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Der Herr der Fliegen
 
Der Herr der Fliegen
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GreatWhite
Erstellt am Mon, 16 February 2009, 07:32


Yakuza Kochclub Vorsitzender


Gruppe: Admin
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Mitgliedsnummer.: 124
Mitglied seit: 14.07.2003



Der Herr der Fliegen
(Lord of the Flies)


Kinobesucher in Deutschland : 358.000

US Box Office 12.335.000 US Dollar

Die DVD bietet :

Hauptfilm : Der Herr der Fliegen

USA 1989
Laufzeit : 86 Minuten
FSK : 12

Bild : 1:1,85 (16:9)
Ton : D/E/I/F/ESP - D.D 1.0
Anbieter : MGM/Fox

Regie : Harry Hook

Extras : Trailer
momentaner Verkaufspreis : ca. 10 Euro

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Vom gestrigen Jahr 1986 ("Manhattan Project") springen wir heute ins Jahr 1989. Hier wurde William Golding's Roman "Der Herr der Fliegen" nach 1963 zum zweiten Mal verfilmt. Und genau wie diese damalige schwarz-weiß Verfilmung wurde auch der neue Streifen in höchsten Tönen gelobt und ebenfalls mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" ausgezeichnet.


Es beginnt alles vor der Küste einer unbewohnten Insel, vor der ein Flugzeug mit britischen Militärkadetten abgestürzt ist. Die etwa 20 Jungen (alle im Alter zwischen 6 und 12 Jahren) können sich und ihren schwer verletzten Ausbilder mit einem Schlauchboot auf die nahe gelegene Insel retten. Am Strand wird in aller Eile ein notdürftiges Rettungslager errichtet und die Jungs schlafen vor Erschöpfung kurz darauf ein.

Am nächsten Morgen beginnen die ersten vorsichtigen Exkursionen auf der Insel und schon bald hat man wenigstens Trinkwasser und Früchte gefunden, an denen sich die Jungs "erfrischen" können. Doch schon nach wenigen Tagen kommt es zu ersten "Meinungsverschiedenheiten" zwischen den Jungs. Ralph, einer der "älteren" Kadetten versucht Optimismus zu verbreiten, während der "aufmüpfige" Jack genau das Gegenteil vermittelt. Seiner Meinung nach werden sie diese Insel nie wieder verlassen können und er beginnt das Ganze als ein großes Abenteuer zu deklarieren. Im Laufe der weiteren Handlung wird dieser Zwist immer gravierender und es bilden sich zwei Lager von jeweils 10 Jungs. Die einen "hüten" das auf einer Anhöhe gelegte Signalfeuer, während die anderen in wilder "Kriegsbemalung" die Insel auf der Jagd nach Abenteuern durchstreifen. Eines Morgens ist der von Fieberkrämpfen geschüttelte erste Offizier und Ausbilder der Jungs verschwunden, was Jack zum Anlass nimmt das "Ruder" vollends in die Hand zu nehmen. Es gelingt ihm die Mehrzahl der Jungs um Ralph zu überzeugen und so bleibt nur dieser, ein Junge namens Simon und der kleine dickliche Piggy alleine zurück. Die Provokationen nehmen immer mehr zu und eines Tages kommt es zu einem "gewollten" tödlichen Streit zwischen den Parteien. Ralph und Piggy sind nun völlig auf sich alleine gestellt und müssen in den kommenden Tagen um ihr Leben fürchten. Aber damit ist noch nicht genug....Es kommt zu einem weiteren Todesfall...


Gewalt in der Gruppe ist das eigentliche Thema von "Herr der Fliegen". Umso dramatischer, dass es in diesem Fall auch noch Kinder sind, die in diesen Strudel hinein gezogen werden. Ein im Großen und Ganzen beeindruckender Film, der meiner Meinung nach nur durch das "relativ schnell" erzwungene Ende etwas "leidet". Und dennoch sehr gute 7 von 10 Punkte, obwohl auch hier das alte "Gesetzt" greift : Gegen den Roman kommt der Film natürlich überhaupt nicht an. Aber das ist ja eigentlich auch nichts Neues, Oder ?


Kritik der Filmbewertungsstelle :
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Gutachten:
"Gut gealtert oder schlecht gealtert - Klassiker oder veraltet?" Das war die Frage der FBW-Jury vor Ansicht dieses 1963 von dem bereits damals schon renommierten Theater- und Filmregisseur Peter Brook verfilmten Romans
"Herr der Fliegen" des englischen Autors und Nobelpreisträgers William Golding.

