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American Gangster
 
American Gangster
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GreatWhite
Erstellt am Thu, 03 April 2008, 06:45


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Mitgliedsnummer.: 124
Mitglied seit: 14.07.2003



Das Ridley Scott zu den ganz "Großen" der "Regisseur Gilde" zählt, beweist er auch mit dem vor einigen Tagen auf DVD erschienenen :

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1 Million Kinobesucher in Deutschland - 130 Millionen Dollar Box Office in den USA, zwei absolute Weltstars des Filmbusiness und eine Geschichte, die in der Tradition von "Der Pate", "The Untouchables" oder auch "Scarface" daherkommt.

Die Kritiker waren voll des Lobes und man muss Scott tatsächlich bestätigen, dass seine Geschichte wirklich fesseln kann, was aber auch an der Darstellung der beiden Hauptpersonen Frank Lucas (Denzel Washington) und Richie Roberts (Russel Crowe) liegt. Beide Schauspieler beweisen im Film, dass sie zum "Besten" gehören, was Hollywood momentan zu bieten hat.

Zur Story :

Harlem 1968 : Nach dem Tod des legendären Gangsters Bumpy Johnson steigt dessen "Ziehsohn" und Chauffeur Frank Lucas innerhalb weniger Monate zum führenden "Don" der Stadt auf. Er besorgt sich im Gegensatz zu seinen "Mitbewerbern" das Heroin direkt vor Ort in Thailand. Ohne den Stoff zu strecken verdealt er die Drogen preisgünstig in den Strassen der Bronx, was ihm in kürzester Zeit zur Nr.1 im organisierten Drogenhandel werden lässt. Berühmt war seine "Cadaver Connection": Die Drogen schmuggelte er auf spektakuläre Weise in Särgen amerikanischer Soldaten, die in Vietnam gefallen waren, ins Land. In den kommenden 70er Jahren ist Frank Lucas der erste Afroamerikaner, der selbst die Mafia in den Schatten stellt.

Der Gegenspieler : Ihm auf den Fersen ist der nicht gerade zimperliche und absolut unbestechliche Detective Richie Roberts, der selbst das korrupte Polizeisystem ohne Rücksicht auf Verluste untergräbt. Lucas selbst - mittlerweile mit Reichtum gesegnet - verliert im Laufe der Handlung immer mehr den Glauben an seine "Untergebenen" und begeht Fehler auf Fehler. Die Schlinge, die Roberts ausgelegt hat, zieht sich immer mehr zusammen....

Wer diese Art von "Gangsterfilmen" ("Casino", "L.A Confidential", "GoodFellas") mag, wird auch von "American Gangster" absolut begeistert sein. Mir hat er jedenfalls gefallen ! 8 von 10 Points !

Gesehen habe ich jetzt allerdings nur die 150 Minuten Kinoversion. Auf der 2DVD umfassenden Extended Collectors Edition befindet sich auch der 168 Minuten lange "Directors Cut", dessen zusätzliche Szenen aber leider unsynchronisiert aufgespielt wurden. Das wollte ich mir momentan dann aber doch nicht "antun" (finde ich ehrlich gesagt auch etwas "arm" vom Anbieter) ! Hätte man bestimmt anders lösen können. thumbdown.gif

Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden hat den Film mit dem Prädikat "Besonders Wertvoll" ausgezeichnet. Für alle die es interessiert, hier einmal die offizielle "Begründung" :

Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
FBW-Gutachten   
Kurztext:

Dramaturgisch hervorragend entwickelt, überaus elegant inszeniert und spannend bis zur letzten Minute, knüpft Regisseur Ridley Scott nahtlos an die besten Werke des Genres Gangsterfilm an. Denzel Washington gibt eine glänzende Vorstellung als schwarzer "Pate". Russel Crowe als sein Gegenspieler bietet eine interessante Underdog-Darstellung. Ein Film über den Fortschritt: Im Verbrechen spiegelt sich die Gesellschaft, im Geschäftsleben muss man eben bereit sein, über Leichen zu gehen.

Gutachten:

American Gangster ist spannend gemachtes, intelligentes Unterhaltungskino in der bester Tradition von Filmen wie Scarface oder einer schwarzen Harlem-Variante von Der Pate. Der elegant inszenierte und erzählte Film entstand auf der Basis eines Tatsachen-Berichts aus dem New York der Endsechziger.

