..:: Hier gehts zu MBLNews.de ::..    ..:: Bald is Weihnachten ;-) ::..
 Willkommen Gast ( Einloggen | Registrieren )

Hilfe | Suche | Kalender

 
[Film/FFF'05 #16] FREEZE FRAME
 
[Film/FFF'05 #16] FREEZE FRAME
1 [ 0 ]  [0.00%]
2 [ 0 ]  [0.00%]
3 [ 0 ]  [0.00%]
4 [ 0 ]  [0.00%]
5 [ 0 ]  [0.00%]
6 [ 0 ]  [0.00%]
7 [ 0 ]  [0.00%]
8 [ 1 ]  [50.00%]
9 [ 1 ]  [50.00%]
10 [ 0 ]  [0.00%]
Gäste können nicht abstimmen, 'Die Registrierung dauert nur eine Minute
« Älteres Thema | Neueres Thema » Thema abonnieren | Thema versenden | Thema drucken
Sidschei
Erstellt am Wed, 17 August 2005, 07:47


King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL


Gruppe: Admin
Beiträge: 64425
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003



Sonntag - wir naehern uns der Mitte des Festivals *g* Da mich der um 12:30 laufende "Redemeer" inhaltlich nicht wirklich interessierte, hab ich mir die Vorstellung gespart (und hab ein bischern weitergeschlafen zwinkerms.gif ) und bin erst zur zweiten Vorstellung ins Kino. Und hier war die Wahl diesesmal noch nicht schwer. Da mit "Kaal" ein Film aus Bollywood zur Wahl stand und ich Bollywood derzeit wirklich noch mehr als aetzend fand, gings in den Film der schon 2004 gezeigt werden sollte aber dann leider ausfiel:


FREEZE FRAME

Großbritannien/Irland 2004, ca 99 min, englische OV

REGIE: John Simpson

DARSTELLER: Lee Evans, Séan McGinley, Ian McNeice, Colin Salmon, Rachael Stirling, Rachel O'Riordan, Andrew Wilson
Trailer


Click for Full-Size-View

Click for Full-Size-View

Click for Full-Size-View

Click for Full-Size-View

Click for Full-Size-View

Click for Full-Size-View

Click for Full-Size-View

Click for Full-Size-View

Zugegebenermassen wollte ich den Film schon letztes Jahr nicht sehen, da mich die optischen Vorschauen auf den Film nicht sonderlich begeisterten. Wenn im Kontrastprogramm nicht der Bollywood-Krams gelaufen waere, haette ich ihn wohl auch dieses Jahr nicht gesehen. Und das waere wirklich... sehr schade gewesen yesnick.gif

Denn der Film ist... absolut gelungen! Zumindest aus meiner Sicht heraus, was die Story angeht konnte er mich absolut mitreisen. Der Hauptdarsteller dokumentiert wirklich jede Minute und jeden Schritt seines Lebens auf Video - um jederzeit einen Beweis fuer sein Handeln zu haben, wurde er vor 10 Jahren nahezu für einen Meuchelmord verurteilt, der er nicht begangen hat... das zumindest sagt er!
Die meisten Menschen in der Oeffentlichkeit sehen das anders, ebenso der "Profiler", der nach wie vor behauptet dass Sean absolut in das Bild eines Psychopaten passt, dem diese Tat zuzutrauen waere. Im Gegenzug aber eine Reporterin sich in Seans Leben einzudraengen versucht die wiederrum behauptet, seine Unschuld beweisen zu wollen.

Wie das letztendlich nun alles war und ob Sean den ihm nach wie vor angelasteten Mord wirklich begangen hat, wird im Verlauf des Filmes dann aufgeklaert zwinkerms.gif Dazwischen kann man einen Film sehen, der wirklich als grossartig spannend bezeichnet werden kann. Auch wenn die Story sich erst nach 08/15 anhoert, so zieht der Film ein ungeheures Potential aus der Tatsache, dass die Hauptperson jede Minute seines Lebens auf Video aufnimmt und eben auch genau dieser Umstand der Inhalt des Filmes ist um den sich alles dreht. Der Film zeigt, wie Sean sich durch sein selbstauferlegtes Handeln selbst schon laengst Gefangener an sich wurde, seine Probleme damit und die psychische Entwicklung die er dabei durchlebt hat. Er wandelt immer zwischen der Genialität des Planes und dessen Ausfuehrung, alles auf Video aufzunehmen auf der einen Seite und der Verruecktheit selbst, die sich daraus fuer das Leben des Hauptdarstellers ergibt.

