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Southland Tales
 
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GreatWhite
Erstellt am Mon, 24 November 2008, 07:27


Yakuza Kochclub Vorsitzender


Gruppe: Admin
Beiträge: 8128
Mitgliedsnummer.: 124
Mitglied seit: 14.07.2003



Southland Tales
(Southland Tales)


Kinobesucher in Deutschland : DVD Premiere

US Box Office : 227.500 US Dollar

Hauptfilm : Southland Tales

USA 2006
Laufzeit : 139 Minuten
FSK : 16

Bild : 1:2,40 (16:9)
Ton : D/E/I - D.D 5.1
Anbieter : Universal

Regie : Richard Kelly

Extras : Making of...
Verkaufspreis : ca. 10 Euro

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Ein halbes Jahr stand dieser Film bei mir im Regal und erst jetzt hab ich mich an das "Ding" herangewagt. Und es hat auch drei Tage gedauert, bis ich ihn dann endlich bis zum Ende angeschaut hatte. Ein wahrlich "seltsames" Teil. bigeyes.gif Aber wenn man auf dem Cover liest, dass der Regisseur des Films auch "Donnie Darko" realisiert hat, kann man eigentlich erahnen, dass hier kein 08/15 Mainstream zu erwarten ist. Ich muss sagen, das "Southland Tales" zwar nicht diese Faszination bei mir ausgelöst hat, wie es damals bei "Donnie Darko" der Fall war, aber ein "gewisses" Staunen war nach knapp 2 1/2 Stunden dann doch erreicht.

Warum ? Es ist mal wieder einer jener Filme, die ich wohl ein zweites Mal anschauen muss, um ihn überhaupt ansatzweise zu verstehen zahn.gif Das für mich Bemerkenswerteste am Film ist der geniale Soundtrack, dem ein Großteil der Musik von Moby zu zuschreiben ist. Einfach fantastisch ! Zum Zweiten die "illustre" Schar an Darstellern - angefangen von Dwayne "The Rock" Johnson, über Christopher Lambert, Sarah Michelle Gellar, Seann William Scott und ! : Justin Timberlake. Vor allem überrascht war ich über das mehr als gute "Spiel" von Dwayne Johnson, der hier zeigt, dass er nicht zu Unrecht immer öfters in Spielfilmen auftaucht und nicht nur "reine" Actionfilme drehen kann.
Drittens sind die teilweise genialen Bilder des Films mehr als faszinierend und mit dem oben erwähnten Soundtrack zusammen, bilden sie ein beeindruckendes Szenario.

Doch kommen wir jetzt zur Handlung : Und da "hakt" es definitiv. Ich weiß tatsächlich nicht, wie ich das "Gesehene" in Worten einigermaßen plausibel erklären soll. Ist wahr ! laugh.gif

Aber da scheint es mir nicht alleine so gegangen zu sein. Wenn ich diverse Presseberichte durchforste, stelle ich fest, dass man sich auch dort mit einer "Beschreibung" des Films schwer tut. Ich übernehme jetzt mal den "Kurzinhalt" von Blickpunkt: Film und eine längere "Bestandsaufnahme der FAZ. Ich bezweifele ja, dass Euch diese Info's "schlauer" machen zwinker.gif , aber einen Versuch ist es allemal wert.

Blickpunkt: Film :
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Nach einem atomaren Anschlag steht es mit den Energievorräten der USA nicht zum besten. Da taucht der seltsame Wissenschaftler Baron von Westphalen auf und offeriert den Amerikanern eine revolutionäre neue Technik. Zur gleichen Zeit gilt der Actionfilmstar Boxer Santaros zur Beunruhigung seiner Frau, der Senatorentochter, offiziell als vermisst. Dabei befindet sich Santaros in der Obhut eines hellseherisch begabten Pornostars und geht, um für seinen neuen Film zu recherchieren, mit einem scheinbar echten Riot Cop auf Streife.

