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Der US Kino-Herbst 2007
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GreatWhite
Geschrieben am: Sun, 09 September 2007, 17:41


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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US-Kinoherbst bietet Oscar-Kandidaten en masse

Nach dem überwältigenden Ergebnis im Kinosommer lässt Hollywood auch im Herbst wieder aussichtsreiche Titel starten. Vor allem setzt man jetzt aber auf Klasse: Die Oscar-Saison ist eröffnet.

Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: ein Sequel, ein Threequel, ein vierter Teil. Das war's. Unter den knapp 50 Filmen, die Hollywood in der Herbstzeit zwischen den traditionell besonders lukrativen Sommer- und Winter-Seasons in den USA an den Start bringt, befinden sich tatsächlich lediglich drei Fortsetzungen! Das ist unerhört - gerade nach einem Kinosommer, in dem sich die Filme mit Zahl nach dem Titel im Wochenrhythmus die Klinke in die Hand ga-ben. Und zum einen einen nicht unbeträchtlichen Anteil an den Rekordzahlen der Saison hatten, zum anderen aber auch verschärft die Debatte um den kreativen Bankrott der Traumfabrik wieder anfachten. Kritiker von Hollywoods Produktionspolitik werden überrascht sein beim Studium der Herbststaffel der Studios: So grundlegend anders im Vergleich zum Sommer ist die Textur der angebotenen Titel, dass man nicht von einem Zufall sprechen kann: Sicher, es finden sich auch potenzielle Franchises, der ein oder andere Actionkracher, leichte Komödien und - gerade in der Zeit um Halloween - vermehrt auch Horror. Aber vor allem legt man Wert auf Anspruch, auf Dramen, auf Filme mit Tiefgang, künstlerische Vision und unverhohlene Kritik an Amerika selbst. Das gibt natürlich Grund zur Freude: Es werden wirklich noch richtige Filme gedreht in Amerika. Aber man darf diese inhaltliche Kehrtwendung durchaus auch kritisch sehen: Anstatt die einzelnen Seasons des Jahres stärker anzugleichen und eine ausgewogene Mischung aus Popcorn-Ware und Filmkunst zu bieten und damit im In- und Ausland das komplette Jahr hindurch lukrative Highlight anzubieten, werden die Gräben zwischen den Jahreszeiten wieder tiefer. Aber vielleicht ist das ja auch ein willkommener Lackmustest, ob die Kinobegeisterung auch dann noch anhält, wenn man nicht Event auf Event folgen lässt.


Auf einer Welle der Begeisterung rollt "Die Ermordung des Jesse James" durch den Feigling Robert Ford" (Warner) aus Venedig in die US-Kinos. Das zweieinhalbstündige Epos mit Brad Pitt als legendäre Westernfigur wurde von der Kritik bereits ausführlich gefeiert und könnte gemeinsam mit dem deutlich handfesteren, aber nicht minder hochwertigen "3:10 to Yuma" mit Russell Crowe und Christian Bale durchaus den Weg für ein Westernrevival bereiten. Venedig-erprobt sind auch Paul Haggis' Soldatenthriller "In the Valley of Elah" (Concorde) mit den Oscar-Gewinnern Tommy Lee Jones und Charlize Theron, Kenneth Branaghs hervorragendes "Mord mit kleinen Fehlern"-Remake "Sleuth" (Concorde) mit Michael Caine und Jude Law, Ang Lees "Brokeback Mountain"-Nachfolger "Gefahr und Begierde" (Tobis) und Tony Gilroys "Michael Clayton" (Constantin) mit einem überragenden George Clooney in der Titelrolle. All diese Titel können sich durchaus berechtigte Chancen auf den ein oder anderen Preis zum Jahresende machen. Wenn man bedenkt, dass eine mindestens ebenso lange Liste von in Toronto oder Telluride erstmals vorgestellten Filmen wie Sean Penns Survival-Drama "In die Wildnis" (Tobis) nach dem Tatsachenroman von Jon Krakauer, David Cronenbergs "Eastern Promises" (Tobis), seine zweite Zusammenarbeit mit seinem "A History of Violence"-Hauptdarsteller Viggo Mortensen, Neil Jordans provokativer Rachethriller "Die Fremde in Dir" (Warner), in dem Jodie Foster als Vigilantin für Angst und Schrecken in New York sorgt, Gavin Hoods kritischer War-on-Terror-Thriller "Rendition" (Warner) mit Reese Witherspoon und Jake Gyllenhaal oder Terry Georges Romanverfilmung "Reservation Road" (Tobis) mit Mark Ruffalo und Joaquin Phoenix. Und schließlich kehrt auch noch Cate Blanchett zehn Jahre nach "Elizabeth" in der Fortsetzung "Elizabeth - Das goldene Königreich" (Universal) in ihrer Paraderolle zurück, die sie zum Weltstar werden ließ. So viele Schwergewichte gab es selten in einer so kurzen Zeitspanne: Um die Oscar-Verleihung im Februar muss man sich jedenfalls keine Sorgen machen.

