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GreatWhite |
Erstellt am Fri, 27 February 2009, 07:12 |
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Yakuza Kochclub Vorsitzender
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| Three Kingdoms - Der Krieg der drei Königreiche (Saam gwok dzi gin lung se gap )
Kinobesucher in Deutschland : DVD Premiere
US Box Office : Entfällt
Die DVD bietet :
Hauptfilm : Three Kingdoms - Der Krieg der drei Königreiche
China/Südkorea/Hongkong 2008 Laufzeit : 98 Minuten FSK : k.J
Bild : 1:2,35 (16:9) Ton : D/Mandarin - D.D. 5.1 Anbieter : Koch Media
Regie : Daniel Lee
Extras : Behind the Scenes / Trailer
Verkaufspreis ab Anfang Mai - DVD: ca. 18 Euro BluRay: ca. 25 Euro Im Verleih ab 8.April erhältlich |
| Nach "The Warlords nun der zweite Monumentalfilm aus Fernost, der in den nächsten Wochen auf DVD veröffentlicht wird. Ebenfalls wieder mit Andy Lau in einer Hauptrolle und ebenfalls auch ganz ausgezeichnete Monumentalaufnahmen. Und dennoch hat mir der Film lange nicht so gut gefallen wie das Kriegsepos mit Jet Li vor einigen Tagen.
An was lag das nun ?
Was ich auch schon bei "Warlords" erwähnte, trifft in diesem Fall noch mehr zu. Die Vielfalt der Namen, die alle irgendwie ähnlich klingen ist bei "Three Kingdoms" für mich noch verwirrender gewesen. Gut, dafür können die Macher dieser Filme natürlich nichts - aber es fiel mal wieder sehr schwer die ganzen Königreiche, Kämpfer und Provinzen, in denen das Gesehene spielt, zu "unterscheiden" : "Zilong", Changban, Königreich Shu, Königreich Wú, Ping An, Cao Ying - das sind nur einige Beispiele dafür, wie "kompliziert" das Ganze sein kann.
Zum zweiten ist der Film in seiner Machart auch nicht gerade "der Burner" geworden. Zwar wird ebenfalls viel fürs Auge geboten, aber die teils "sprunghafte" Story (durch die verschiedenen zeitlichen Ebenen) und die gar sehr hektisch geschnittenen Zeitraffer - Kampfszenen, geben dann dem "nicht eingefleischten Asia-Film-Zuschauer" den Rest. Und was mich am meisten störte sind diese typischen "theatralisch und künstlich" wirkenden Szenen, in denen dann z.B die Gestik des Darstellers eher in ein Theaterstück gepasst hätte. Wenn etwa Zilong (Andy Lau) am Anfang des Films mit seinem Pferd über eine mindestens 10 Meter breite Schlucht springt und auf der anderen Seite seine Gegner, die dieses Wagnis nicht auf sich nahmen, in unverschämt "dämlicher" Art auslacht. Da sitzt er auf seinem Pferd und lacht mindestens 30 Sekunden lang. Auf die Idee, dass seine Gegner ihn mit Pfeilen locker treffen könnten, scheint er nicht zu kommen. Er lacht und lacht und lacht, so das ich schon mal "unauffällig" zur Uhr des Players schielte um fest zu stellen, ob sich nicht etwa die DVD "aufgehängt" haben könnte. Das ist nur ein Beispiel an "übertriebener" Darstellung der Charaktere . Erinnerte mich schon manchmal an die alten 70er und 80er Jahre Streifen aus China oder Hongkong, in denen die Propagandisten manchmal dermaßen "seltsame" Grimassen schnitten, dass es einem schon "unheimlich" wurde.
Nun aber zur Handlung - sofern ich sie noch zusammen bekomme
China im Jahre 220 : Der junge Krieger Zhao Zilong bietet sich mit den Männern seines Dorfes einer großen Streitmacht an, welche das gegnerische Königreich - Shu, Wu, oder Fu, - das weiß ich jetzt nicht mehr genau besiegen will. Mit seinem unnachahmlichen Siegeswillen gelingt es ihm innerhalb der nächsten Jahre eine steile "Karriere" zu erlangen und seine Position im Reich der drei Provinzen immer mehr zu stärken. Er wird zu einem der fünf "Tiger-Generäle" ernannt, überlebt seine vier "Kollegen" natürlich und muss sich letztendlich im entscheidenden Kampf gegen eine weibliche Kontrahentin durchsetzen...