Was schwer zu beschreiben ist, kam im Film sehr gut rueber und lies an sich keine Luecken oder Fragen des "Warums" oder "Wie sinnlos" aufkommen. Etwas gewoehnungsbeduertiger ist hier schon die Darstellung des Ganzen. Der Film hat einen durchgehend schmutzig wirkenden Look und erzeugt eine totale Unruhe fuer das Auge des Sehers; unter anderem auch erzeugt duch die Tatsache, dass man oftmals aus den aufnehmenden Kameras der Hauptperson das Geschehen verfolgt. Diese Darstellung ist wirklich sehr ungewoehnlich und gewoehnungsbeduerftig gewesen, erzielte aber letztendlich auch einen grossen Reiz den der Film letztendlich ausmachte.

Wie ich schon sagte: Ich hatte eigentlich ueberhaupt keine Lust auf den Film. Aber die durchgeknallte Idee und die absolut ueberzeugende Story konnten mich im Laufe der Zeit ueberzeugen und auch begeistern, foermlich mitreisen. Wenn die offizielle Beschreibung gewohnt lobhudelnd schreibt:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
In seinem Erstlingswerk beweist Regisseur John Simpson ein Händchen für hypnotisierende Spannung, industriell unterkühltes Produktionsdesign und Plottwists, die die Überraschungsquote eines jeden Hardcore-Thrillerfans sprengen.

so kann man diese Aussage diesesmal fuer "Freeze Frame" als absolut wahr und zutreffend bezeichnen!

Die Auflösung der ganzen Geschichte dann ist - etwas verworren und zugegebenermassen auch etwas an den Haaren herbeigezogen, aber dennoch schluessig und nachvollziehbar. Auch die Darstellung der Aufloesung ist, wie eben der gesamte Film, durchaus als ungewoehnlich zu bezeichnen; beinhaltete aber in meinen Augen eine weitere "Must-Have-Seen"-Szene:
Spoiler:
Denn das "Gestaendnis" des wahren Taeters (und das verrate ich nun aber nicht wer es ist, trotz Spoilers) icon22.gif wurde in ein Umfeld gepackt, welches wirklich originell war bg.gif Die unschuldige Person zum Sex gezwungen wird waehrend des vollzogenen (Zwangs-)Aktes der ganze Geschichte aufgeloest. Und das in einer Optik, die dem ganzen durchaus eine Stimmung zu verleihen mag - auf der einen Seite im gewohnt schmutzigen Stil des Filmes vermischt mit durchaus erotisch wirkenden Einzelbildern duerfte diese Art und Weise der Auflösung doch auch als recht einzigartig in die Filmgeschichte eingehen. Mir jedenfalls hat das sehr gut gefallen! 


"Freeze Frame" bekommt von mir letztendlich 9/10 Punkte und war ebenfalls ein Highlight des Festivals, der mich trotz anfaenglicher Unlust absolut begeistern konnte; und das will ja echt was heissen. Persoenlich Wünsche ich mir jedenfalls mehr solcher extravaganten und neuen Filmideen auf den zukünftigen Festivals meinung.gif

Fuer die volle Punktzahl reichte es nicht, da mir die filmische Darstellung des Filmes insgesamt nicht so zusagen konnte wie die Story und der Film letztendlich doch schon auch ein wenig "zu" durchgeknallt ist in einigen Bereichen, als dass ich volle Punktzahl zuecken wuerde. Dennoch gefiel er mir sehr gut, aber jedermanns Sache wird "Freeze Frame" ob der wirren und verstoerten Bilder (die Vorschaubilder links geben davon durchaus einen Eindruck, einfach draufklicken zum Vergrößern!) und streckenweise auch Story mit Sicherheit nicht sein.



Offizielle Inhaltsangabe (blos der Übersicht wegen "versteckt", enthaelt hier aber einen Spoiler auf den Film!)
Spoiler:
Nackter Hass treibt Sean Veil in die wohl ungewöhnlichste Paranoia der Filmgeschichte. Jede Minute seines Lebens dokumentiert er per Videokamera. Denn niemals wieder soll jemand die Chance erhalten, ihn fälschlich eines Verbrechens zu bezichtigen: Zehn Jahre ist es her, dass er beinahe Opfer eines Justizirrtums wurde und abgestempelt als Meuchelmörder um ein Haar lebenslänglich im Knast gelandet wäre. Seither hat Veil stets ein Alibi parat. Jedoch führt er längst das Leben eines Gefangenen – denn für die Meute vor den Türen seines bunkerähnlichen Verstecks wird er stets der heimtückische Killer bleiben, der eigentlich am Galgen baumeln sollte. Plötzlich geschieht, was nie wieder passieren sollte: ein weiterer Mord mit Indizien, die den gebrandmarkten Mann belasten. Und ausgerechnet die rettende Archivaufzeichnung ist verschwunden...

