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Neues von Paul Verhoeven !
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GreatWhite
Geschrieben am: Wed, 30 November 2005, 18:11


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Mit "Black Book" schlägt Paul Verhoeven ein neues Karrierekapitel auf. Nach seinen Hollywooderfolgen kehrt er für einen intrigenreichen Weltkriegsthriller in seine holländische Heimat zurück.

Paul Verhoeven hat fünf Jahre lang auf diese Dreharbeiten gewartet. Nach "Hollow Man" (2000) konnte sich Verhoeven mit keinem Hollywoodstudio auf ein neues Projekt einigen, weil man "zu viele Kompromisse" von ihm verlangte. Stattdessen ist er in seine Heimat zurückgekehrt, wo er in den Siebzigern und Achtzigern mit Filmen wie "Türkische Früchte" oder "Der vierte Mann" zu einer internationalen Karriere ansetzte. "Black Book" knüpft thematisch an sein Weltkriegsepos "Der Soldat von Oranien" (1977) an - tatsächlich reichen die Pläne für das Projekt bis in diese Zeit zurück. Mit seinem alten Schreibpartner Gerard Soeteman verfasste er das Drehbuch. Aber während "Der Soldat von Oranien" eine klassische Heldengeschichte erzählte, sind die Grenzen zwischen Gut und Böse in "Black Book" verwischt. Im Mittelpunkt steht eine jüdische Revuesängerin, die sich dem Widerstand angeschlossen hat, um ihre ermordete Familie zu rächen. So entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem nicht nur den Nazis die Schurkenrolle zufällt. Die Heldin findet auf deutscher Seite einen ihrer größten Unterstützer. Verhoeven, der mit diesem Film auch die idealisierte Vorstellung des Widerstands zertrümmern möchte, hat, wie er selbst gesteht, ein obsessives Verhältnis zu Weltkriegsgeschichten: "Ich habe diese Zeit als kleines Kind selbst erlebt. Das ist mein Krieg - nicht etwa der Vietnamkrieg."

Ein derartiges Unterfangen ließ sich nur als europäisches Projekt realisieren - zumal die Hauptsprachen Niederländisch und Deutsch sind. Vor etwa eineinhalb Jahren wurde San Fu Maltha, einer der erfolgreichsten niederländischen Produzenten und Verleiher, von seinem Kollegen Jos van der Linden auf das Projekt aufmerksam gemacht: "Ich wusste sofort, das würde der größte holländische Film aller Zeiten." Gemeinsam mit Verhoeven entwickelte Maltha das Projekt weiter. Obwohl er einen guten Teil des Budgets, das 16 Mio. Euro erreichen sollte, über Vorverkäufe, Investoren und Fördergelder abdecken konnte, brauchte er auch Partner aus Deutschland und Großbritannien. Von deutscher Seite kam Egoli Tossell Film mit an Bord - zu Jens Meurer gab es langjährige Kontakte. Der Produzent hatte von der Hauptdarstellerin Carice van Houten, die er von einem anderen Projekt kannte, von dem Projekt erfahren: "Das ist nicht der normale Nazi-Juden-Opfer-Film. Deshalb wird er bei uns sicher manche Leute vor den Kopf stoßen. Wir erwarten einen Kassenknüller - weltweit und in Deutschland unseren ersten Publikumsmillionär." Britische Partner wurden Clockwork Pictures, die dabei halfen, die Sales&Lease-back-Vorteile in Großbritannien zu nutzen.

Von vornherein war klar, dass "Black Book" vor allem über seine Geschichte und seinen Regisseur vermarktet werden würde. Denn die Besetzung ist international unbekannt. Carice van Houten und Sebastian Koch als deutscher Hauptdarsteller sind nur in ihren jeweiligen Territorien Stars. Derlei Kriterien spielten für Verhoeven keine Rolle. "Wir haben ihm nicht gesagt: 'Nimm Koch, weil er in Deutschland einen Namen hat'", so Meurer.

Ursprünglich sollten die Dreharbeiten im Sommer 2004 beginnen, doch zwei Wochen vor Start erkrankte Verhoeven, und ein Aufschub wurde nötig. Rückblickend betrachtet erwies sich die Verzögerung als Glücksfall: "Wir konnten weitere Investoren gewinnen, denn das Budget hatte eine Aufstockung nötig", so San Fu Maltha. So wurde der VIP-Medienfonds zu einem wichtigen Partner. "Wir haben einen verstärkten Fokus auf europäische und deutsche Filme gelegt", so VIP-Geschäftsführer Andreas Grosch. "Aber das müssen Filme sein, mit denen man Geld verdienen kann. Und 'Black Book' ist eindeutig solch ein Projekt." Weitere deutsche Gelder kamen von Medienboard Berlin-Brandenburg und FFA. Damit ist "Black Book" majoritär mit deutschen Geldern finanziert.

Ende August dieses Jahres fiel endlich die Klappe für die erste Szene. In den Niederlanden wurde die Produktion zum Nationalereignis: "Alle wollen dabei sein", staunte Kameramann Karl Walter Lindenlaub ("Independence Day"). "Da herrscht ein Riesenenthusiasmus. "Für Szenen, in denen alliierte Truppen ins befreite Den Haag einmarschieren, fanden sich über 1000 freiwillige Statisten." Eine ähnliche Begeisterung hatte Carice van Houten schon beim Vorsprechtermin erlebt: "Jedes holländische Mädchen bewarb sich um eine Rolle. Vor lauter Menschen fing das Gebäude an zu wackeln."

