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Interview mit Regisseur Robert Schwentke :, "Flight Plan - Ohne jede Spur"
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GreatWhite
Geschrieben am: Thu, 08 September 2005, 09:03


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Regisseur Robert Schwentke über seine ersten Hollywood-Erfahrungen

Mit seiner dritten Regiearbeit ist Robert Schwentke der Sprung nach Hollywood geglückt: "Flight Plan - Ohne jede Spur" mit Jodie Foster entpuppte sich für den 37-Jährigen als Positiverfahrung, die er vorerst weiterhin in den USA fortsetzen will.

Wie sieht Ihr vorläufiges Resümee über die erste Filmarbeit in den USA aus?
Ich hatte viel mehr Freiheiten, als ich es mir vorgestellt hatte. Eigentlich war es gar nicht so sehr anders als in Deutschland. Letztendlich habe ich festgestellt: Egal, wie viel Zeit und Geld man hat, man hat immer zu wenig.

Wie war der Kontakt zum Studio?
In erster Linie hatte ich es mit den Executives des Studios zu tun, vor allem in der Entwicklungsphase des Drehbuchs. Genauso arbeitete ich aber auch eng mit der Produktionschefin Nina Jacobson zusammen. Während der eigentlichen Produktion war mein Ansprechpartner der Head of Physical Production - und bei der Postproduktion waren es die Chefs der Postproduktion und der Effektabteilung. So wird für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Worauf ich keinen Einfluss habe, ist das Marketing: Das läuft voll und ganz über das Studio. Da können im Zweifelsfall nicht einmal die Produzenten mitreden.

Warum war "Flight Plan" genau der Stoff, mit dem es in den USA geklappt hat?
Ich sollte für Disney einen anderen Film realisieren, doch das Projekt wurde abgeblasen. Das Drehbuch zu "Flight Plan" lag dem Studio bereits vor. Und weil ich wieder frei war, bot man mir diesen Stoff an. Das Drehbuch war damals noch völlig anders - damals ging es noch um Terroristen in einem Flugzeug auf dem Weg nach New York. Ich fand diese Thematik problematisch und schlug Änderungen vor. Grünes Licht gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber es war definitiv ein Film, den das Studio machen wollte.

Ursprünglich war Sean Penn für die Hauptrolle vorgesehen.
Er war nie offiziell "attached". Ich traf mich mit ihm, um mit ihm über den Film zu sprechen. Er war interessiert, wollte aber die neue Fassung des Buchs abwarten. Als wir so weit waren, steckte er bereits in der Arbeit an anderen Filmen. Vom Studio hörten wir, dass Jodie Foster Interesse an "Flight Plan" hatte. Tatsächlich las sie das Drehbuch am gleichen Tag, an dem wir es ihr zuschickten. Sie sah sich "Tattoo Videoclip abspielen " an, traf mich am Tag darauf und zwei Tage später gab sie beim Meeting mit dem Studio ihre Notizen zum Drehbuch ab. Da war eigentlich klar, dass sie den Film machen würde.

Ein Blick auf die Inhaltsangabe drängt den Vergleich mit "Panic Room" auf...
Ein Vergleich, der allerdings falsch ist. Das ist einfach nur eine bequeme Herangehensweise, die von der Auseinandersetzung mit dem Film ablenkt. In diesem Zusammenhang finde ich nur einen Aspekt interessant. Jodie Foster erzählte mir, dass sie in ihrer Karriere essenziell immer dieselbe Figur gespielt hat. Ob nun "Nell", "Sommersby", "Panic Room" oder nun "Flight Plan" - mit jedem Part fügt sie dieser einen Figur eine neue, andere Facette hinzu. Das ist die Herausforderung.

Worin bestand Ihre Herausforderung?
"Flight Plan" spielt komplett in einem eng begrenzten Raum. Das muss man interessant gestalten. Man kann es sich nicht erlauben, zu einer weiten Einstellung zu schneiden. Wie stellt man das an? Wie erzählt man einen solchen Film? Wir trafen früh die Entscheidung, das Flugzeug mit der Kamera nie zu verlassen. Das Publikum sollte sich immer mit Jodie Foster in diesem Raum befinden. Ich musste also vor der ersten Klappe an den kompletten Film in meinem Kopf durchkomponiert haben.

Was war Ihre Zielsetzung?
Ich wollte einen klaustrophobischen Thriller drehen, der immer als Genrefilm funktioniert, aber doch auch als Psychostudie einer Frau, die an ihrem Verstand zu zweifeln beginnt. Es ist auch ein Film über Angst und Trauer - ein Aspekt, der noch während der Vorproduktion eine entschieden persönlichere Dimension für mich bekam, da mein Vater starb. Ich kann also durchaus auch mich selbst in "Flight Plan" wiederfinden - und trotzdem ist es ein Thriller durch und durch.