In seinem Erstlingswerk beweist Regisseur John Simpson ein Händchen für hypnotisierende Spannung, industriell unterkühltes Produktionsdesign und Plottwists, die die Überraschungsquote eines jeden Hardcore-Thrillerfans sprengen.
 


--------------------
Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein!
 
     Top
mirko
Erstellt am Mon, 22 August 2005, 06:13


Unregistered









Sid und ich kommen zum selben ergebnis, aber auf andere art und weise.

Wie schon geschrieben, geht es um sean veil (der name versteht sich als irnoische anspielung seines lebens: veil= verhüllt, verschleiert, was das komplette gegenteil von dem ist, was er tut). einen mann, der paranoid ist, sehr paranoid. so paranoid, daß er jede minute seines lebens auf film aufnimmt, selbst, wenn er schläft. er tut dies, um jeder zeit ein alibi zu haben. dies, weil er vor 10 jahren fälschlicherweise für den täter eines bestialischen verbrechens gehalten wurde und schließlich aus mangel an beweisen freigelassen wurde. seit dem ist er gefangener seines geisteszustandes, der sich verschlimmern sollte, als versucht wird, ihm ein weiteres verbrechen anzuhängen und ausgerechnet das rettende band aus seinem "vault" verschwunden ist.

der film zeigt eindrucksvoll und mit kalten bildern, wie ein mann lebt, der sich sein eigenes gefängnis gebaut hat. fast schon wie ein abhängiger der eigenen überwachung wechselt er den film der "bed-cam", als dieser mitten in der nacht auszugehen droht, was ihm durch ein schrilles wecker-signal angezeigt wird. er verlässt das haus nur mit einem eigensgebastelten gestell um den körper für die "self-cam". die paranoia des protagonisten ist bis hin zum unwahrscheinlichen fall, daß er mal sex haben sollte so gut ausgearbeitet, das es trotz der doch eher drastischen maßnahmen, die er ergreift absolut realistisch und überzeugend rüberkommt.
lee evans spielt den psychopathen oscarverdächtig user posted image
der look des films ist absolut schmutzig, düster und stimmig und hilft, die kalte und gestörte welt veils zu vermitteln in die der zuschauer geworfen wird.

ich muß sid in einigen punkten widersprechen:
ich fand die handlung kein bisschen 08/15, sondern ziemlich außergewöhnlich und imho bisher noch nicht dagewesen. der look ist schmutzig, jedoch ist das absolut notwendig für die handlung und macht den film letztenendes zu einem kunstwerk. dagegenhalten muß ich auch, was die spannung angeht. ich empfand den film nicht als thriller. er wird nicht langweilig, jedoch sitzt man nicht ständig auf der kante des sessels. die bilder und die schauspielerischen leistungen sind es, die einen dabei halten.

was mich persönlich gestört hat, ist, daß der film durch seine who-dunnit-aufklärung am schluß von einem psycho-thriller zu einem simplen krimi entmystifiziert wird. zwar ist nett anzusehen, wie die drei personen am ende versuchen, sich gegeneinander auszuspielen, allerdings wechselt der film dadurch irgendwie das genre und bietet ein wenig stimmiges ende. außerdem bleiben einige fragen ungeklärt, wie zB
Spoiler:
wer ist der bärtige kerl, der veil durch die abgabe des bands bei der poolizei wieder auf freien fuß setzt? 


dennoch bekommt der film von mir 8/10 da der look, die schauspieler und die geschichte zu gefallen wissen.

was mich auch positiv überrascht hat, ist daß der film absolut professionell gemacht ist. ich bin ein freund des us-profi-kinos und als solcher bin ich europäischen produktionen ggü immer etwas skeptisch, da man oft sehr schnell merkt, woher der film kommt. dieser film kann sich mit independent-produktionen aus den usa durchaus messen.
 
  Top
Thema wird von 0 Benutzer gelesen (0 Gäste und 0 Anonyme Benutzer)
0 Mitglieder:
1 Antworten seit Wed, 17 August 2005, 07:47 Thema abonnieren | Thema versenden | Thema drucken

<< Zurück zu Film-Allerlei

 




[ Script Execution time: 0.0118 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]