..:: Hier gehts zu MBLNews.de ::..    ..:: Bald is Weihnachten ;-) ::..
 Willkommen Gast ( Einloggen | Registrieren )

Hilfe | Suche | Kalender

 
The Devils Chair
 
The Devils Chair
1 [ 0 ]  [0.00%]
2 [ 0 ]  [0.00%]
3 [ 0 ]  [0.00%]
4 [ 0 ]  [0.00%]
5 [ 0 ]  [0.00%]
6 [ 0 ]  [0.00%]
7 [ 0 ]  [0.00%]
8 [ 1 ]  [100.00%]
9 [ 0 ]  [0.00%]
10 [ 0 ]  [0.00%]
Gäste können nicht abstimmen, 'Die Registrierung dauert nur eine Minute
« Älteres Thema | Neueres Thema » Thema abonnieren | Thema versenden | Thema drucken
Sidschei
Erstellt am Sat, 22 November 2008, 13:13


King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL


Gruppe: Admin
Beiträge: 64573
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003



The Devils Chair (The Devils Chair)

Trailer

GB 2006

Regie: Adam Mason
mit: Andrew Howard, Pollyanna Rose, Olivia Hill, Matt Berry, Louise Griffiths, Graham Riddell, Gary Mackay, Nadja Brand, Elize du Toit, Eric M. Breiman, David Gant

FSK: 18
Laufzeit: 87 Min. (geprüft, Leih-DVD)
Laufzeit: 86 Min. (gekürzt, Kauf-DVD)

Genre: Horror, Psycho-Thriller

Sprachen: DD5.1 Deutsch/Englisch
Bildformat: Widescreen (1.85:1 - anamorph)
Extras: Filmkommentare von Adam Mason & Simon Boyes, Making of

Verleih: erhaeltlich (18.11.2008)
Verkauf: erhaeltlich (18.11.2008)

Offizielle Webseite
Bewusstseinsstörung

blink.gif Ganz ehrlich: Ich hab keine Ahnung, wann ich zum letzten Mal einen so seltsamen Film - hier ausnahmsweise im positiven Sinne - gesehen habe. "The Devils Chair" streift sich wirklich frech und unverfroren durch bekannte Filme und Genreklassiker, dass beim ersten schnellen Blick eigentlich nur der Gedanke: "Weia, das wird sicherlich ein grandioser Schrott werden" einschleichen kann. Doch wer dem in allen Belangen doch anders geratenem Film eine Chance gibt wird ueberrascht feststellen, dass dem letzten Endes nicht so ist.

Den ersten Eindruck "etwas anders zu sein" vermittelt "The Devils Chair" gleich zu Beginn, wenn der filmfuehrende Charakter Nick West (Andrew Howard, "Revolver") seine Geschichte zu erzaehlen weiss. In einer Art Rueckblende, vermischt mit den oftmals wirren wie genialen Gedanken in seinem Kopf - die er ungeniert und oftmals sehr sarkastisch offen ausspricht - erfahren wir, was die Grundlage des Filmes darzustellen versteht:

Inhalt:
Auf der Suche nach einem abgefahrenen Kick brechen Nick West und seine Freundin in eine alte, verlassene Nervenklinik ein, wo die beiden im wilden LSD-Rausch nur noch einen Gedanken haben: Sex! Als seine Freundin sich jedoch auf einen geheimnisvollen Stuhl setzt, wird sie von Selbigem angegriffen, woraufhin ihr Koerper vor Vollendung des ersehnten Aktes einfach nur verschwindet und den verwirrten Nick allein im dreckigen Umfeld der verfallenen Ruine zurueck laesst. Nick wendet sich mit dieser haarsträubenden Geschichte an die Polizei, wird jedoch selbst für geisteskrank gehalten und in eine Klinik gesperrt.
Vier Jahre später erklaert der brillanter Psychologieprofessor den vermeindlichen Killer, der sich zwischenzeitlich damit abgefunden hat dass diese Dinge sich nur in seinem Kopf abgespielt zu haben scheinen, fuer geheilt. Allerdings hat die ganze Sache einen Haken: Dieses Urteil wird er nur sprechen, wenn sich Nick dazu bereit erklaert, mit 3 seiner Studenten an den Ort des Geschehens zurueck zu kehren, um die wahren Hintergruende des offensichtlich okkulten Geheimnises um die fruehere Nervenklinik zu ergründen.