Während die alten New Yorker Mafia-Clans ihr Kerngeschäft im Glücksspiel und schwarz gebranntem Alkohol sahen und sich vom Drogenhandel angewidert abwandten, schwangen sich damals in den überwiegend schwarzen Vierteln von New York zunächst kleine, dann immer mächtiger werdende Gangster zu Drogenbaronen auf. Der Afroamerikaner Frank Lucas, grandios und oscarverdächtig gespielt von Denzel Washington, pflegt wie sein großes Vorbild, der Gangsterboss "Bumpy", dessen Fahrer und Vertrauter er bis zu dessen Tod war, ein familiäres Verhältnis zu seiner "Community", zu seinem Viertel um die Ecke. Als guter Junge aus der Nachbarschaft verteilt er zum Erntedankfest auch schon mal Lastwagenladungen von tafelfertigen Truthähnen an die Bedürftigen, was nicht darüber hinweg täuschen kann, dass der treusorgende Familienvater mit seinen Drogen viel Elend über die Menschen bringt und daran prächtig verdient. Möglich ist ihm dies durch seinen konkurrenzlos günstigen Preis für qualitativ hochwertiges Heroin, das er direkt aus dem Dschungel Asiens importiert und so den Zwischenhandel umgeht.

So im Film noch nicht gesehen ist der Transportweg der Drogen, die unter Umgehung von Zoll und Polizei tonnenweise per Luftfracht durch geschmierte Offiziere der US-Armee kostengünstig in die USA eingeflogen werden. Der dadurch vergleichsweise günstige Abgabepreis des Stoffs, der unter der Bezeichnung "Blue Magic" zum im wahrsten Sinne des Wortes "geschützten" Markennamen wird, bringt naturgemäß Neider - auch in der gehobenen weißen kriminell-bürgerlichen Gesellschaft in Nadelstreifenanzügen - auf den Plan, die der sympathische Gangsterboss Frank Lucas im Rahmen seines inzwischen gewaltig gewachsenen Familienunternehmens geschickt für eine nationale Expansion einbindet.

Gegenspieler des American Gangster ist der schmuddelige Underdog Richie Roberts, sensationell und zunächst wenig heldenhaft verkörpert von Russel Crowe. Ihm gelingt es in dieser Rolle bravourös, sich von seinem Heldenimage zu lösen und die Niederungen des Polizeidienstes zu zeichnen, die von mangelnden Aufstiegsmöglichkeiten und statt dessen von Bestechungs-empfänglichkeiten gekennzeichnet sind. Mit Berufsethos für Recht und Gerechtigkeit einzutreten, scheint nur von wenigen Polizisten befolgt zu werden, immerhin stehen zwei Drittel der Polizei-angehörigen auf den Bestechungslisten der Drogenbarone. Die Kunst für die Ganoven scheint es nur zu sein, den richtigen Cop zur richtigen Zeit im passenden Territorium zu schmieren.

Auch Russel Crowe empfiehlt sich mit seiner intensiven und nachvollziehbar glaubwürdigen Schauspielerleistung für die anstehende Auszeichnungssaison, die von den US-Kritikerpreisen über die Golden Globes zu den Oscars im nächsten Februar führt.

Schwer in der Waagschale wiegt die politische Korrektheit der Geschichte, in der sich Frank Lucas als Farbiger selbst zum Oberschurken stempelt. Gerade weil er - wie weiland Don Corleone, als treu sorgendes Familienoberhaupt, der keine Affären eingeht und dem die öffentliche Show und Prahlerei zuwider sind - bis in die Details genau und scharf umrissen gezeichnet wird, nähert man sich einer durchaus sympathischen Verbrecherfigur. Dem erfolgreichen Geschäftsmann gegen-über steht lediglich ein heruntergekommener Vertreter von Recht und Ordnung, über den selbst die Dezernatskollegen die Nase rümpfen, weil er pflichtgemäß eine große Verbrecherbeute im Polizeipräsidium abgibt, anstatt diese still zu behalten und im System von Bestechung und Korruption mitzuspielen.