Nach Ansicht des Films ist die Jury-Antwort mit 4:0 Stimmen eindeutig: Ein immer noch fabelhaft aktueller, nach wie vor sehenswerter Film. Ein Film für die Filmgeschichte. Ein Klassiker.

Goldings Romanvorlage, an die sich Peter Brook nicht sklavisch, aber umsichtig und sorgsam hält, erzählt die Geschichte einer heterogenen Gruppen jugendlicher Schüler zwischen sechs und zwölf Jahren, die wegen kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen nicht näher bezeichneten Ländern zu ihrem eigenen Schutz evakuiert werden und sich auf einer Südseeinsel ausgesetzt finden.

Die Kinder sind auf sich selbst gestellt, müssen ihren Alltag organisieren, die Existenz (Essen, Feuer, Schlafen, Erkundung der Insel usw.) sichern, ihrem Miteinander Regel und Ordnung geben. Schnell entwickeln sich zwei Gruppen: die eine angeführt von einem Führer, der das Zusammenleben nach den in der englischen Schule eingeübten Regeln des sanften Lenkens, Diskutierens und Entscheidens ordnen möchte, die zweite Gruppe angeführt von seinem Antipoden, dem das Abenteuer, die Jagd, das Ekstatische mehr ist und der rasch die Vielzahl der Jugendlichen um sich versammelt. Beide Gruppen begeben sich zunehmend in aggressive Auseinandersetzungen, suchen im "Bürgerkrieg" die Herrschaft über einander zu gewinnen. Dabei helfen die klassischen Muster der Massengewinnung und der Massenaufwiegelung: Argument und Gegenargument, Sozialität und Fürsorge, andererseits Masken, Fetische, Tänze, das archaische Arsenal einer Weltanverwandlung.

Am Ende, nachdem es zu unbeabsichtigten und aber auch zu gewollten Tötungen gekommen ist, wird der ordnende und inzwischen von allen verlassene, gejagte Führer der klassisch-zivilisierten, englischen Gesellschaft nur durch das energische Eingreifen zurückgekehrter Erwachsener gerettet. Der Versuch einer sich friedlich organisierenden Gesellschaft ist gescheitert.

Brook arbeitet zwar keine politischen Bezüge der 1950er und 1960er Jahre (Ost-West-Konfrontation, atomare Bewaffnung, Kuba-Krise) auf, hält sie jedoch als Folie im Hintergrund präsent. Er inszeniert eine optische und musikalische Choreographie des Miteinanders, Gegeneinanders, des Zerfalls einer Kleingesellschaft. Brook weiß seine jungen Laienschauspieler virtuos ins Bild zu setzen: vital, wild und heftig als Truppe oder Gruppen gegeneinander, reflektiv und massenpsychologisch wirksam als Führerfiguren, nah, ängstlich, nachdenklich als einzelner Charakter. Optimal nutzt Brook den Ort, die sanft verwilderte Kargheit der Südseeinsel zwischen Strand, Palmen und Felswildheit, um seine Schauspieler zu platzieren.

Mit einer brillanten Kameraführung arbeitet er den Versuch, sich in zivilen Strukturen zu organisieren, ebenso heraus wie die wachsende magische Verwirrung und Betäubung der Gruppenmitglieder, setzt das Schwarz-Weiß des Filmmaterials in allen erdenklichen Varianten der Lichtsetzung und der Lichtdramaturgie ein und weiß mit bewegter Kamera nah und souverän zugleich in der Beobachtung dem heftigen Treiben der jugendlichen Gruppen zu folgen.

Kameraführung, Set, Kostüm und Maske, Ton und Dialoge gehen eine magische Verbindung ein, die den Zuschauer ebenso mitnimmt und in das schauerliche Spiel der Kannibalisierung einbezieht, wie sie durch die Sorgfalt und Detailvielfalt der Regie den Zuschauer auch distanziert beobachten und analysieren lässt.

Ein kleines Meisterwerk, bezogen auf den politischen Kontext der 1950er und 1960er Jahre, wird der Film zu einer Metapher eines entzivilisierten, verwilderten Lebens, das überall da droht, wo die strukturstiftenden Spielregeln an Kraft verlieren und den Einbruch des Magischen erneut zulassen.

Peter Brook inszeniert eng angelehnt an Golding den düsteren Untergang der menschlichen Spezies als zivilisierte Gesellschaft.

Quelle: Filmbewertungsstelle Wiesbaden


Greaty


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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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