Kritik:
Was sich banal anhoert und auch - abgesehen von der wirklich ausserordentlich ungewoehnlichen Erzaehlstruktur - an einen lausigen Abklatsch der "Das Geisterhaus/The Haunted Hill"-Variante anhoert, versteht sich - nicht zuletzt getragen durch die ungewoehnliche Erzaehlstruktur - im Laufe des Filmes wirklich zu einem wirklich aussergewoehnlichen Filmwerk zu entwickeln. Erstmals erinnert "The Devils Chair" wirklich mehr als frech an die Vorlage "Das Geisterhaus", wenn unglaeubige Studenten sich vergnuegt-ignorant und in ueblicher Kotzbrocken-Manier in den angeblichen verwunschenen Raeumlichkeiten der alten Nervenklinik tuemmeln und ein erster gewisser Zweifel an der Qualitaet des Filmes versteht sich in den Kopf zu schleichen.

Doch gerade hier versteht "The Devils Chair" seine Staerken gekonnt auszuspielen: Frech und unverfroren klaut der Streifen bei alten Klassikern und laesst in so mancher Einstellung auch Erinnerungen an die alten Gruselklassiker der Marke Edgar Allen Poe und Edgar Wallace aufkommen. Und immer wenn das Gefuehl uebermaechtig zu werden scheint, welches einem zufluestert hier einem durch und durch billigem Plagiat aufgesessen zu sein packt "The Devils Chair" einen Hammer aus, der ihm seinen absolut eigenen wie eigenwilligen Touch zu geben versteht und definitiv mehr als nur eine, unvorhersehbare Ueberraschung in der folgenden Storyline zu praesentieren versteht.

"Wenn Ihr bei mir bleibt verspreche ich, es wird die Zeit wert sein" verkuendet Nick West zu Beginn des Filmes, wo er eigentlich schon das Ende vorweg nimmt und dem geneigten B-Movie-Horror-Seher dahingehend schon Angstschweiss auf die Stirn zu treiben versteht, weil Filme die am Anfang schon das Potential an Horror und grausigen Szenen verschwenden in der restlichen Laufzeit meistens nichts mehr zu bieten haben.

Doch bei "The Devils Chair" ist das definitiv nicht so! kopfschuettel.gif Vielmehr bedient er sich auch hier gekonnt klassischer Klischees, um mit den - absichtlich oder unabsichtlich - gestreuten Faehrten fuer den Zuseher seine Ueberraschungen vorbereiten zu koennen. "Ich vermute, Ihr habt Hellraiser gesehen und all diese Filme. Pumpkin Head und so. Deshalb seht Ihr Euch wohl jetzt auch das hier an" erzaehlt Nick West in seiner Einleitung weiter. Und mit seinen weiteren Worten "Aber nach allem was passiert ist und was wir an dem Tag fanden... Naja, ich wuenschte, ich haette etwas mehr Interesse gezeigt. Haette etwas mehr aufgepasst. Ich haette vielleicht etwas gelernt." offenbart "The Devils Chair" subtil, an welche Seherschaft er sich wendet: Naemlich an all genau die Personen, die sich eben in diesem Genre zu Hause fuehlen. Die das Genre kennen und jeden Kniff des klassischen Horror-Genres bereits vorhersehen koennen.