Richard Kelly, Schöpfer des weithin gefeierten und vergleichbar versponnenen "Donnie Darko", gibt seinen Fans eine Denksportaufgabe und verstörte weithin die Kritik mit dieser unstrukturiert und fragmentarisch anmutenden, radikal stilisierten und hochkarätig besetzen Mischung aus SF-Gesellschaftssatire, Noir-Thriller und religiös angehauchter Endzeit-Meditation. Zu erkennbar um Coolness und Kult bemüht, um solchen Status zu erreichen, doch gewiss kein alltäglicher Film und Tipp für Cineasten bzw. Fans der Stars.

Das war die Kurzversion ! Und nun alles etwas ausführlicher zahn.gif

FAZ :
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Ein Spielzeugsoldat robbt, eher kraftlos und verwundet als kampfentschlossen, im Dunst einer breiten südkalifornischen Strandstraße auf die Kamera zu. Nebel ist Qualm ist Dampf ist weißliche Dämmerung. Ein Schrank von Mann (Dwayne Johnson) namens Boxer Santaros, dessen Körperpanzer wie zerbrochen wirkt, liegt in Embryonalhaltung in der Wüste. Der Kerl ist Kino-Actionheld und hat die Tochter eines republikanischen Politikers geheiratet, der kurz vor einer Art legaler Machtergreifung im Rahmen der kontrollgesellschaftlichen Teilverstaatlichung des World Wide Web („USIDent“) steht.

Gegen seinen Willen wird Santaros, gebaut wie Schwarzenegger, aber beim Eingriff in Staatshändel zögerlich wie Hamlet, in ein brezelartig verschlungenes Geschehen gezerrt. Das Chaos überfordert bald seinen armen Verstand; nur ein tausend Spiegelflächen reiches Facettenauge könnte es überhaupt überblicken: In den Vereinigten Staaten der nahen Zukunft kollabiert die Außenpolitik nach einem von Terroristen verübten atomaren Doppelschlag in konfuse Innenpolitik. Verbleibende linksliberale Kräfte werden ins extremistische Abseits gedrängt („Neo-Marxists“). Eine auf Gezeitenkraft, Quantenverschränkung und drahtlose Stromübertragung gegründete neue Energieversorgungstechnik („Fluid Karma“) verspricht, die Weltordnungsfrage neu - und völlig anders als ihre Vorgängerin, die Erdölwirtschaft - auf die Tagesordnung zu setzen. Dabei hat Santaros, der diesen ganzen Wahnsinn mit seinen Schaufelbaggerhänden ordnen soll, viel persönlichere Probleme: Kaum findet er, mit schwerem Gedächtnisschaden, seinen Weg aus der Wüste zurück in die Zivilisation, muss er sich mit einer nach gesellschaftlicher Anerkennung lechzenden Pornodarstellerin (Sarah Michelle Gellar), die ebenso gerissen wie naiv ist, über die angemessene Tiefencharakteristik einer Frauenrolle im geplanten gemeinsamen Film „The Power“ herumstreiten: „Ozeanographische Katastrophenspezialistin!“ „Astrophysikerin!“ „Nein, ozeanographische Katastrophenspezialistin!“ Die Situationskomik solcher Dialoge (man merkt der Regie eine tiefe Liebe zur in verzögerten Reaktionszeiten der Figuren aufgehobenen Slapstick-Konvention des „Slowburn“ an) verleiht den gelegentlichen Längen des sich auf Apokalyptisches zuwälzenden Handlungsgangs eine eigenartige, von Understatement gefütterte Würde. Aber dies ist, so kulinarisch man als Zuschauer damit umgehen kann, nicht das Entscheidende. Es ergänzt und schützt vielmehr nur die in zahllose solcher hübschen Details wie zwischen Styroporkügelchen erschütterungssicher verpackte melancholische Grundgestimmtheit der Figuren und ihres Erfinders - da schaut etwa ein junger Irak-Veteran (die verwirrendste, bezauberndste Entdeckung im ganzen Film: Justin Timberlake) sein Publikum plötzlich von der Leinwand aus an, als wüsste er bereits von all den posthistorischen Katastrophen, die wir noch werden erleben müssen, und singt mit lüsternem Grinsen, aber kummerdunklen Augen einen Song der „Killers“: „I got soul but I'm not a soldier.“ Zur selben Zeit (was immer diese Formel hier bedeuten mag) erteilt eine linke Untergrundorganisation einem jungen Idealisten (Seann William Scott) den unbarmherzigen Marschbefehl für eine geplante situationistische Medienoperation: „Du musst ein rassistischer Bulle werden.“ Der Idealist gibt sich damit zwar redlich Mühe („Watch out for the niggers. They're everywhere“), verliert aber bald den Faden, an dem sein Leben hängt. Dabei geht es in „Southland Tales“ letztlich vor allem um ihn, den es außerdem doppelt gibt, als Zwilling Roland/Ronald Taverner (der Nachname stammt aus einem Roman von Philip K. Dick), so doppelt geschrieben und zweifach gedacht wie der Unterschied zwischen différence und différance bei Derrida: Scotts Figur, die im Irak-Feldzug zur selben Kampfeinheit gehörte wie Timberlake, muss die von der Spaltung zur Versöhnung strebende Moral der komplexen Geschichte verkörpern - erst wenn Amerika sich seine jüngsten Sünden vergeben kann, wird es eine Zukunft haben. Kein Wunder, dass Taverners Selbstbild an dieser schweren Last kaputtgeht: Wir sehen ihm dabei zu, wie er sich im Spiegel verkennt, wie er durch einen Türspion als Zerrbild beäugt wird, wie er sich schließlich eine Droge injizieren muß, die nichts anderes ist als sein eigenes Gedächtnis.

