstandes und zu einem nie überwältigten Kindheitstrauma zurück.

THE PRIESTS versetzt seinem Subgenre starke Impulse, wenn beispielsweise buddhistische Spiritualität den katholischen Aberglauben anreichert. Dabei teilen die Religionen und ihre Geistlichen dasselbe Dilemma: Tief verankert in Jahrtausende altem Mystizismus, müssen sie im rationalen 21. Jahrhundert (auch vor sich selbst) bestehen. Entsprechend ernst nimmt THE PRIESTS sein Sujet und die ambivalenten Figuren. Das verleiht den furchterregenden Teufelsaustreibungen im Film eine ungeheure Kraft. Amen.

Powered by Invision Power Board (http://www.invisionboard.com)
© 2002 Invision Power Services (http://www.invisionpower.com)