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Unter Kontrolle - Surveillance
 
Unter Kontrolle - Surveillance
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GreatWhite
Erstellt am Mon, 01 December 2008, 07:29


Yakuza Kochclub Vorsitzender


Gruppe: Admin
Beiträge: 8128
Mitgliedsnummer.: 124
Mitglied seit: 14.07.2003



Unter Kontrolle
(Surveillance)


Kinobesucher in Deutschland : 25.000

US Box Office : Kein Kinostart

Die DVD bietet :

Hauptfilm : Unter Kontrolle - Surveillance

USA/D - 2008
Laufzeit : 93 Minuten
FSK : k.J

Bild : 2.35:1 (16:9)
Ton : D/E - D.D 5.1
Anbieter : Warner Home

Regie : Jennifer Lynch

Extras : Making of... / Nicht verwendete Szenen / Alternatives Ende / Kinotrailer

Verkaufspreis : ca. 18 - 20 Euro - ab 5. Dezember

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bigeyes.gif Wow - Das hätte ich nicht erwartet ! Der für mich (fast) völlig unbekannte Streifen, war eine absolut positive Überraschung. Tja, - Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. 15 Jahre nach ihrem Regiedebüt "Boxing Helena" inszenierte Jennifer Lynch einen "Road-Movie-Thriller", der auch genau so gut von ihrem Vater David hätte stammen können.


Zum Inhalt :

Seit einigen Wochen wird die Bevölkerung einer Kleinstadt von einer unheimlichen Mordserie schockiert. Mit unmenschlicher Brutalität werden Woche für Woche unschuldige Menschen hingerichtet. Ein Motiv ist allerdings in keinem Tathergang zu erkennen.

Der "Gipfel" des Grauens geschieht allerdings wenige Tage später, als ein Massaker auf dem Highway in der Nähe des kleinen Ortes die Bundespolizei auf den Plan ruft.

Als die FBI-Agenten Elisabeth Anderson (Julia Ormond) und Sam Hallaway (David Pullman) in Captain Billings (Michael Ironside) Büro eintreffen, müssen sie bei ihren Ermittlungen zu der brutalen Mordserie drei widersprüchliche Aussagen gegeneinander abwägen. Ein bei dem Tathergang verletzter Cop, dessen Kollege getötet wurde, eine verstörte Kokserin, deren Freund ein Opfer des Verbrechens wurde und ein achtjähriges Mädchen, welches seine ganze Familie verloren hat. Während der Verhöre entdecken die Beamten, dass es immer mehr Details gibt, die in keinster Weise zusammen passen. Es scheint so, als hätten die Zeugen ihre Aussagen sorgfältigst einstudiert. Lediglich das kleine Mädchen wirkt "glaubwürdig", ist aber von den Vorfällen noch so schockiert, dass Elisabeth sehr vorsichtig mit ihrer Befragung vorgehen muss.

Die Aussagen des verletzten Cops zeigen auf, dass in Captain Billings Police-Station schon einige Zeit etwas "schief" läuft. Mit Entsetzen erfährt er, dass seine Beamten teils aus "Langeweile" harmlose Durchreisende mehr als schikaniert haben. Alle Aussagen werden mit der Kamera festgehalten die Agent Hallaway in einem gesonderten Büro analysiert.

Was ist tatsächlich an diesem Tag geschehen, an dem sieben Menschen ihr Leben auf dem Highway verloren ? Mit jedem weiteren Schritt zur Lösung wird klarer, dass die Wahrheit von jedem der Beteiligten einen unerwartet hohen Preis fordern wird....


Unerwartet ist auch der richtige Ausdruck für den "Keulenschlag", den der Zuschauer gegen Ende des Films erfahren muss. Die Auflösung zu verraten wäre absolut unfair. Daher mein Tipp : Leiht euch diesen Film in eurer Videothek ruhig mal aus - Ich denke es lohnt sich !

9 von 10 Points !


Kritik der Blickpunkt: Film
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Die Gratwanderung zwischen Groteske und Grauen, zwischen Humor und Horror beherrscht die Tochter von Regie-Ikone David Lynch vorzüglich. Ihre eigentlich simple Story fächert sie mit enormen inszenatorischen Aufwand zu einem verwirrend alptraumhaften Vexierspiel auf. Das hat die Regisseurin derart unter Kontrolle, dass man als Zuschauer in einer unkontrollierten Achterbahnfahrt durch die Abgründe ihrer skurrilen Figuren stürzt.

Provinzielle Originale und sonderbare Typen haben es ihr angetan: Ausgiebig delektiert sich Lynch an den kriminellen Marotten degenerierter Landpolizisten, deren aus Langeweile geborenen Psycho-Orgien sie mit Gusto als anrüchige Komödie ausstellt. Anlass sind die Zeugenaussagen eines Ordnungshüters, durch die ein Ermittler-Duo des FBI eine brutale Bluttat aufklären will, die immer wieder als verstörende Fragmente dunkel durch den Film rauschen. Die beiden anderen Zeugen sind eine zugedröhnte White-Trash-Braut (Pell James) und ein achtjähriges Mädchen (beachtliche Leistung: Ryan Simpkins), deren Schicksal sich auf einer einsamen Straße verquickt.