Das alles ist auf schwer schriftlich zu beschreibende, filmisch aber mit großer Anmut dargestellte Weise tieftraurig, mitten im grell Satirischen, und eben deshalb schön. Die Trauer im Werk hat ihre Entsprechung im Schicksal desselben: Man müsste diesem Film, um den sein Schöpfer Richard Kelly jahrelang einen aussichtslosen Kampf gegen alle Finanzierungs- und Sehgewohnheiten Hollywoods gekämpft hat und von dem Rezensionen jetzt, da man ihn endlich sehen darf, schon mal explizit und hämisch behaupten, er werde Kellys Karriere beenden, eigentlich einen Nachruf schreiben, keine Kritik. Während sich quälend hinziehender Monate wurde „Southland Tales“, nach bestenfalls interessiert skeptischer Aufnahme durchs Cannes-Premierenpublikum im Mai 2006, vom Zahn der Zeit gründlicher zernagt als die bombastischsten Post-production-Werkstücke der Computerbildära: Neu schneiden, „klarer machen“, lautete die Weisung der Finanziers, und Kelly tat sein Bestes. Weniger zielführend jedoch hätte wohl keine Order sein können. Denn worauf bei derlei geachtet werden muss, die sogenannte Zugänglichkeit von Plot und Story, hat mit Kellys hohen Ansprüchen ans eigene Schaffen nur äußerst mittelbar zu tun.