Regisseur Ridley Scott gelingt es mit diesem Meisterwerk, an seine größten Erfolge anzuknüpfen. Vor dem Hintergrund einer intelligent erzählten Geschichte wird über rund zweieinhalb Stunden ein Spannungsbogen aufgebaut, der keine Sekunde Langeweile aufkommen lässt. Dabei aber ver-säumen Dramaturgie und Inszenierung nicht, auch die Drogenopfer ins Bild zu bringen, was die Sympathie für die Hauptfigur relativiert und relativieren muss. Die ist ein besonderer Verdienst des Films, den man so bisher nur bei wenigen Mafia- und Banden-Filmen, in denen nur die Action regiert, registrieren konnte.

Ridley Scott erzählt spannend und atmosphärisch dicht mit atemberaubend kinogerechten Bildern, die überwiegend an Originalschauplätzen in New York, Bangkok und an den Drogenanbauplätzen in Asien gedreht wurden. Der visuell opulente Film vermeidet jede Protzerei und jeden Manierismus, er wirkt im Stil überaus elegant, ohne auch nur eine Sekunde pompös zu sein. Dafür sorgt auch das Drehbuch von Steve Zaillan, der für seine Vorlage für Schindlers Liste zu Recht mit dem Oscar bedacht worden war.

Der hervorragende Soundtrack bietet stimmungsvolle Musik, dem Kolorit der Zeit entsprechend. Sie ist Teil des atmosphärischen Korsetts, durch das sich man mühelos in die Zeit zurückversetzen und in die spannende Geschichte eintauchen kann. Dokumentarische Bilder des Vietnamkriegs oder des legendären Boxkampfs zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier illustrieren geschickt den kulturellen wie politischen Hintergrund der Zeit und saugen den Betrachter in eine Geschichte hinein, in der man lange nicht weiß, auf wessen Seite der Erzähler sich wohl schlägt.

American Gangster ist ein Film, der lange nachwirkt und für Gesprächsstoff in der Kneipe danach und auch für Anschauungsmaterial in der Schule taugt, weil er zudem auch ein Antidrogenfilm ist, der dem, der es wissen will unmissverständlich zeigt: "It's all Business" - alles nur eine Frage des Geschäfts, bei dem die Drogenbarone von weißer, schwarzer oder gelber Hautfarbe auf der einen Seite des Tresens stehen und kassieren und die Drogenkonsumenten auf der anderen Seite, so lange wie sie zahlen oder sich (gesundheitlich) auf den Beinen halten können.

Dankenswerterweise verzichtet Ridley Scott hier, auf die Mitleidstaste für die Opfer zu drücken, wie es ein normaler Hollywoodfilm unweigerlich mit zuckersüßem Musik-Überguss vorgeschrieben hätte. Stattdessen spart der Film nicht mit Kritik an der amerikanischen Gesellschaft und am American Way of Life, in dem es möglich ist, dass US-Präsident Richard Nixon in einer Fernsehansprache die Drogen als den größten Feind der Nation bezeichnet und zur gleichen Zeit die ihm als Oberbefehlshaber unterstellte US-Armee die tödliche Drogenfracht per Militärflugzeug quasi erster Klasse in die USA transportiert.

Dramaturgisch hervorragend entwickelt, spannend bis zur letzten Minute knüpft dieser Film nahtlos an die besten Werke des Genres Gangsterfilm an. American Gangster sollte für die Beteiligten von Drehbuch, Kamera und Regie, die Ausstattung und die Musik und für die beiden genial besetzten Hauptdarsteller zumindest die Nominierung für die Spitzenpreise der Filminstitutionen und Akademien wert sein, auch wenn das eine oder andere Akademiemitglied den Film wegen denkbarer Vorwürfe "antiamerikanischer" Tendenz möglicherweise weniger schätzen wird.