Wie gesagt : "Den roten Faden" habe ich spätestens nach 20 Minuten verloren. Regisseur Lee "springt" durch die Jahrzehnte wie ein Derwisch. In welchen Jahrzehnt sich der Zuschauer gerade befindet und ob er es überhaupt sofort erkennt, ist reine Glückssache. Es wird gekämpft, dass die Schwarte kracht ! Allerdings in solch einem Tempo und mit dermaßen schnellen Schnittfolgen, dass auch hier die "Übersicht" verloren geht. Der "geschichtliche" Aspekt bleibt dabei auf der Strecke und so kann ich jetzt nicht behaupten, die Geschehnisse der damaligen Zeit auch nur annähernd verstanden zu haben.
Verbleibt ein Film, der zwar fürs Auge einiges zu bieten hat und auch punkto Soundtrack überzeugt, aber ansonsten wohl eher enttäuschend ist. 3 von 10 Points !
Kritik der VideoWoche :
Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Größen des modernen Hongkongkinos wie Sammo Hung ("Eastern Condors") und Andy Lau ("Infernal Affairs") ließen sich nicht lang bitten für dieses epische Kostümabenteuer um eine besonders gerne in chinesischen Überlieferungen zitierte Episode aus der Frühgeschichte des Riesenreiches. Dementsprechend dramaturgisch trocken das Geschehen, by the numbers werden die Karriereschritte des hauptagierenden Wunderknaben abgehakt und um komische und romantische Details ausgeschmückt. Für Freunde effektvoller Schlachtenepen.
Quelle: VideoWoche |
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-------------------- "So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D |
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Sidschei |
Erstellt am Fri, 27 February 2009, 10:48 |
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King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL
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Hach... nun naehern wir uns wieder in unserer Meinung, wenn es um asiatische Filme geht und sind doch recht unterschiedlicher Meinung - so wie es sich gehoert .
"Three Kingdoms - Rise of the Ressurection" hab ich auch im FantasyFilmFest, also auf der grossen Leinwand, gesehen. Und da konnte er mich, vor allem auf der optischen Seite, wirklich packen. Regisseur Daniel Lee konnte hier wirklich einige Akzente setzen wie ich fand und vor allem die Szene des abschliessenden Kampfes mit der Klampfe-Spielenden Dame gefiel mir echt sehr gut.
Allerdings hat Greaty nahezu in all seinen Kritikpunkten recht. Und vor allem diese Geschichte mit dem Pferd und dem Sprung ueber die Schlucht beschreibt er ganz hervorragend. Da dachte ich mir naemlich auch: Mann, was ein Quatsch! In meinen Stichpunkten notierte ich das als: Ein Mann und sein Pferd Aber: So sind sie nun mal, vor allem die Chinesen und solche vermeindlich fuer uns im Slapstick erstickende Szenen findet man vor allem in solch Monumental-Eposen immer und immer wieder. Und das ist etwas, woran ich mich zwischenzeitlich gewoehnt habe und es eben als chinesische - bzw asiatische - Eigenart akzeptiert habe und mich nicht mehr daran stoere. Und ich denke dass vor allem hier der Unterschied unserer beiden Beurteilungen und Empfindungen ueber solche Filme liegt.
Auch konnte ich - ganz im Gegensatz zu "The Warlords" - hier dem Geschehen und den Personen folgen und hab damit auch mitbekommen, um was es geht.
Kurz und knapp: Ich fand diesen Film zwar kein Meisterwerk, aber er hat mich gut unterhalten! Meine Stichworte dazu lauteten:
* absolut und totaler Kitsch, der mich aber irgendwie gleich am Anfang einfach packen konnte * typisch chinesisch * voller pathos * "ein mann und sein pferd" - völliger Nonsens, aber zum Film passend * blutig * ungewoehnliches Ende * machte einfach trotzdem Spaß * leicht sozialkritischer Antikrieg-Einschlag * 6/10
-------------------- Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein! |
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