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Interview mit Alfonso Cuaron, "Children of Men!
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GreatWhite
Geschrieben am: Fri, 27 October 2006, 07:59


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Mit "Children of Men" (UIP, 9. November) lieferte Alfonso Cuarón einen der interessantesten Filme in Venedig ab. Der Regisseur versucht den Spagat zwischen Science-Fiction-Thriller und Sozialdrama.

Ihr Film lässt sich als SF-Version der Weihnachtsgeschichte interpretieren.

Ich bin überrascht und glücklich, dass religiöse Menschen ihre Vorstellung von Glauben und Hoffnung in den Bildern von "Children of Men" wiederfinden. Ich bin kein Katholik, aber auch Atheisten können sich mit der Story identifizieren.

Sie bestreiten aber nicht die religiösen Konnotationen?

Absolut nicht. Bei diesem Film jonglierten wir mit allen möglichen Archetypen. Die meisten davon sind mythologischen Ursprungs, aber bei einigen finden sich auch religiöse Quellen. Wenn Sie eine Geschichte haben, bei der ein ungeborenes Kind die Hoffnung der Menschheit verkörpert, gibt es zweifelsohne christliche Assoziationen. In der von Clive Owen gespielten Figur finden sich andere Anklänge, wie Moses bringt er seinen Schützling ins gelobte Land, ohne es selbst zu betreten.

Gleichzeitig zeigt "Children of Men" eine sehr düstere Vision der nahen Zukunft. Was gab den Anstoß für diese Dystopie?

Ich wollte einen Film machen, der sich mit den Problemen von heute beschäftigt. Deshalb kamen Autor Timothy Sexton und ich auf das Thema, das momentan die Menschheit am meisten bewegt: Einwanderung. Allein im August zum Beispiel gab es auf den Kanaren einen größeren Zustrom illegaler Immigranten als im gesamten Jahr 2005. Und in unserer Welt werden Einwanderer aus ideologischen Gründen abgelehnt, so als sei es ganz natürlich, sich nur mit seinesgleichen zu umgeben. Gegen diese Haltung richtet sich auch mein Film. Aber es gibt eben auch eine Vision der Hoffnung, wie sich die-se Vorurteile überwinden lassen. Die Romanvorlage von P. D. James war da pessimistischer, aber ich bin letztlich ein zuversichtlicher Mensch, und das prägte auch unser Drehbuch.

Trotz des SF-Szenarios verzichten Sie auf die genreüblichen Spezialeffekte.

Ich bin froh, dass Sie das sagen. "Children of Men" ist genauso sehr ein Effektfilm wie mein "Harry Potter". Nur dass man die Tricks nicht erkennen sollte. Ursprünglich entwickelten meine Designer großartige Entwürfe für futuristische Technologien. Doch ich gab ihnen meine Fotografien von Ansichten aus Bosnien, Irak und Palästina. Das war das Vorbild. Ich wollte Bilder, die sich bereits ins menschliche Bewusstsein eingeprägt haben. Deshalb nahmen wir Autos, die wie die heutigen aussehen, und gaben ihnen technische Neuerungen. So vermieden wir auch unnötige Erklärungen. In den meisten SF-Filmen wird erst mal das futuristische Universum erklärt. Wir dagegen versetzen den Zuschauer einfach ins Geschehen. Denn letztlich handelt der Film nicht von der Zukunft, sondern vom Hier und Jetzt.

Doch auch solche Bilder kosten 80 Mio. Dollar. Hatten Sie keine Schwierigkeiten, Universal zu überzeugen?

Absolut nicht, was mich selbst erstaunt. Denn "Children of Men" ist in der Tat für ein Studio höchst untypisch. Normalerweise würde man diese Geschichte in ein Actionabenteuer im Stil von "I, Robot" verwandeln. Doch Universal verstand die Wichtigkeit des Projekts. Natürlich war das Management nicht immer meiner Meinung. Man hätte sich zum Beispiel ein Happy End gewünscht. Aber auch wenn meine Ansprechpartner meinten, ich sei im Unrecht, unterstützten sie mich. Das war sehr mutig. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mit "Harry Potter" Erfolg hatte.

Wie empfanden Sie den Wechsel in die Blockbusterwelt des Harry Potter?

Es war eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens. Denn Joanne K. Rowling und ihre Welt verbreiten eine wunderbare Magie. Außerdem konnte ich dadurch England für mich entdecken. Danach hatte ich ein wesentlich besseres Verständnis für die Eigenheiten dieses Landes und ich schrieb darauf das Drehbuch von "Children of Men" noch einmal komplett um.

Quelle: Blickpunkt:Film


Greaty

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