Ist Ihnen die persönliche Komponente wichtig?
Absolut. Von den drei Filmen, die ich bisher gemacht habe, waren zwei Genrestoffe und einer offensichtlich autobiografisch. Und doch steckt in den beiden Genrefilmen genauso viel von mir drin - nur, dass es nicht so offensichtlich ist. Genre hilft, einen Fuß beim Publikum in die Tür zu kriegen und es für die Inhalte und Ideen im Film zu öffnen. Zudem möchte ich Filme machen, die etwas über die Welt, in der wir leben, aussagen - und über das Medium Film als solches.

Weil Sie fasziniert sind von den Möglichkeiten der Inszenierung?
Film ist nicht Wirklichkeit, aber sieht so aus. Deshalb beeinflusst er auch, wie wir Wirklichkeit wahrnehmen und formt die Wirklichkeit. Dieses Wechselspiel finde ich interessant.

Kann man sich in Hollywood Überlegungen über Filmtheorie leisten?
Keiner dreht Filme nur aus künstlerischem Antrieb - auch in Deutschland nicht. Filme kosten Geld und müssen ihr Geld wieder einspielen. Die Schizophrenie, zwischen Kunst und Kommerz zu balancieren, ist längst Bestandteil meines Berufs. Der Unterschied ist, dass man in Hollywood den Regisseur als Verantwortlichen dessen begreift, was auf der Leinwand zu sehen ist. Das ist eine Form von Respekt und Vertrauen, die mir von Disney absolut entgegengebracht wurde. Ist es eine schwere Balance? Ja, es sind ewige Kämpfe. Einige habe ich verloren. Aber sie haben dem Film geholfen. Und darauf bin ich stolz.


Robert Schwentkes Thriller mit Jodie Foster, eine 60-Mio.-Dollar-Produktion von Buena Vista und Imagine Entertainment, wurde im vergangenen Winter unter anderem in Berlin und Leipzig gedreht. Darin befindet sich eine Mutter mit ihrer Tochter nach dem Tod ihres Mannes auf dem Flug zurück in die Staaten. Als die Tochter an Bord spurlos verschwindet, beginnt die Frau, an ihrem Verstand zu zweifeln. In den Nebenrollen des Psychodramas, das komplett an Bord des Flugzeugs spielt, sind Sean Bean und Peter Sarsgaard zu sehen. In den USA kommt "Flight Plan" am 23. September in die Kinos. Der deutsche Start folgt am 20. Oktober im Verleih von BVI.

Quelle: Blickpunkt:Film

***

Hört sich interessant an, wie ich finde.

Greaty

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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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Sidschei
Geschrieben am: Thu, 08 September 2005, 11:05


King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL


Gruppe: Admin
Beiträge: 64560
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003



meinung.gif Genau das dachte ich auch als wir den Trailer ins Programm aufgenommen hatten yesnick.gif

Wie ich im Trailer-BlaBla-Thread dazu schon sagte:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Interessanter Filmstoff, was der Trailer so verraet. [...]

freu ich mich irgendwie immer mehr auf den Film a_woot.gif

Vor allem nachdem ich peinlicherweise zugeben muss, dass als ich "Red Eye" sah ich irgendwie dachte es handle sich um diesen Filminhalt floet.gif - Ich wusste den Titel naemlich nicht mehr und auch nicht dass Jodie Foster da mitspielt sondern erinnerte mich nur noch an das "Flugzeug" zahn.gif - und da "Red Eye" ja auch im Flugzeug spielt dachte ich ne ganze Weile lang, es handle sich um diesen Filmstoff floet.gif

Ganz schoen peinlich irgendwie skeptisch.gif - Aber erhoehte die Spannung und den Ueberraschungseffekt bei Red Eye um so mehr loli.gif

Und, um den Lesern hier noch mitzuteilen, wer Robert Schwentke ueberhaupt ist noch schnell die 3 Filme die der 1968 in Stuttgart geborene bisher realisiert hat:
* Eierdiebe (2003) (engl. Titel: The Family Jewels)
* Tattoo (2002)
* Heaven! (1993, Kurzfilm)
Bei diesen 3 Filmen stand er sowohl hinter der Kamera und schrieb auch die Geschichten dafuer selbst... ausserdem war er als Autor noch für 3 Tatort-Folgen verantwortlich.

Irgendwie... eine ganz schoen steile Karriere die der Junge da mit doch recht wenigen Referenzen nun aufzuweisen weiss meinung.gif


Sid


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