Wackel-Cam-Massenhysterie: Renn um Dein Leben, aber lass die Kamera laufen!
Bin ich eigentlich in einem Irrenhaus gelandet, oder was? Diese Frage stellt sich bei mir nach dem Betrachten von "[Rec]" in doppelter Hinsicht. OK, dass die Bewohner des Hauses in Barcelona in welchem sich der Film abspielt einen an der Klatsche haben, scheint unbestritten. Dazu gleich mehr. Doch was die Bewertungen zu "[Rec]" angeht fang ich dann doch langsam an, an meinem filmischen Verstand zu zweifeln: Eine satte ImdB-Wertung von 7.8/10 bei 2835 Stimmen. Ein Blick auf die Kritiken bei f3a.net offenbaren Wertungen zu diesem Film, die ausschliesslich im oberen Bereich zu finden sind.
Wau! Leider der Grund, warum ich mir diesen erneuten Hand-Cam-Schwachsinn dann doch anschaute, obwohl ich ihn - obwohl Spanier - von der ersten Vorstellung an von vorneherein eigentlich nie sehen wollte. Es lebe der Gruppenzwang...
Begriffstutzige Rehkitzaugen-Reporterin
Nun. Aber ein Gutes hat die Tatsache: Es gibt nun endlich auch mal eine schlechte Kritik zu diesem spanischen Wackelkamera-Schwachsinn zu lesen, der mich zu keinem Zeitpunkt auch nur irgendwie ansatzweise unterhalten, geschweige denn ob seiner dargebotenen Langeweile packen konnte. Die Worte von GeorgeKaplan aus den eben erwaehnten f3a-Kritiken waren fuer mich Programm:
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[...]Das herausragende Merkmal der Hauptdarstellerin - na gut, neben ihren bezaubernden Rehkitzaugen - ist ihre Begriffsstutzigkeit. Das Gequatsche, ob die Kamera laufen darf oder nicht, nervt mit der Zeit, von einigen Bewohnern des Hauses ganz zu schweigen. Ab einem bestimmten Punkt kann man auf die Sekunde genau vorhersagen, was passieren wird [...]
Wie man dann allerdings zu dem Entschluss kommen kann:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Verblüffend: Dennoch funktioniert "[rec]", und das nicht zu knapp. Das ist pures Terrorkino, Panik, Angst, Schrecken, die sich hörbar auf die Zuschauer übertrugen, da wird die Spannungsschraube zum Schluss extrem angezogen, die Geräuschkulisse unerträglich, der Boden unter den Füßen schwindet.
bleibt mir zugegebenermassen zwar dann ein echtes Raetsel - denn genau das klappte bei mir schlichtweg ob der oben genannten Merkmale ueberhaupt nicht - aber das ist wohl nicht nur die Faszination Film, sondern in diesem Fall vor allem die Kategorie Realitaets-Kino mit Wackelkamera.
Doch, gehen wir nun erstmal zum Beginn des Filmes zurueck: Die bereits erwaehnte, durch und durch nervende Rehkitz-Augen-Dame dreht fuer einen oertlichen TV-Sender eine Dokumentation ueber das Leben der Feuerwehrmaenner. Obwohl die interviewten Objekte der Begierde allesamt beteuern, dass das Leben als Feuerwehrmann gar nicht so aufregend ist wie alle denken und ein spektakulaerer Einsatz in dieser Nacht nichteinmal als sicher gilt, regiert natuerlich die Sensationslust in ihr und sie wuenscht sich nichts sehnlicher als eine weltuntergangsnahe und quotentreibende Katastrophe.
Nun ja, letztere soll sie ja definitiv bekommen, wenn sie zum ersten, harmlos erscheinenden Einsatz der Nacht gerufen werden, wo sie oben erwaehnte Irrenhaus-Problematik nicht nur unter den Bewohnern erkennbar macht. Unsere Reporterdame erweist sich als Ein-Mann-Massenhysterie-Orgie, die locker ein gesamtes Fussballstadion voller in Panik ausgebrochener Leute ersetzen kann. Ungeheuer realitaetsnah erscheinen da die permanenten Anweisungen 'schau hier schau hier' an ihren Sklaven - öhm, sorry: Kameramann - Pablo, gepaart mit der wirklich nervenden Aufforderung, die Kamera auf keinen Fall abzuschalten. DIESES Ereigniss muesse die Welt unbedingt live und ungeschnitten sehen, verkuendet sie. Naja, oder auch nicht.
Doch welches Ereignis eigentlich? Nun, dies darf aus Spannungsgruenden ( :saumuede: ) natuerlich nicht erwaehnt werden doch jedenfalls befinden sich unsere unfreiwillig eingewiesenen Irren zwischenzeitlich in einem vom Gesundheitsamt hermetisch abgeriegelten Haus wieder, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben scheint und sich die Ereignisse zu ueberschlagen scheinen. Wuuuuah!
Auch ein hübscher Schuh kann entzücken
Alles hört (nicht) auf mein Kommando!
Liebling - in welchem Stock wohnen wir nochmals?
Sehe ich auch gut aus? (Anm. der Red.: NEIN!)