Ein mythopoetischer Erneuerer

„Southland Tales“ nämlich ist Lyrik, nicht Epik - dass die beiden republikanischen Politiker im Zentrum der geschilderten Faschisierung des Gemeinwesens „Frost“ und „Eliot“ heißen und folglich Zitate aus „The Waste Land“, „The Hollow Men“ und „The Road Not Taken“ (neben Bibelversen und Auszügen aus einem Song von „Jane's Addiction“) die Fülle der Motive verklammern, hat daher strengste Methode. Es ist dieselbe, der sich alles, was man in „Southland Tales“ betrachten und hören kann, mit pedantisch durchchoreographiertem Ernst unterordnet: Die vielen Dampf- und Nebelbilder etwa, vom Trockeneis einer Showbühne über den kalten Hauch des flüssigen Stickstoffs im Labor bis zur rußigen Rauchsäule bei Krawallen in Los Angeles, sind im Sinne des Rhapsodischen, Dichterischen durchaus blickführend, das heißt: enthüllend und verschleiernd zugleich gemeint, weshalb für „Fog Elements“ sogar eigens eine Spezialeffektfirma engagiert wurde. Auch der Einsatz der Musik des Elektronik-Innendekorateurs Moby oder parodistisch zugespitzter Radioformate (vom Britney-Spears-Song bis zum Indie-Rock) soll eine präzise lyrische Gliederung nach Strophe-Refrain-Schema erleichtern, die den drei durchnummerierten Kapiteln des Werks zugrunde liegt. Und selbst die geschätzten zwölf Milliarden Anspielungen auf literarische Sciencefiction (einmal sagt ein Polizist tatsächlich: „Flow, my tears“, denn einer der besten Romane von Philip K. Dick heißt ja „Flow, My Tears, the Policeman Said“) führen sämtlich nach Rom - nämlich auf die Spur der motivisch aggregierenden Montage von einprägsamen Sentenzen - wie in der gelungenen Ode oder Hymne, nur dass diese „Sätze“ hier visuell sind, also Bildeinheiten.

Kelly geht mit seinem Quellenmaterial, dem Genre der negativen Zukunftsvision, folglich schlicht so um, wie Eliot und Ezra Pound, Wallace Stevens oder W.H. Auden mit Browning und Keats umgegangen sind. Er will im Sinne Harold Blooms ein „starker Dichter“ sein, ein mythopoetischer Erneuerer des Sciencefiction-Kinos. Sein zu bekämpfender und zu beerbender Vorfahr heißt da vor allem Ridley Scott (als Auteur von „Alien“ und „Blade Runner“), wie derjenige Clint Eastwoods John Ford heißt, wenn Eastwood Western dreht. Dass Kelly, dessen vorangegangener Erstling „Donnie Darko“ ähnlich ehrgeizige Absichten in Rätselbündeln umsetzen konnte, welche bei denselben Kritikern, die „Southland Tales“ nun ablehnen, noch Zustimmung fanden, sich diesmal außerdem noch viel mehr vorgenommen hat als starke Dichtung - den patriotischsten linken Film der späten Bush-Ära abzuliefern; David Lynch zu zeigen, was eine postlineare Schnitt-Harke ist; ein Comic-Heilmittel gegen die amerikanische Geschichtsmüdigkeit zusammenzukochen und so fort -, lässt ihn in „Southland Tales“ manchmal zwar allzu üppige Wahngebilde aufeinandertürmen. Was er sich damit aufgeladen hat, müsste dem robustesten Altman-Episodenfilm das Rückgrat brechen.

Schäumenden Bilderstrom

Aber der verrückte Übereifer, mit dem hier nicht nur der eigenen Hybris, sondern auch der Hypertextualität zeitgenössischer Medienerfahrungen (die Vorgeschichte zu „Southland Tales“ erzählen Comics und mehrere von Kelly verantworteten Websites, auf die zahlreiche ansonsten opake Szenen des Films rekurrieren) alles geopfert wird, was aus Sciencefiction-Produktionen von „Transformers“ bis „Superman Returns“ sonst die bekannten schwerfälligen, lieblos dröhnenden Monster macht, speist eine zitternde Größe, der man den Respekt nicht verweigern sollte.

