|
|
| Sidschei |
| Erstellt am Wed, 28 October 2009, 11:40 |
 |
|
King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL
Gruppe: Admin
Beiträge: 64467
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003
|
| | Push (Push) |
USA 2009
Regie: Paul McGuigan
mit: Neil Jackson, Djimon Hounsou, Camilla Belle, Kai Cheung Leung, Scott Michael Campbell, Corey Stoll, Dakota Fanning, Chris Evans
FSK: 16
Laufzeit: 107 Min. (Geprüft)
Genre: Science Fiction, Thriller, Action
Sprachen: DD5.1 Deutsch & Englisch
Bildformat: Widescreen (2.35:1 - anamorph)
Extras: Trailer & TV-Spots, Interviews, B-Roll, Featurette "Science behind the Fiction", Audiokommentar des Regisseurs Paul McGuigan
Verleih: erhaeltlich (26.08.2009)
Verkauf: erhaeltlich (25.09.2009)
|
| | | |
X-Men's Heroes
2 Fragen stellen sich willkuerlich, wenn man es mit dem Film "Push" zu tun hat. Erstens: Warum kommt ein Film mit so einer guten Besetzung (Regisseur Paul McGuigan: "Lucky Number Slevin", "The Reckoning"; Darsteller Dakota Fanning ("Man on Fire", "Krieg der Welten", "Trapped - 24 Stunden Angst", "Dreamer"), Djimon Hounsou ("Blood Diamond", "Eragon"), Chris Evans ("Die fantastischen 4", "Street Kings"), Brandon Rhea ("Infernal Affairs 2", "Silver Hawk", "Fearless", "Bodyguard: A New Beginning") um nur einige zu nennen) nicht in die (deutschen) Kinos sondern nur als Direct-to-DVD auf den Markt.
Zweitens: Warum lief dieser Film als kostenloses Screening auf dem diesjaehrigen FantasyFilmFest? Denn nicht nur die Darsteller-Riege, sondern auch die Inhaltsangabe liest sich auf den ersten Blick doch an sich mehr als fantastisch:
Pushers, Bleeders, Sniffs, Shifters und Stitchers – nein, wir wollen mit diesen Begriffen nicht euer Vokabular für bewusstseinsverändernde Substanzen erweitern. Hinter diesen illustren Betitelungen verbergen sich Menschen mit Superkräften. Nick Gant (schnittig: Chris Evans) ist ein so genannter Mover: Er kann ziemlich eindrucksvoll Materie durch die Schwerkraft schleudern, oder (praxisrelevanter) Würfel im Glücksspiel manipulieren. Als Kind musste er mit ansehen, wie sein Vater von den Drahtziehern jenes Top-Secret-Experiments getötet wurde, dem er und die anderen ihre zwiespältigen Talente zu verdanken haben. Die Suche nach den Mördern führt ihn nach Hongkong, wo er die hellsichtige, 13-jährige Cassie (sehr sweet: Dakota Fanning) kennen lernt. Gemeinsam zetteln sie in der chinesischen Metropole einen effektgeladenen Kampf um Vergeltung, Gier und Gerechtigkeit an. Dabei gerät auch Nicks verflossene Liebe Kira unvermittelt zwischen die Fronten und verdreht nicht nur Köpfe, sondern mit ihrer Gabe, sich in das Bewusstsein anderer einklinken zu können, auch ordentlich Gedanken. Paul McGuigan, der sich in Fankreisen bereits mit dem turbulenten LUCKY NUMBER SLEVIN einen Namen machen konnte, gibt hier volle Superpower mit einem bunten Starcast, guter Kamera, einem verdammt coolen Soundtrack und jeder Menge Krawall.
Und wenn man hier ob der vielen Faehigkeiten schon mal verwirrt ist, hat man auch gleich die eigentliche Schwachstelle des Filmes entdeckt: Pusher, Mover, Watcher, Wiper, Bleeder, Shifter, Shadow, Sniff, Sticher... verdammt viele Faehigkeiten fuer knappe 110 Minuten Film! Und, wenn man mal in die Tiefe des Filmes schaut, existiert jede Eigenschaft wohl genau deswegen, weil man sie fuer den Verlauf des Filmes benoetigen konnte.
Es haette durchaus funktionieren koennen, mit so vielen Faehigkeiten ein filmisches Action-Feuerwerk zu entfachen, welches X-Men und andere Superheldenfilme in den Schatten zu stellen versteht. Doch genau an dieser Tatasache krankt "Push" in meinen Augen: Wirkliche Action bietet er ueberhaupt nicht. Auf manche Faehigkeiten haette man, wie auf so manches Storyelement, hie und da auch zu Gunsten von etwas filmischem Tiefgang oder eben mehr Tempo (in Form von Action) durchaus verzichten koennen. So wirkt "Push" jedoch irgendwie wie ein Pilot zu einer TV-Serie... öhm, moment mal: Ja, genau, die Serie gibts ja bereits schon und nennt sich "Heroes"... 
Ja, genau an diese Serie erinnerte mich "Push" und deren Helden, die eben jeder eine andere Faehigkeit haben und nur im Zusammenspiel derer zum Ziel kommen - oder eben vernichtet werden. Waehrend die Serie "Heroes" jedoch in seinen Ausmassen genuegend Zeit besitzt, sich jeder Faehigkeit seiner Protagonisten zu widmen, leidet der nun zumindest erstmals als Kinofilm ausgelegte "Push" an enormen Zeitmangel, der nur eine Aneinanderreihung der Ereignisse durch die Vorhandenen Faehigkeiten zu praesentieren erlaubt.
