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Publikumsliebling Maria Schell gestorben
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Riv_al_do
Geschrieben am: Wed, 27 April 2005, 18:21


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Wien (dpa) - Die große Maria Schell, über Jahrzehnte Publikumsliebling in Film und Fernsehen, ist tot. Der Star des deutschsprachigen Nachkriegsfilms («Die letzte Brücke») starb am Dienstagmorgen im Alter von 79 Jahren an Herzversagen, wie die Gemeinde Preitenegg in Kärnten mitteilte.

Schell, Schwester von Oscar-Preisträger Maximilian Schell, feierte auch international Erfolge. Bundespräsident Horst Köhler würdigte sie als «große Schauspielerin von Weltrang», Kollegen betonten ihre Herzlichkeit ohne Allüren. Ihre letzte Ruhe wird sie am Samstag auf dem Friedhof in Preitenegg in einem Grab an der Seite ihrer Mutter finden.

1954 hatte die österreichische Schauspielerin bei den Filmfestspielen in Cannes den Preis als beste Darstellerin für ihre Rolle als Kinderärztin «Die letzte Brücke» erhalten. Der Volpi-Pokal in Venedig (1956), der französische Filmpreis «Victoire», der Britischer Akademie-Preis (beide 1957) und der New Yorker Kritikerpreis (1958) gehörten zu ihren internationalen Ehrungen. In Deutschland bekam sie 1977 das Filmband in Gold.

Ihr Publikum begeisterte Maria Schell noch bis vor wenigen Jahren in populären Fernsehserien. In den letzten Jahren lebte sie zurückgezogen auf einer Alm in Preitenegg. Die Schauspielerin hatte zuletzt eine Lungenentzündung überstanden, wegen der sie kurz vor Ostern in eine Grazer Klinik eingeliefert worden war. Nach ihrer Entlassung vor rund einer Woche war sie in ihr Bauernhaus zurückgekehrt. «Entsprechend dem Wunsch ihres Bruders Maximilian ist ein ortsübliches Begräbnis geplant», sagte der Bürgermeister von Preitenegg, Franz Kogler.

Bundespräsident Köhler schrieb in seinem Beileidstelegramm an Schells Bruder Maximilian. «Wir erinnern uns alle an die bewegenden Filmauftritte zusammen mit O.W. Fischer, Gary Cooper, Marcello Mastroianni und Marlon Brando.» Maria Schell sei «vielseitig begabt» gewesen und habe mit ihren zu Herzen gehenden Charakterdarstellungen Millionen von Zuschauern berührt und begeistert. Sie stehe für eine ganze Epoche anspruchsvoller europäischer Theater- und Filmkunst und bleibe ein Vorbild für junge Schauspielerinnen weit über den deutschsprachigen Raum hinaus.

Mit großer Trauer reagierten auch Künstlerkollegen und Freunde. Der Schauspieler Siegfried Rauch, der mit ihr TV-Serie «Die glückliche Familie» drehte, lobte Maria Schell als Star ohne Allüren. Der Berliner Filmproduzent Artur Brauner sprach von einem «großen Verlust». Brauner (86), der mit Schell in den 1950er und 60er Jahren bedeutende Filme wie «Die Ratten» produziert hatte, erinnerte sich: «Als Mensch war sie eine leidenschaftliche Frau, auch sehr eigensinnig.» Der Schlagersänger und Schauspieler Peter Kraus (66) würdigte Schell, die er seit seiner Kindheit kannte, als hilfsbereite Kollegin und fantastische Frau. Als «unglaublich großzügige, gebende und ermutigende Kollegin» beschrieb die Schauspielerin Maria Furtwängler ihre Kollegin aus der Serie «Die glückliche Familie».

Schell, die zunächst ohne Ausbildung in das Filmgeschäft geholt wurde, eroberte sich mit ihrer authentischen Darstellung großer Gefühle und ihrem viel beschworenen «Lächeln unter Tränen» in den 1950er Jahren in Kino-Melodramen die Herzen des Publikums. Riesenerfolge feierte sie an der Seite von Dieter Borsche in «Dr. Holl» und «Es kommt ein Tag». Zusammen mit O. W. Fischer avancierte sie zum Traumpaar des deutschen Films. Als «Seelchen» von vielen geliebt, mochte sie sich selbst mit diesem Etikett nie recht anfreunden.

Nach ersten Erfolgen auf der Theaterbühne bewies die Künstlerin in internationalen Kino-Erfolgen wie «Die Brüder Karamasow» oder «Die letzte Brücke» ihr Format für ernste Rollen. Es folgte eine weltweite Karriere. Schell stand von den 1960er bis in die 1980er Jahre in internationalen und Hollywood-Produktionen wie «Superman» und «Die Spaziergängerin von Sanssouci» vor der Kamera. Ihre Filmpartner oder Gegenspieler waren Berühmtheiten wie Gary Cooper, Marcello Mastroianni, Marlon Brando oder Romy Schneider.

Auch auf der Bühne und in Fernsehspielen begeisterte sie als vielseitige, überzeugende Darstellerin und war unter anderem bei den Salzburger Festspielen zu sehen. Insgesamt wirkte sie in mehr als 200 Kino- und Fernsehfilmen mit. In Deutschland begeisterte sie ein Millionenpublikum mit der 1987 gestarteten ARD-Serie «Die glückliche Familie». Die verliehe Goldene Kamera (1983) und insgesamt acht Bambis - zuletzt 2002 für ihr Lebenswerk - stehen für ihre Popularität.

Das Privatleben der am 15. Januar 1926 in Wien geborenen Schauspielerin war vom Wechsel zwischen großem Erfolg und tiefen Lebenskrisen bestimmt. Gesundheitliche Probleme, ein Selbstmordversuch und Schulden brachten den ehemaligen Publikumsliebling wiederholt in die Schlagzeilen der Boulevardpresse. Große Unterstützung fand sie bei ihrem Bruder Maximilian, der 2001 ihr Leben verfilmte. Köhler würdigte den Film «Meine Schwester Maria» als «bleibendes Denkmal».
 
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