Verhoeven genießt es, zu seinen Wurzeln zurückzukehren: "Hier in Holland habe ich Zugang zu Toptalenten. Das ist in den Vereinigten Staaten ganz anders." Er ist voll des Lobes für seine niederländische Crew und findet auch nur positive Worte über seine deutschen Schauspieler und sein deutsches Kamerateam. "Ich genieße die Erfahrung so sehr, dass ich gar keine Erschöpfung spüre", meint er am Ende des Drehtags. Seine Begeisterung überträgt sich auch auf die Besetzung: Sebastian Koch, der keine Nazirollen mehr spielen wollte, ist "mit Freude" bei der Arbeit: "Das ist kein deutscher Kampf und Krampf." Das heißt nicht, dass bei "Black Book" nicht gekämpft würde. Denn Verhoeven musste sich erst einmal auf ein für Hollywoodverhältnisse niedriges Budget einstellen. "Ich kann nicht so viel Material aus unterschiedlichen Perspektiven drehen, wie ich es gewohnt bin. Und um Zeit zu sparen, filmen wir mit zwei Kameras gleichzeitig, was ich nie zuvor gemacht habe." Allerdings gibt er seine bewährten visuellen Standards nicht auf. "Er dreht keine durchgängigen Master", so Lindenlaub. "Es gibt viele 180-Grad-Bewegungen, um mit den Protagonisten den gesamten Raum zu entdecken. Das stellt natürlich an das Licht besondere Ansprüche." Solchen Ansprüchen zu genügen und trotzdem im Budget zu bleiben, bedeutet für die Produzenten die "ständige Quadratur des Kreises", wie es Jens Meurer ausdrückt. Das bisher gefilmte Material zeigt, dass dieser Balanceakt bis jetzt geglückt ist. "Paul kann schwierig sein, und er fordert viel", so San Fu Maltha, "doch gleichzeitig gibt er viel zurück."

Verhoeven scheint an diesem Tauziehen Gefallen gefunden zu haben: "So etwas hat auch einen Verjüngungseffekt. In Hollywood geht es dagegen träge zu. Außerdem muss ich mich jetzt nicht mit Studiomanagern herumschlagen." Dass "Black Book" entsprechende Schauwerte bietet, liegt auch an den Drehorten. Da viele der Gebäude aus Kriegszeiten erhalten blieben, sind 360-Grad-Einstellungen ohne große bauliche Veränderungen möglich. "Das sieht real aus, nicht nach Studiolook", so Lindenlaub. Ein Teil der Interieurs dreht man seit 28. November in Babelsberg. Im Zuge der Beteiligung des Medienboards war Studio Babelsberg als Koproduzent mit an Bord gekommen. Dann sind auch einige erotische Szenen an der Reihe - eines der Markenzeichen des Regisseurs. "Zum Glück sind meine Schauspieler nicht so zimperlich wie die meisten Hollywoodstars", lächelt er.

Bis Weihnachten soll der Dreh abgeschlossen sein. Verhoeven rechnet damit, den Film bis Mai fertig zu stellen. Eine Einreichung bei einem der großen Festivals ist fest vorgesehen.

Und wohin führt der nächste Weg des Regisseurs? Auch wenn es für ihn "befreiend" war, die "Brücken nach Hollywood abzubrechen", so doch sind weiterhin US-Filme oder Koproduktionen geplant, etwa die Weltkriegsgeschichte "Beast of Bataan" oder der historische Detektivthriller "Azazel". Nur eines schließt er aus: "Ich werde nie mehr irgendwelche Sequels oder Filme wie 'Hollow Man' drehen. Das wäre, als würde ich meine Seele dem Teufel verkaufen."

Quelle: Blickpunkt:Film


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Sidschei
Geschrieben am: Wed, 30 November 2005, 18:26


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Ich werde nie mehr irgendwelche Filme wie 'Hollow Man' drehen. Das wäre, als würde ich meine Seele dem Teufel verkaufen.


laugh.gif - Na dann ists ja gut - denn der war echter Schrott meinung.gif

Zurueck zu den Insekten meinung.gif - Auch wenn mir der Name des Filmes schon wieder nicht einfaellt zwinker.gif

Sid

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GreatWhite
Geschrieben am: Wed, 30 November 2005, 20:10


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Na dann ists ja gut - denn der war echter Schrott


Ich fand den gut floet.gif

Aber der Insektenfilm tuschel.gif (Starship Troopers) war natürlich auch klasse zwinkerms.gif


Greaty

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Sidschei
Geschrieben am: Wed, 30 November 2005, 20:38


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Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (GreatWhite @ Wed, 30 November 2005, 20:10)
Ich fand den gut floet.gif

Mmmmh... gruebel.gif Ja, die Effekte waren erstklassig zwinkerms.gif

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tuschel.gif (Starship Troopers)


Ich kann mir den Namen nicht merken motzred.gif - Ich hab keine Ahnung warum, weil ich find das Teil echt klasse... aber es ist und bleibt "Der Insektenfilm" fuer mich laugh.gif - Weil den Namen weiss ich naechste Woche wieder nicht heuli.gif

Sid

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