Wirklich schlecht macht das "Push" eigentlich gar nicht!  Er faengt auf einem doch relativ hohem Level an und enwickelt sich weiter. Zumindest inhaltich. Ja, inhaltlich hat "Push" zumindest dann wenn es dem Ende zu geht wirklich tolles zu bieten und Regisseur Paul McGuigan stellt hier wenigstens wieder zur Schau, warum er duch seinen durchaus intelligenten Film "Lucky Number slevin" zumindest in Fankreisen hohes Ansehen besitzt.
Wo sich "Push" nur leider nicht wirklich weiter entwickelt und ueber seine gesamte Laufzeit zu stagnieren versteht, das ist das Vorantreiben der Story. Wer stark anfaengt und sich dann eher auf einer Linie zu halten denn weiter zu steigern versteht, der laeuft in Gefahr seine Zuseher zu ermueden. Und da "Push" - wie bereits erwaehnt - in Sachen Action weitaus weniger zu bieten hat, als man erwarten mag, wird es phasenweise ziemlich zaeh, dem Film bis zu seinem furiosen Finale aufmerksam zu folgen. A propos furios: Ja, inhaltich hat es "Push" dann am Ende wirklich in sich. Sehr intelligent eingefaedelte Story. Stoerend jedoch empfand ich massiv, dass das Ende im Kern seiner Aussage und im Bezug auf die Story... nicht wirklich ein abgerundetes Ende war  sondern eher in Richtung ...Fortsetzung folgt! ... und zwar 2010 als Serie auf ihrem TV-Bildschirm tendierte. Also letzten Endes eben doch blos ein aufgebohrter Serien-Pilot? Wir werden sehen...
Dakota Fanning |
Schauspielerisch bleibt "Push" ebenfalls deutlich unter seinen Grenzen, wie ich finde. Vor allem Dakota Fanning scheint wieder eindrucksvoll zu beweisen, dass grandiose Darstellungen im zarten Kindes-Alter nicht auch ein Garant fuer gute darstellerische Leistungen als (noch) junger Erwachsener darstellt. Eine Tatsache, die man schon bei dem Namen Haley Joel Osmond feststellen konnte. Als Kinderstar grandios liesen mit dem Aelter werden nicht nur seine Leistungen, sondern auch seine Filmautritte logischerweise nach.
Selbes Schicksal koennte Dakota Fanning wiederfahren: Waren die Filme, in denen sie als Kind auftrat schon allein wegen Ihr ein echtes Erlebnis, liefert sie in "Push" als resignierte wie hilflose Seherin mit Gruftie-Ambitionen eher ein lustloses wie blases Schauspiel ab, welches einem wohl kaum wirklich aufgefallen waere, waere Ihr Name nicht schon so bekannt gewesen.
Und auch der Rest des Casts mueht sich zwar redlich, bleibt aber eher unscheinbar und passt sich damit dem Film, der zwar nicht schlecht beginnt aber sich nicht zu steigern versteht recht gut an...
"Push" war definitiv kein schlechter Film! Aber er war auch kein Film, den man im Kino gesehen haben muss und so fristet er seine Direct-to-DVD Premiere nicht ganz zu unrecht. Mehr haette man aus der an sich genialen Optik und der inhaltlichen Idee herausholen koennen anstatt sich auf der "Heroes"-Welle aus zu ruhen und zu hoffen, dass das reichen wird.
So verbleibt ein klein wenig der fade Nachgeschmack, dass man hier eben doch versucht hat einen Serien-Piloten ins Kino zu "Push"en. Vergleiche mit "X-Men" und anderen Superheldenfilmen kann "Push" nicht Stand halten. Wer sich jedoch auf ein "Heroes" in Spielfilmlaenge einstellt, koennte durchaus gewissen Unterhaltungsspaß mit dem unter seinen Faehigkeiten bleibenden "Push" abbekommen. Insgesamt gut gemeint, aber eben nicht ganz geschafft. 6/10
PS: Auch soundtechnisch war ich von "Push" eher enttaeuscht. Gemessen an dem, was man auf dem Bildschirm sieht haette ich von einem vermeindlichen Kinofilm etwas mehr Dynamik und vor allem Einsatz von 5.1-Soundeffekten erwartet. Doch auch hier spart sich "Push" eher enttaeuschend auf und unterstreicht damit auch auf der Ebene, dass er als Serien-Pilot definitiv mehr Eindruck haette schinden koennen. 
|
Alternativ Poster:
--------------------
Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein! |
|
| bit2bit |
| Erstellt am Wed, 28 October 2009, 15:05 |
|
|
Austrian Spambot
Gruppe: Members
Beiträge: 4220
Mitgliedsnummer.: 1319
Mitglied seit: 23.11.2006
|
Das klingt ja gar nicht so gut 
Den wollte ich mir demnächst mal ansehen. Dann wirds wohl Trick'r'Treat werden
--------------------
Die Jugend hat kein Ideal, kein Sinn für wahre Werte.
Den jungen Leut'n geht's zu guat, sie kennen keine Härte.
So red'n de, de nua in Oasch kräun, Schmiergeld nehmen, packeln tan,
noch an Skandal, dann pensioniert werdn kurz a echtes Vurbüd san. |
|
|
[0.00%]