Meine Tochter ist krank! Meine Tochter ist krank!
Doch die Ereignisse finden ja ausschliesslich aus der Sicht des Kameramannes statt, dessen Aufnahmen uns - wenn er seinen Schuhfetischismus mal ausser Acht laesst - einen permanent ueberforderten wie unbeholfenen Polizisten zeigen, der permanent die nun bereits zweimal erwaehnte Forderung stellt, diese verdammte Kamera endlich abzuschalten. Ach wie schoen waer's gewesen, wenn sie es einfach nur getan haetten...
Neben den verrueckten und verzweifelt spanisch-panisch agierenden Bewohnern des Hauses, die zum Einen nicht mehr wissen in welchem Stock sie leben, mehr Sorge um ihr Aussehen vor der Kamera denn sonst was haben und im gleichem Atemzug die permanent chineschisch oder japanisch Brabbelnden Rohfischesser verurteilen sowie einer Mutter, die in panischer Histery durchdreht weil ihr Mann mit den Antibiotika fuer ihre kranke Tocher nicht ins Haus kommen darf - erstaunlicherweise kann erwaehnte kranke Tochter aber problemlos noch ein laechelndes Interview in die Kamera geben - wird noch ein alter, kranker Mann im Bett vergessen und erneut versteht die nervende Rehkitz-Moderatorin mit ihrem permanenten 'Was siehst Du, was siehst Du' oder 'Was ist da los, was ist da los' gepaart mit der permanenten Ignoration der Aufforderung ihres Kameramannes endlich die Klappe zu halten - Weib! Er hat recht, halt endlich die Klappe! - neue Schwerpunkte in Sachen 'Das halten meine Nerven einfach nicht mehr lange aus' zu setzen...
Der wirklich einzige Vorteil von "[Rec]" stellt in meinen Augen dar, dass er mit nomineller - wenn auch gefuehlt mindestens doppelt so langer - 85 minuetiger Laufzeit dem unausweichlichen Grauen bald ein Ende zu setzen versteht und man auch von den absolut nicht authentischen, die Ohren durch uebertriebenen Bass durchschlagenden Begleitmusikerscheinungen dieses Machwerkes erloest wird.
Wie man da noch die voellig an den Haaren herbeigezogene, mindestens eben so unauthentische wie erwaehnt vorhersehbare Story als grossen Pluspunkt des Filmes empfinden kann, wird mir spaetestens dann auf Dauer ein Raetsel sein, wenn die dauernervende Knopfaugenreporterin mit ihrem Kameramann auf dem Speicher des Hauses ein...
Spoiler:
Uuuuh... Eine geheime Nachricht
altes Tonbandgeraet findet, welches in Anlehnung an "Tanz der Teufel und Co."
... der (Un)Ertraeglichkeit des gesamten Filmes nicht nur die Krone der Laecherlichkeit aufzusetzen versteht. Ich fand das einfach nur eines: MEGAPEINLICH!
Fazit: Handkamera-Filme spalten die Gemueter. Die Einen lieben sie, die Anderen hassen sie. Bei mir persoenlich wird die Wackelkamera-Praesentation letzten Endes immer einen dicken Abzug in der Endnote geben, selbst wenn ich durchaus in der Lage bin, einen dargebotenen Film auch Abseits dieses RTL-Reality-Dokumentation-Stiles zu analysieren.
Doch selbst wenn ich diese Sat1-"Toto & Harry"-Praesentation mal ausser Acht lasse, kann ich an "[Rec]" einfach ueberhaupt nichts finden, was einen positiven Endeindruck hinterlassen koennte. OK, es macht zwar Spaß zu sehen wie der wildgewordene Feuerwehrmann mal schnell Jemandem ein Holzteil ueber den Schaedel zieht , doch dafuer muss ich keine 85 Minuten Filmfolter ueber mich ergehen lassen.
Fuer mich persoenlich war "[Rec]" fast noch schrottiger als "Blair Witch Project". Und ich bin froh, dass ich ob der einsetzenden Muedigkeitserscheinungen, die der Film bei mir als einzigstes zu erzeugen verstand dann schlichtweg meine Klappe halten konnte. Denn ansonsten haette mein permanentisch Genoergel ueber den Film sicherlich zur Folge gehabt, dass ich von einem wahrscheins rundum begeistertem (?) Kinopublikum in aehnlicher Art und Weise wie im Film gelyncht worden waere.
Vielleicht versteht "[Rec]" nur dann durch seine durchaus vorhandene, seltsame Stimmung die Massen zu begeistern, wenn man nicht eh schon eine generelle, nahezu 100%ige Abneigung gegen diese bescheidenen Home-Video-Look-Realisierungen hat und seine stilistische Realisierung dann mehr zu wirken verstehen mag, als bei mir. Denn: Irgendwo muessen diese positiven Bewertungen ja her kommen?!?
Von mir gibts jedenfalls Keine - und am Ende dafuer nur Eines: 1/10.
Absolut unertraeglicher Schrottfilm und der erneute Beweis fuer mich, dass ich offensichtlich die Finger von pseudodokumentarischen Wackel-Kamera-Filmen lassen sollte!
