King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL

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| | Heretic (Heretic) | | | Land: | USA, Canada 2024 | | | | Regie: | Scott Beck , Bryan Woods | | Darsteller: | Hugh Grant, Sophie Thatcher, Chloe East, Topher Grace, Elle Young, Julie Lynn Mortensen, Haylie Hansen, Elle McKinnon, Hanna Huffman, Anesha Bailey, Miguel Castillo, Stephanie Lavigne, Wendy Gorling, Carolyn Adair, River Codack | | | | Laenge: | 111 | | | Genre: | Horror, Thriller | | | | Weitere Infos auf: | | | | | Gesehen als: | Englische OV |
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Ich glaube nicht, dass ich diesen Film angeschaut haette, wenn nicht Mister Sunnyboy (zumindest in Filmen himself) Hugh Grant hier die Hauptrolle in einem fuer ihn definitiv unueblichem Genre gespielt haette. Und am Ende muss ich sagen: Wau, er hat seine Sache echt verdammt gut gemacht! Er spielt seine schon recht sadistisch-fiese Rolle mit einer Normalität an Leichtigkeit, die den Wahnsinn wirklich nur hinter den Augen und so manch Grinsen, aber nicht wirklich in der Figur selbst erahnen laesst. Diese Kombination hat mir wirklich verdammt gut gefallen. Und wuerde man nicht das Genre des Filmes kennen, koennte man echt lang rumraetseln, ob er nur ein bisschen gaga oder wirklich voellig fies ist.
Und auch die beiden Schwestern spielen ihre Rolle wirklich mehr als nur ueberzeugend! Auch wenn ich anfangs schon mit den Augen gerollt hab, ob des religioesen Hintergrund und mich die eine Dame schwer zu nerven drohte, stellt sich im Film einfach heraus, dass sowohl diese Rolle als auch die ihrer etwas unsicheren Partnerin einfach grandios und der Szenerie passend gespielt wurden. Chapeau! 
Inhaltlich entwickelt sich "Heretic" zu einem Kammerspiel, in dem selten mehr als die 3 Hauptfiguren zu sehen sind. Seine Staerke sammelt er in den religioesen Gespraechen, die hier wirklich in Sachen Glauben und Enwicklung der Religion mit teils absurden, aber durchaus passenden, aktuell weltlich angelegten Vergleichen zum einen bestaetigt, zum anderen aber schwer in Frage gestellt werden. Vergleiche mit Musik und Gesellschaftsspielen offenbaren nicht nur interessante Fakten, sondern passen einfach auch gut.
Und fuer mich und mein Gefallen hat diese recht lange andauernde Vorspiel einfach nur perfekt funktioniert. Bei mir kam trotz anhaltender Dauer keinerlei Langeweile auf, die Macher verstanden trotz lange identischem Szenenbild und an sich inhaltlicher Gleichheit immer einen drauf zu setzen. Und obwohl man das Genre kennt und die Inhaltsangabe eine klare Linie angibt, weiss man lange nicht, was Hauptdarsteller Hugh Grant wirklich im Schilde fuehrt.
Bis dahin war der Film jedenfalls weder Horror, noch Thriller. Obwohl schon eine thrillende Anspannung in der Luft war, koennte man bis dahin auch noch andere Genre vermuten, da der Gang und Weg des Filmes lange im Unklaren bleibt.
Das aendert sich mit der Zeit und dreht sich dann langsam in die Richtung des angegebenen Genres, allerdings ohne dessen klassischen Merkmale wirklich zu bedienen. Ja, vereinzelte Szenen werden dann gezeigt, die manch genrefremden Gemuet vielleicht zu krass sein moegen, aber sie passen sich gut und passend in den (mehr gefuehlten denn gezeigten) Wahnsinn des Filmes ein und dienen nicht dem Mittel zum Zweck irgendwelche Folterorgien zu zeigen. Man kann sich hier streiten, ob das Horror-Genre wirklich zutrifft, aber falsch ist es bei dem Gebotenen wohl nicht zu bezeichnen. Aber halt ein bisschen anders, als gewohnt. Weiterhin mehr auf Kammer- und Gedankenspiel basierend.
Denn der Film schafft es weiterhin, dass man lange lange Zeit echt nicht weiss, in welche Richtung er eigentlich geht und wie die Aufloesung sein wird. Dafuer echt ein Alles verdammt geschickt eingefaedelt.
Über das sich dann einleitende Ende kann man streiten. Beim Ansehen war ich eher etwas enttaeuscht, zugegebenermassen. Da wurde es etwas wild. Wilder und unruhiger, als der an sich bis dahin recht besonnen daherkommende Film bis dahin sich zu praesentieren verstand. Wirkte fast wie ein Stilbruch. Aber mit einsetzen des Abspannes und einiger Nachwirkzeit muss ich sagen, dass es eigentlich verdammt gut war Es unterstrich den Wahnsinn des Hauptdarstellers und bot mit seinen bildlichen Darstellungen genuegend Raum fuer eigene Interpretationen, die der Film bisher in Worten zu bieten verstand.
Ich habe in Sachen Wirkung (aka Mindfuck) und Wahnsinn definitiv schon besseres gesehen. Aber "Heretic" macht seine Sache verdammt gut und koennte es mit seiner eher sanften Art und Weise der Praesentation schaffen, auch ein nicht genreaffines Publikum an sich zu ziehen. Und das kann man dem Film an sich sehr gut verzeihen. Filme wie beispielsweise "Red State" verstanden es hier, deutlich intensiver zu sein, sprechen aber halt auch wohl dadurch ein geringeren Teil der Mainstream-Seher an
Mir hat er unterm Strich einfach verdammt gut gefallen! Aber man muss sich auch drauf einlassen koennen, zugegebenermassen. Weil er sich nicht zwingend an die normalen Regeln haelt. Aber seine Story war wirklich gut durchdacht, auch wenn man daran mal zu zweifeln verstand. Und das koennen nicht alle Filme dieser Art von sich behaupten. 
Aber letzten Endes denke ich, "Heretic" ist ein Film der Marke: Lieben oder Hassen... 
8/10 Finger
Inhaltsangabe: (Achtung! Kann Spoiler enthalten) |
Schwester Paxton (Chloe East) und Schwester Barnes (Sophie Thatcher) sind sofort vom Charme Mr. Reeds (Hugh Grant) verzaubert, als sie bei ihm ankommen. Doch da ahnen sie noch nichts von den finsteren Plänen, die der durchgeknallte Hobbyphilosoph mit ihnen hat. Denn Mr. Reeds Anwesen gleicht einem Labyrinth, in dem die beiden Schwestern fortan gefangen und den teuflischen Spielen des Hausherren ausgeliefert sind. Und in einer solchen Situation hilft Glaube nur bedingt weiter...
Quelle: Filmstarts.de |
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