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Interview mit Guillermo Del Toro, "Pan's Labyrinth!
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GreatWhite
Geschrieben am: Thu, 01 February 2007, 19:40


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Guillermo Del Toro
Mit "Pans Labyrinth" (Senator, 22. Februar) beweist Guillermo Del Toro erneut visuelle Kraft und überbordende Fantasie. Das vielfach prämierte Werk ist als bester nicht englischsprachiger Film Oscar-nominiert.

Sie sind bei dem Film Regisseur, Produzent und Autor. Fühlten Sie sich manchmal erschlagen von den drei Funktionen?

Es war schon etwas heftig, denn ich bin nicht nur auf dem Papier Produzent. Nach einem Jahr Vorbereitung, vier Monaten Drehzeit und sechs Monaten Postproduktion fühlte ich mich ziemlich geschlaucht. Aber für diesen bisher persönlichsten und wohl auch besten Film vor "Devil's Backbone" und "Hellboy" hätte ich alles getan. Der Erfolg von "Hellboy" öffnete mir viele Türen, und die Studios winkten mit einem fetten Scheck, leider nicht für "Pans Labyrinth". Also musste ich dieses 40-Mio.-Dollar-Projekt mit 15 Mio. Dollar durchziehen. Deshalb habe ich meine Gage zurückgestellt und alles, was ich hatte, in den Film gesteckt, der mich logistisch an die Grenze trieb. Wir bauten 34 Sets, es gab kein einziges echtes Gebäude.

Als Produzent mischte auch Alfonso Cuarón mit.

Er brachte die Sache ins Rollen. Während der Postproduktion von "Hellboy" trafen wir uns zum Dinner und ich rückte mit der Sprache raus. Die Idee gefiel ihm, und er bestärkte mich, stieg mit in das Projekt ein. Eine tolle Partnerschaft, die wir weiterführen. Wir ergänzen und beschützen uns, stärken uns gegenseitig den Rücken, denn es ist nicht einfach, für diese Art von Bildern und Geschichten die nötigen Gelder zu bekommen, auch wenn die Finanzierung hier nicht zu stressig war. Man muss immer aufpassen, dass nicht irgendwelche Studio-Erbsenzähler die Kreativität durch ihre Businesspläne zerstören. Vielleicht wäre es viel leichter, zu malen, statt einen Film zu machen.

Wie entwickeln Sie Ihre Fabelwesen?

Ich beginne mit akribischen Zeichnungen, die ich dann mit Special-Effect-Designer David Marti weiterentwickle und zum Leben erwecke. Dabei versuche ich immer, mir etwas Neues einfallen zu lassen, was man noch nicht auf der Leinwand gesehen hat, wie den Faun oder die fantastische Figur des Pale Man.

Woher kommt Ihr Faible für Märchen?

Märchen reizen mich seit Kindesbeinen. Meinen Film sehe ich auch als eine Hommage an Leute wie Lewis Carroll, Hans Christian Andersen oder Charles Dickens. Für mich gibt es zwei Arten von Märchen: die, wo man zurück in den Mutterschoß kriecht, oder die, wo man hinaus in die Welt geht und die eigenen Dämonen bekämpft. Meine Lieblingsmärchen sind total anarchisch und machen Lust auf Leben und Widerstand, dagegen hasse ich diese repressiven Zeigefinger-Geschichten, die uns Strafe androhen, wenn wir aus der Reihe tanzen. "Pans Labyrinth" ist kein Horrorfilm, sondern ein düsteres Märchen über den Faschismus.

Finden Sie es nicht riskant, Faschismus und Fantasie zu mischen?

Faschismus heißt für mich, dem Individuum jegliche Wahlmöglichkeit zu nehmen und Unschuld zu zerstören. Da bleibt oft nur die Flucht in eine andere Welt, eine magische. Ich mische gern entgegengesetzte Genres und zeige die Brutalität des Faschismus sehr verschlüsselt, arbeite mit Metaphern. Das heißt aber nicht, dass ich auf die dieser Ideologie immanente Gewalt verzichte. Ich bin mit Gewalt aufgewachsen, habe als Vierjähriger die erste Leiche gesehen und wie sich Menschen gegenseitig umbrachten. Mein Vater wurde gekidnappt, und nicht nur einmal wurde mir ein Revolver an den Kopf gehalten. Übrigens plane ich den dritten Teil meiner Trilogie über die Zeit des Faschismus. Das Buch dazu ist fertig. Aber zuerst steht "Hellboy 2: The Golden Army" an, der 2008 ins Kino kommen soll.

Quelle: Blickpunkt:Film

Greaty

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