Quelle: Filmbewertungsstelle Wiesbaden


...und zum Abschluss noch einige Kritiken der deutschen Presse :

Ganz großes Old-School-Kino für Erwachsene.
Blickpunkt:Film

Scott begnügt sich mit einem soliden Gangster-Film, der leidlich die "Paten"-Filme und "French Connection" und damit das New-Hollywood-Kino zitiert.
Die Welt, 15. November 2007

Scott, dem man auf jeden Fall keinen Mangel an Ehrgeiz vorwerfen kann, investiert viel Augenmerk in ein zeithistorisch akkurates Erscheinungsbild des Films, von der Musik über die Ausstattung bis hin zu der Kolorierung einzelner Szenen.
Die Tageszeitung, 15. November 2007

Es ist (...) das meiste vorhersehbar an diesem Film, was vor allem daran liegt, dass wir ähnliche Geschichten vom Aufstieg und Fall eines Underdogs und von den Geschäftsmethoden, die Konzerne gleichermaßen zum Erblühen bringen wie Verbrechersyndikate, schon sehr häufig gesehen haben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. November 2007

Die Porträts dieser Charaktere von zwei Klasse-Schauspielern sind allein das Eintrittsgeld wert und machen aus "American Gangster" einen sicheren Oscar-Anwärter.
Abendzeitung, 15. November 2007

Kinobesucher in Deutschland: 995.000

Die DVD (2 Disc Extended Collectors Edition bietet) :

user posted image

Hauptfilm : American Gangster

USA 2007 - Laufzeit : 150/168 Minuten - FSK : 16
Bild : 1.85:1 (16:9)
Ton : D/E - D.D 5.1
Anbieter : Universal
Regie : Ridley Scott
Extras : Disc 1 - Kinoversion und Extended Cut mit Audiokommentar des Regisseurs
Disc 2 : Geschnittene Szenen
Alternativer Anfang
Prozessakten
Untergang eines Imperiums - Das Making of....
Verkaufspreis : Single Disc - Kinoversion : ca. 20 �
Verkaufspreis : Doppel DVD - beide Versionen : ca. 26 - 28 �

Greaty


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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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Sidschei
Erstellt am Thu, 03 April 2008, 11:54


King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL


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Beiträge: 64555
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Ich bin und werde offensichtlich kein eingefleischter Ridley Scott-Fan werden. Zwar muss ich zugeben dass seine Filme in aller Regel durchaus ansehbar und unterhaltsam sind, doch in diese ueberschwenglichen Freundentaumel die seine Filme oftmals bei Kritikern und Nicht-Kritikern icon22.gif ausloesen, kann ich mich nur seltenst Einreihen.

So auch bei "American Gangster", den ich vor allem inhaltlich und in seiner bedachten Erzaehlweise wirklich als starken Film bezeichnen wuerde. Allerdings finde ich persoenlich die Erzaehlweise wieder zu bedacht, im Sinne von langgezogen und etwas kaugummimaessig, was es mir phasenweise wirklich schwer machte, das Interesse am interessanten Film (klasse Wortspiel laugh.gif ) aufrecht zu halten.

Letzten Endes wurde ich dann aber doch mit einer fantastischen Charakterzeichnung der Hauptdarsteller, einer durchdachten Geschichte und vor allem einen mir absolut gefallendem Ende belohnt, welches das Ansehen von "American Gangster" durchaus zu rechtfertigen weiss.

So stark wie jedoch beispielsweise einen "Heat" fand ich "American Gangster" bei weitem nicht und meine Endwertung schwebt irgendwo zwischen 6 und 7 herum, nicht wirklich entscheidend koennend, welche Zahl ich zuecke. Doch mit einiger Zeit der Nachwirkung des Filmes tendiere ich mal zu 7/10.

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Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein!
 
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Casa666
Erstellt am Sun, 01 March 2009, 13:52


Film-Fan


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Beiträge: 322
Mitgliedsnummer.: 2627
Mitglied seit: 04.07.2008



Mein Schätzelein steht total auf solche Filme und den Hauptdarsteller mag sie ohnehin, drum hat sie ihn mir auch auf`s Auge gedrückt. Sie meinte der Film wäre sensationell und ich kann dem nicht wirklich widersprechen. Einzig nervte mich das in unregelmäßigen Abständen auf englisch umgeschaltet wurde, ist mir in der Form noch nie passiert.

Egal, 10/10 angel_not.gif

MfG Casa

Bearbeitet von Casa666 am Sun, 01 March 2009, 20:27
 
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2 Antworten seit Thu, 03 April 2008, 06:45 Thema abonnieren | Thema versenden | Thema drucken

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