Auffallend hoch ist der Anteil von Filmen, die sich mit Amerikas Rolle als Weltpolizist nach 9/11 und einem von Grund auf veränderten Land befassen. Zu den Festivalhits "In the Valley of Elah", "Rendition", "Die Fremde in Dir" und "Reservation Road" gesellt sich hier noch Peter Bergs "Operation: Kingdom" (Universal), ein furioser Film, der die angespannte Situation in Saudi-Arabien in den Mittelpunkt eines Actionthrillers rückt, der sich selbst mit "Das Bourne Ultimatum" messen lassen kann und mit Stars wie Jamie Foxxund Jennifer Garner an Bord auch beste kommerzielle Aussichten genießt. Rein an der Oberfläche bewegen sich dagegen die nicht minder explosiven "Shoot 'Em Up" (Warner) und "Hitman" (Fox). Ersterer ist ein nihilistischer Dauerballer-Spaß mit Clive Owen und Paul Giamatti, Letzterer die hyperstylische Verfilmung eines Kult-Comics, in der "Stirb langsam 4.0"-Bösewicht Timothy Olyphant als namenloser Titelheld zu den Waffen greift.

Genrefans werde hier ebenso gut bedient wie bei der Action- und Horrormischung "Resident Evil: Extinction" (Constantin) mit Milla Jovovich, die ihr Zombie-Endzeitszenario ganz im Stil von "Mad Max 2" in die Wüste und in die gleißende Sonne verlegt. Eine spürbar härtere Gangart legt "Saw 4" (Kinowelt) vor, der - das hat mittlerweile förmlich Tradition - pünktlich zum Halloween-Wochenende in die Kinos kommen und genau das bieten wird, was bereits die Vorgänger zu Hits werden ließ: einen brachialen Härtetest, der noch einmal eine Steigerung darstellt. Auf ein Albtraumszenario und Spannung bis zum Abwinken setzt auch die Kult-Comic-Verfilmung "30 Days of Night" (Concorde), in der sich Josh Hartnett einer 30 Tage andauernden Belagerung von Zombies in der schier endlosen Nacht in Alaska erwehren muss. Eher klassische Fantasy bietet indes "Wintersonnenwende" (Fox) nach dem erfolgreichen Roman von Susan Cooper, der den Startschuss für ein neues Franchise geben könnte. Eher Handfestes zu bieten haben dagegen die Thriller "Gone Baby Gone" (Walt Disney), das Regiedebüt von Ben Affleck nach einem Roman von "Mystic River"-Autor Dennis Lehane, und Michael Hanekes US-Remake seines klassischen Euro-Schockers "Funny Games" (X Verleih), in dem Naomi Watts und Tim Roth in den Rollen von Susanne Lothar und Ulrich Mühe zu sehen sind.

Aber es ist nicht alles trist, ernst und verzweifelt im Herbst. Es darf auch gelacht werden: Das Familienpublikum darf sich über Dwayne "The Rock" Johnson als "Daddy ohne Plan" (Walt Disney) amüsieren, der in die Fußstapfen von Arnold Schwarzenegger und Vin Diesel tritt und so seine lieben Nöte mit den Kleinen hat. Die Farrelly-Brüder servieren mit "Nach 7 Tagen - Ausgeflittert" (Universal) ein Remake von Elaine Mays Siebzigerjahre-Spaß "Pferdewechsel in der Hochzeitsnacht" und dürfen auf Publikumsliebling Ben Stiller und "Mission: Impossible III"-Entdeckung Michelle Monaghan setzen. Ryan Gosling gibt in dem skurrilen "Lars and the Real Girl" einen Einzelgänger, der sich unsterblich in eine Gummipuppe verliebt. Und auch der It-Comedian der Stunde, Steve Carell, hat eine neue melancholische Komödie am Start, "Dan in Real Life".

Bereits am ersten November-Wochenende stehen die ersten aussichtsreichen Titel für die Wintersaison in den Startlöchern, die von einem frühen Start profitieren wollen. Ridley Scott hat nur ein Jahr nach "Ein gutes Jahr" die gewaltige Crime-Saga "American Gangster" (Universal) anzubieten, in der sich Denzel Washington und Russell Crowe als Gegenspieler gegenüberstehen. Und "Bee Movie" (Universal) setzt als CGI-Animationsspaß auf die ungebrochene Popularität von "Seinfeld"-Star Jerry Seinfeld, der bei seinem ersten Kinoauftritt einer Biene seine Stimme leiht. Parallel dazu wird der "Drachenläufer" (Universal) abheben, Marc Forsters Verfilmung des Romans von Khalid Husseini, in der ein Mann nach Jahren in Kalifornien in seine afghanische Heimat zurückkehrt, um einem Freund zu helfen. Einen effektiveren Startschuss für die heiße Phase des Oscar-Rennens kann man sich nicht vorstellen. Aber der Grundstein dafür wird bereits im Herbst gelegt. Und zwar eindrucksvoll.

Quelle: Blickpunkt:Film


Da kommt ja was auf uns zu... freak.gif

Greaty

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