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MBL Board > Gevatter Tod hat geholt > Maximilian Schell ist tot


Geschrieben von: Heby am Sat, 01 February 2014, 16:43
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Trauer um einen ganz Großen!

Oscar-Preisträger Maximilian Schell ist tot.

Der österreichische Schauspieler sei in der Nacht von Freitag auf Samstag im Klinikum Innsbruck „nach langwierigen Problemen mit seinem Rücken an den Folgen einer für ihn wichtigen Operation“ verstorben, teilte seine Agentin Patricia Baumbauer am Samstag mit.

Schell wurde 83 Jahre alt. Seine Frau, die Sopranistin Iva Mihanovic (35), sei bis zuletzt bei ihm gewesen.

Erst am Dienstag wurde er aus dem Krankenhaus in Kitzbühel entlassen worden, wo er zehn Tage lang wegen einer Lungenentzündung behandelt worden war. Der Schauspieler, Regisseur und Bühnenautor war für ZDF-Dreharbeiten in Kitzbühel.

Schell, der seine Karriere 1953 als Dramaturg, Regisseur und Schauspieler am Basler Theater begann, war einer der wenigen Mimen, die sowohl in Europa als auch in den USA erfolgreich waren.

Für seine Rolle des Verteidigers in Stanley Kramers Gerichtsdrama „Das Urteil von Nürnberg“ erhielt er 1962 einen Oscar. Er war der erste deutschsprachige Schauspieler nach dem Zweiten Weltkrieg, dem diese Ehre zuteil wurde. Fast 49 Jahre lang, bis zum Oscar von Christoph Waltz, war er der einzige lebende deutschsprachige Oscar-Preisträger.

Der US-Filmpreis machte ihn zum Weltstar und trieb seine Hollywood-Karriere voran. Es folgten viele Filme, unter anderem „Topkapi“ (1964), „The Deadly Affair“ (Anruf für einen Toten, 1967) und „Counterpoint“ (Der Befehl, 1967). 1998 stand er für den Hollywoodstreifen „Deep Impact“ vor der Kamera.

Hollywoodschauspielerin Angelina Jolie ist seine Patentochter. „Ich hatte Angelina als kleines Mädchen auf dem Arm. Aber das ist Erinnerung“, erzählte Schell gern. Kontakt zur inzwischen glamourösen Patentochter hat er nicht. „Sie weiß wahrscheinlich gar nicht, wer ich bin.“

Lange lebte Schell abwechselnd in Los Angeles und auf seiner Alm in Kärnten. Die Verbindung über den Atlantik hatte er in der Zeit der Bush-Regierung gekappt. „Es war nicht mehr das freie und kreative Land, das ich kannte.” Zuletzt war er als Ehrengast zu einer Feier anlässlich von 50 Jahren „Das Urteil von Nürnberg” in den Staaten.

Am Herzen lagen Schell seine Dokumentationen. Er war der Einzige, der die extrem zurückgezogene Marlene Dietrich zu Interviews überreden konnte. Seine Dokumentation „Marlene” war viel beachtet. Ebenso seine Filmdokumentation über die Schwester Maria 2002, zu der er erst spät eine Verbindung fand.

Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, wandte sich Schell, dem die Bühne immer sehr am Herzen lag, auch der Oper zu. In Los Angeles inszenierte er auf Einladung von Placido Domingo 2001 Wagners „Lohengrin” und 2005 Richard Strauss' „Rosenkavalier”.



Quelle:Bild.de

und wieder einer ph34r.gif

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