Ein Whodunit zum Mitraten liegt nicht im Sinne der Regie, die mehr Wert auf spleenige Figuren als auf einen stringenten Plot legt. Über weite Strecken wähnt man sich im "Twin Peaks"-Universum, aus dem die Polizeistation nebst Personal zu entspringen scheint. Lynch zelebriert bizarre Situationen, wechselt die Zeitebenen, derweil geschickte Andeutungen, in denen etwa "evidence" per Kugelschreiber in "violence" umgetauft wird, einen Twist vorwegnehmen, der psychopathische "Natural Born Killers" vorstellt, die mit viel Enthusiasmus bei der blutigen Sache sind.

Das eröffnet eine famose Spielwiese für die Darsteller, die eine exzentrische Show abliefern, mal mit Overacting, mal per Understatement, wie etwa Michael Ironside, der als Polizeichef mit Zahnstocher im Mundwinkel Bauklötze staunt, was seine verantwortungslosen Untergebenen so alles an groben Unfug anrichten. Über Wahrscheinlichkeit des Geschehens, Verhalten der Beteiligten sowie die ruhelose Diktion lässt sich trefflich diskutieren. Doch verglichen mit ihrem Erstling, dem Skandalfilmchen "Boxing Helena", hat Jennifer Lynch einen gewaltigen Entwicklungssprung vollzogen und einen Thrillertrip geschaffen, der irritiert wie fasziniert.

"Unter Kontrolle" wurde mit dem Prädikat Wertvoll versehen.

Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Als Autorin wie auch Regisseurin dieses filmischen Albtraums zeigt sich Jennifer Chambers Lynch ihrem berühmten Vater David durchaus ebenbürtig, allemal auch was die Genre-Wahl anbelangt.

Die Aufklärungsexpedition zweier FBI-Agenten im US-amerikanischen Mittelwesten, der von einer Serie grauenhafter Morde heimgesucht wurde, geht dann für den Zuschauer bisweilen schon an die Grenze des Zumutbaren.

Eine überraschend innovative Dramaturgie mit ausgefeiltem Spannungsbogen führt lange Zeit auf falsche Spuren, wobei bekannte Versatzstücke des Genres auch zur Geltung kommen.

Ein von Gewalt und Verrohung bestimmtes Menschenbild mit geradezu nihilistischer Grundstimmung durchzieht die von Tristesse geprägte Atmosphäre. Die zwischenmenschlichen Rollenspiele, besonders auch bei den Polizisten sind erschreckend, manchmal auch surreal abgehoben. Der Missbrauch von Macht und die Ausübung von Gewalt ist ständig im Blickfeld des Films, aber nie voyeuristisch.

Eine gute Kamera, ein präziser Schnitt, die Tonebene mit passender Musik und einer Geräuschebene, welche die latente Bedrohung unterstreicht, sind positive, handwerkliche Merkmale des sicher inszenierten Films.

Bill Pullman und Julia Ormond überzeugen einmal mehr durch ihre Variabilität in ihrem darstellerischen Potenzial an der Spitze eines typgerecht besetzten Ensembles.

Ein Film, der in seiner Konsequenz die Bewertung der Zuschauer in Zustimmung wie auch deutliche Ablehnung teilt - ja teilen muss.

Quelle: Filmbewertungsstelle Wiesbaden

Pressespiegel :
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Wer meint, die Gesetze des Genres zu kennen, wird bei diesem Thriller, dessen Gewalt geradezu surreal wirkt, eines Besseren belehrt.
Treffpunkt Kino

Jennifer Lynch hat einen Thrillertrip geschaffen, der irritiert wie fasziniert.
Blickpunkt:Film

Nach Tradition multiperspektivisch erzählender Regisseure sieht sie "Unter Kontrolle" in der Nachfolge von Akira Kurosawas "Rashomon", der ein Verbrechen aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Am besten gelingt ihr diese Verschränkung vermeintlicher Gewissheiten atmosphärisch: mit der Montage von Sounds und Musik und vor allem dank herrlich nuancenreich agierender Schauspieler.
Die Welt, 31. Juli 2008

Jennifer Lynch ließ sich von FBI-Serien inspirieren, um das Agentenklischee auszubeuten - schwarze Brillen, strenge Uniformierung im Anzug, leicht außerirdisches Benehmen. Und sie beschäftigte sich genauer mit dem Wesen der Lüge, was der Film nun in etlichen Facetten vorführt
Süddeutsche Zeitung, 31. Juli 2008

Bis auf Stephanie verhalten sich alle Protagonisten in Lynchs schwarzhumorigem Filmkosmos völlig irrational, schießen Polizisten "aus Spaß" vorbeifahrenden Autos in die Reifen. Mit dieser radikalen Prämisse gelingt es Lynch, die Spannung zu steigern. Gute Darsteller und das stimmige Provinz-Milieu lassen die allzu deutlichen Anleihen bei Vaters "Twin Peaks" vergessen.
Abendzeitung, 31. Juli 2008

Eine streckenweise packende, in der Auflösung aber doch reichlich konfektionierte Stilübung der Tochter von David Lynch im Regiefach "Früher Tarantino".
Frankfurter Rundschau, 31. Juli 2008


ps... Auf der DVD befindet sich ein "Alternatives Ende", welches man sich unbedingt ansehen sollte. Im Gegensatz zu manch anderem Film, der dieses Feature anbietet, ist hier allerdings das tatsächlich Verwendete wesentlich schockierender und aufwühlender !

Greaty


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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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