Es gibt überhaupt nur eine Handvoll Filme (auf nicht wenige davon spielt „Southland Tales“ explizit an), die dem phantastischen Genre genug zutrauen, dass sie bereit sind, seine Erzählklischees preiszugeben, um seine Seele zu retten - Godards „Alphaville“ gehört dazu; auch „Repo Man“ von Alex Cox (dessen Schluss das Ende von „Southland Tales“ aus der Ferne zuwinkt). Kelly hat die Kino-Sciencefiction mit seiner irrwitzigen Verzweiflungstat aus den Klauen der Dröhnblödmänner befreit. Er hat den „Schnee des Vergessens“, von dem sein liebstes T.-S.-Eliot-Gedicht spricht, zu einem schäumenden Bilderstrom verflüssigt, zur tragikomischen Geschichte vom verfrühten Sterben der Zukunft. Damit ist ihm zwar nicht die Rettung der Welt gelungen, aber doch die der Ehre einer Sorte spekulativer Filmpoesie, ohne deren Vision es in der visuellen Welt zwischen Pop und Infotainment bald nichts mehr zu träumen gäbe.

Alles klar ? laie_67.gif Also mein Tipp: Am besten selbst anschauen und sich ne Meinung bilden.

Jetzt könnt ihr wenigstens erahnen, wie es mir so beim Betrachten den Films erging ! Aber dennoch gebe ich 6 Punkte für einen Film, der alleine durch seinen Soundtrack bestimmt wieder einmal angesehen werden muss.


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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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Sidschei
Erstellt am Mon, 23 March 2009, 10:34


King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL


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Beiträge: 64553
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Mitglied seit: 27.04.2003




Au weia laugh.gif Was fuer ein bewusstseinserweiternder Film blink.gif Oder nein... ich glaube bei "Southland Tales" muss man wirklich sagen: Ein Film, den man nur in bewusstseinserweiterten Zustand wohl wirklich verstehen kann...

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Greaty hat die Wirrungen dieser hier dargebotenen Story ja bereits ueberdeutlich erwaehnt und ich kann mich dem nur anschliessen. laugh.gif Obwohl "Southland Tales" durchaus eine Story hat yesnick.gif und sich gegen Ende der Kreis der Wirrheiten durchaus zu schliessen versteht und dem Gesamtbild einen abgeschlossenen Abschluss bieten kann, ist und bleibt "Southland Tales" ein Filmwerk, den man mit klarem wie nuechternen Verstand anfaengt zu betrachten um am Ende dann, selbst ohne die zu Hilfenahme von bewusstseinsveraendernden Drogen, voellig Gaga zu sein und damit einen Zustand erreicht hat, der schon dem zu gleichen versteht, als ob man einmal zu viel an einem Joint gezogen haette... crazy1.gif

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In diesem Fall moechte ich das aber absolut nicht als schlecht bezeichnen. kopfschuettel.gif Ne, absolut nicht! OK, ich muss zugeben es ist wirklich in gewisser Art und Weise schwer sich auf den Film einzulassen und es dauert auch eine ganze Weile, bis man in die Wirrungen der Story eingearbeitet ist und der Film zu wirken beginnt.

"Southland Tales" muss man wohl so hinnehmen wie er ist. Und entweder man kann sich auf dieses Experiment Film einlassen und Gefallen daran finden, oder nicht... Und dann ist absolutes Missfallen natuerlich die Konsequenz.

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Die positiven Aspekte des Filmes hat Greaty ebenfalls bereits genannt: Ein absolut fantastischer - leider viel zu wenig in Erscheinung tretender - Soundtrack und eine nahmhafte Darstellerriege, die Ihren Namen auch absolute Qualitaet entgegen zu bringen versteht. Fantastisch, ja wirklich fantastisch, wie souveraen und ueberzeugend hier die Darsteller einen Film, respektive eine Handlung praesentieren, die sie mit groesst anzunehmender Wahrscheinlichkeit selbst genau so wenig verstanden haben, wie es der Zuseher letzten Endes tut. laugh.gif

Am meisten allerdings hat mich die Optik des Filmes begeistert, die phasenweise wirklich ein absoluter Hammer darstellt und sich so richtig ins Hirn wie ein Flash einzubrennen verstand. Faszinierend, mit welch kleinen Mitteln man einfach grandios wirkende Bilder in einen Film einbauen kann, die den Wahnsinn der ganzen Story und des ganzen Filmes zu unterstreichen verstehen und sich nicht minder Eindrucksvoll zu praesentieren verstehen. Noch gewaltiger wird diese Tatsache, wenn man sich einmal zu Gemuete fuehrt, dass "Southland Tales" mit gerade mal 17 Millionen Dollar Budget realisiert wurde!