Click for Full-Size-View
Click for Full-Size-View
Click for Full-Size-View
Click for Full-Size-View
Click for Full-Size-View
Denn hiermit spielt "The Devils Chair" gekonnt und permanent. Auf der einen Seite versteht er genau diese Klischees gekonnt zu erfuellen, doch auf der anderen Seite verwirrt er, durch ploetzliche Aenderungen im ueblichen Handlungsablauf. "The Devils Chair" erweist sich am Ende als ein voellig verstoerter Film, der es einem fast unmoeglich macht das Gesehene und Erlebte in einen Zusammenhang zu bringen, eine Erklaerung fuer alles zu finden! Und genau das war es, was mich an so gewoehnlich wie ungewoehnlichen Film letzten Endes zu begeistern verstand!

Sicherlich wird "The Devils Chair" Kontroversen ausloesen. Nicht jedermanns Geschmack sein und viele werden gerade ob des verstoerten Endes sich angewidert und enttaeuscht von dem Film abwenden. Aber gerade fuer mich, den klassischen "Hab an sich schon alles Gesehen"-Vielseher, offenbarte "The Devils Chair" die Erkenntnis, dass mit etwas Durchgeknalltheit und kuenstlerischer Freiheit sowie Liebe zum (Horror-Film-)Detail auch so eine kleine Produktion noch Echte Ueberraschungen zu offenbaren versteht.

Technisch moechte ich diese, wie ich es gerade nannte kleine Produktion, ebenfalls ueber die Normalitaet hinweg loben! Die ungewoehnliche, durch den Einsatz verstoerter und ungewoehnlicher Farben jedoch gerade deswegen intelligente Optik, die Praesentation, der Soundtrack und selbst die ausnahmsweise mal starke deutsche Synchronisation verleihen diesem Film fast schon einen Touch an Professionalitaet, die er eigentlich gar nicht besitzt, aber dennoch so manchen vermeindlichen Blockbuster in die Ecke zu stellen versteht.

Fazit:
Eines ist definitiv klar: Man muss sich auf den ungewoehnlich wie unkonventionellen "The Devils Chair" einlassen koennen. Wer das jedoch kann, bekommt mit diesem seltsamen Mix aus schon tausendmal Gesehenem eine verrueckte Mischung aus "Das Geisterhaus", "Shocker", "Cube" und "12 Monkeys" geboten, die gerade Liebhaber des Genres durchaus ueberzeugen koennte.

Mich hat "The Devils Chair" ueberzeugt und kann damit fuer mich absolut ueberraschende und starke 8/10 Punkte einfahren! Mein kleiner, persoenlicher Geheimtip fuer Genrefreunde fuer das auslaufende Filmjahr 2008! Voellig verstoerter und chaotischer Mix, der gerade wegen der Abhandlung gaengiger Klischees durch seine ungewoehnliche wie stimmige Praesentation eigene Akzente zu setzen versteht! Und genau soetwas benoetigt das langsam einschlafende (B-Horror-)Genre! meinung.gif

Schlagt mich aber bitte nicht, wenn ihr dann voellig anderer Meinung seid. zahn.gif Ich denke, bei dem Film wird es nur Hopp oder Topp geben...

PS: Mein Tipp: Wer den Film in seiner gesamten Wucht geniessen moechte, sollte sich auf gar keinen Fall den Trailer ansehen, der auf der einen Seite nicht nur einen falschen Eindruck zu vermitteln versteht, sondern auch die eine oder andere Ueberraschung schon vorwegzunehmen weiss.
Alternativ Poster:







--------------------
Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein!
 
     Top
Thema wird von 1 Benutzer gelesen (1 Gäste und 0 Anonyme Benutzer)
0 Mitglieder:
0 Antworten seit Sat, 22 November 2008, 13:13 Thema abonnieren | Thema versenden | Thema drucken

<< Zurück zu Film-Kritiken - Ausführlich (Kino, DVD, TV)

 




[ Script Execution time: 0.0077 ]   [ 13 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]