Wie sieht eine Nachtschicht der Berufsfeuerwehr Barcelonas aus? Was zunächst für TV-Reporterin Angela und ihren Kameramann nach einer enttäuschend öden Story riecht, kommt in Fahrt, als in der Zentrale ein Notruf eingeht: Eine ältere Frau hat sich in ihrem Apartment eingesperrt und sitzt dort fest. Das Fernsehteam beschließt, die Rettungsleute zu begleiten. Am Schauplatz angekommen trifft die Crew auf eine Handvoll verängstigter Mieter, die berichten, aus der Wohnung markerschütternde Schreie gehört zu haben. Nun ist es totenstill. Sie brechen die Tür auf, durchsuchen die Zimmer. Da ist die Alte. Sie beginnt wie im Wahnsinn zu toben, greift an. Ein Feuerwehrmann wird schwer verletzt. Man will ihn rasch ins Krankenhaus bringen, doch verdammt, die Haustüren sind plötzlich von außen blockiert. Die Polizei steht draußen und verweigert jede Hilfe. Was zum Teufel ist hier los? ... Geht davon aus, dass ihr euch die Seele aus dem Leib brüllt! Spanien hat mit dieser Tour de Force per TV-Kamera die perfekte Partitur für eine nicht enden wollende Symphonie des Terrors gefunden. Denn nicht nur ist Jaume Balaguerós und Paco Plazas vielfach preisgekrönter [REC] unglaublich spannend und schonungslos gruselig – dieser Film zieht selbst eingesessenen Horrorfans mit perfiden Schockmomenten, derbst nervenschädlicher Atmosphäre und einem völlig unerwarteten Endtwist eiskalt den Boden unter den Füßen weg!
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Gestern Abend nun auch mal gesehen ! Am 4 November erscheint der Film ja nun auch auf DVD & Bluray. Fünf Wochen später auch im Verkauf.
Er läuft zwar "nur" 80 Minuten, aber diese 80 Minuten waren für mich schon zuviel des "Schlechten".
"[Rec]" wird zwar in vielen Foren "gelobt", aber ich kann diesen "Wackelkandidaten" einfach nix abgewinnen. Ob "Blair Witch", "Cloverfield" und wie sie alle heißen - es ist einfach nicht meine Welt. Spanische Horrorfilme sind sehr oft was ganz Feines - Beispiele gibt es genug, aber [Rec] ist für mich da schon eher "Bodensatz"
Ich warte jetzt mal ab, bis das amerikanische "Remake", welches unter dem Titel "Quarantäne" dort bereits in den Kinos gestartet ist, bei uns erscheint. Da werd ich bestimmt nochmal reinschauen, denn schlechter als diese Version geht eigentlich gar nicht mehr.
1 Punkt !
Kinobesucher in Deutschland: 92.700
Die DVD bietet :
Hauptfilm : [Rec]
Spanien 2007 - Laufzeit : 80 Minuten -FSK : k.J Bild : 1:1,85 (16:9) Ton : D/ESP - D.D 5.1 Anbieter : Ascot/Elite - Leih - E-M-S - Kauf Regie : Jaume Balagueró, Paco Plaza Extras : Making of... Trailer Teaser TV-Spots Bildergalerie Verkaufspreis ab Dezember : ca 16 - 18 €
Greaty
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Also, ich weiß nicht was ihr gegen den Film habt. Ich fand ihn gar nicht mal so schlecht
OK, die Logik der Reporterin und ihres Kameramanns ist nicht vorhanden. Wer läuft schon ständig mit der laufenden Kamera hinter Zombies und Konsorten rum, nur damit die Nachwelt was davon hat? Vor allen in so einer Situation
Aber schaltet man(n)/frau das Hirm aus und hält die ständig wackelnde Kamera aus, bekommt man zumindest Horrorstandardkost geboten. Und Rehauge ist doch auch ganz net anzusehen
Fazit: 6 von 10 (nüchtern betrachtet aber zuviel )
-------------------- Die Jugend hat kein Ideal, kein Sinn für wahre Werte. Den jungen Leut'n geht's zu guat, sie kennen keine Härte. So red'n de, de nua in Oasch kräun, Schmiergeld nehmen, packeln tan, noch an Skandal, dann pensioniert werdn kurz a echtes Vurbüd san.
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Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (Sidschei @ Mon, 09 March 2009, 20:41)
Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (bit2bit @ Mon, 09 March 2009, 15:56)
Aber schaltet man(n)/frau das Hirm aus und hält die ständig wackelnde Kamera aus, ...
Öhm, was bleibt dann vom Film übrig?
hirnlose Unterhaltung
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doch jedenfalls befinden sich unsere unfreiwillig eingewiesenen Irren zwischenzeitlich in einem vom Gesundheitsamt hermetisch abgeriegelten Haus wieder, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben scheint und sich die Ereignisse zu ueberschlagen scheinen. Wuuuuah!
Ich fand das einfach nur eines: MEGAPEINLICH!
, doch dafuer muss ich keine 85 Minuten Filmfolter ueber mich ergehen lassen.
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