Betrachtet man hier neben der absolut gewaltigen Darsteller-Riege noch die praesentierten Bilder, muss man sich wirklich die Frage stellen, wo andere Filme teilweise ihr Budget hinverpulvern. Hier muss ich den Machern dieses 2.5 Stunden-Werkes - denn dieser Umstand kommt ja auch noch dazu - wirklich einen absoluten respect.gif aussprechen! meinung.gif


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Auch inhaltlich finde ich verbringt "Southland Tales" - immer vorausgesetzt man kann sich auf diesen filmischen Drogentrip einlassen - echte Wunder. Was generell, trotz voellig abstruser Handlungsstraenge und Geschehnisse grundsolide beginnt, wandelt sich im Laufe der Spielzeit zu einem... ja, keine Ahnung, wie ich das nennen soll laugh.gif , wo man es so gelassen wie selbstverstaendlich hinnehmen kann, dass ploetzlich Kleintransporter durch das All schweben und bunte Farben die Welt in einen Abgrund zu reissen drohen. Einfach Hammer! Einfach Hammer, was einem hier fuer ein totaler Quark in einem optischen Flash praesentiert wird, der sich konfuserweise in die ja ebenso konfuse Handlung mindestens genauso konfus einzureihen versteht und gerade dadurch eine Nicht-Konfusheit in voelliger Verwirrung zu praesentieren versteht. Hat das irgendwer verstanden? Nein? Na, ich sage doch: "Southland Tales" erweitert das Bewusstsein... laugh.gif Und Mehr oder Sinnigeres faellt mir dazu echt nicht ein zu sagen. zahn.gif tuete.gif


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Zu all dem Schmuh gesellen sich dann einfach noch grandiose Kleinigkeiten, die den Film fuer mich definitiv zu einem, wenn auch wirren, Seherlebnis zu machen verstanden. Das hier rechts gezeigte, Geschlechtsverkehr betreibende Auto eines computergenerierten Werbespots war hier einer der absoluten Hoehepunkte der Abstrusitaeten, die "Southland Tales" phasenweise zu praesentieren versteht.

Ich hatte damals mit "Donnie Darko" ja wirklich so ein bischen meine Probleme - und wirklich verstanden hab ich den Film noch heute nicht. Und mit diesem Wissen bin ich nun auch gleich ganz anders in diesen FIlm eingestiegen... und habe, nicht zuletzt auch durch Greatys Worte, gewusst was mich erwartet.

Ebenfalls habe ich mit dem Verfassen meiner Kritik absichtlich eine Weile gewartet, bis sich die Wirkung des Filmes nicht nur in mein Gehirn eingebrannt hatte, sondern dieses gesamte, irre Machwerk seine Wirkung in meinem Kopf verbreiten konnte. crazy1.gif

Nach dem direkten Sehen war ich gewillt, dem Film standespede eine 8 oder 9 zu verleihen. Doch mit dieser Nachwirkzeit nun, in der sich der Film immer mehr in mir auszubreiten verstand, gibt es fuer mich fuer dieses total verrueckte Filmwerk nur noch eine Wirkung... aehm, Wertung laugh.gif : 10/10! Eben: ...DER Wahnsinn... zwinker.gif

"Southland Tales" ist die gelungene Abwechslung zum ueblichen, amerkanischen Weichspueler-Film, bei dem es mich absolut nicht wundert, dass er an den amerkanischen Kinokassen, allerdings mit maximal 63 Kopien, nur 273.420 Dollar eingespielt hat laugh.gif Und wie bereits gesagt: Entweder man wird ihn lieben... oder wohl hassen...


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Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein!
 
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