King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL

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| | Dieses Gefühl, dass die Zeit, etwas zu tun, vorbei ist (The Feeling That the Time for Doing Something Has Passed) | | | Land: | USA 2023 | | | | Regie: | Joanna Arnow | | Darsteller: | Scott Cohen, Babak Tafti, Joanna Arnow, Michael Cyril Creighton, Alysia Reiner, Peter Vack, Parish Bradley, Rushi Birudala, Barbara Weiserbs, David Arnow, Armand Reiser, Shuchi Talati, Kent Bassett, Ronda Swindell, Ava Eisenson, Brian McCarthy, Keith Poulson, Soojeong Son, C. Mason Wells, Graham Swon, Kaija Matiss, Andrew R. Butler, Jeff Ryan, Bingham Bryant, Eleanore Pienta, Jason Giampietro, Leah Giampietro, Eileen Hanley, ... | | | | FSK: | 16 | | Laenge: | 87 | | | Genre: | Drama, Erotic, Comedy | | | | Weitere Infos auf: | | | | | Gesehen als: | Englische OV |
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WTF war das denn bitte? Ich steh ja anderen, auch im Arthaus angesiedelten Filmen sehr offen gegenueber, bieten sie auch etwas Abwechslung zum üblichen Filmallerlei, was ich sonst so auch schaue. Wer diesen Film allerdings ins Genre Komödie gesteckt hat, hat auch nicht wirklich Ahnung von Filmen Der findet sich wahrscheins in der selben Lebensfindungsphase und -krise wie die Charaktere und Handlung in diesem Film.
Vorweg sage ich allerdings, dass mich der meist gehoerte Kritikpunkt zu diesem Film absolut nicht gestoert, ganz im Gegenteil, sogar eher begeistert hat. Diese zielt auf die Hauptdarstellerin, die als unansehlich und teilweise sogar 'dick' bezeichnet wird. Hat mich ueberhaupt nicht gestoert, ich empfand sie als ueberaus natuerlich agierend und wirkend. Natuerlich hat sie keine Modelmase, aber braucht es das immer? Vor allem in so einem Film? Nein, bei allem nichtgefallen, was ich diesem Film gegenueber habe, war die Hauptdarstellerin in allen Belangen der groesste Pluspunkt in diesem Film. Sie hat einfach nur perfekt auch in die ganze, sehr schlicht und ebenfalls natuerlich gehaltene Optik des Filmes gepasst. Hierfuer gibt es ein dicken Daumen hoch von mir!
Und da waeren wir auch schon bei der optischen Realisation des Filmes. Man sieht, dass hier keine High-End-Optiker am Werk waren. Aber er sieht nun auch definitiv nicht wie ein Z-Schund-Billig-Movie aus. Die ganze Filmoptik wirkte sehr natuerlich, ohne Schnickschnack. Keine Filter, kein Nichts, einfach draufgehalten. Eine Art und Weise der Realisation, die man so selten sieht, die ich aber keinesfalls als schlecht oder stoerend empfand. Wirkte zwar irgendwie wie aus dem Wohnzimmer direkt kommend, aber dennoch deutlich besser und professioneller als einfach selbst mit der Handykamera gefilmt. Ob nun gewollt gekonnt oder nicht, das passte alles zusammen, vor allem mit der oben erwaehnten Natuerlichkeit der Hauptperson.
Also alles Punkte, mit denen ich haette leben koennen. Aber mit dem Film koennte ich mal so ueberhaupt nicht leben War war das? Was wollte er mir mitteilen? Was war der Punkt dahinter? Sinneskrise? Lebenskrise? Die Angst, etwas zu verpassen? Ja, auf den Titel bezogen sicherlich. Ich wuenschte mir nur, ich haette diesen Film verpasst und nicht das Gefuehl gehabt, dass die Zeit etwas zu tun mit diesem Film wirklich geraubt wurde.
Sorry, ich hab ihn einfach nicht verstanden. Klar habe ich verstanden, dass sich die Hauptdarstellerin in irgendeiner Findungsphase findet, ein kleines, meist unbeachtetes Raedchen im grossen Ganzen zu sein, das aber nicht wahrgenommen wird. Nicht in der gewuenschten Anerkennung oder Selbstfindung im Job und erst recht nicht sexuell.
Den Job und Alltag lasse ich mal im Weiteren aussen vor. Ich denke nicht, dass das die Intention des Filmes war, sondern Mittel zum Zweck. Also bleibt das Hauptaugenerk auf (das sowohl inhaltliche wie menschlich unbefriedigende) Sexualleben. Da probiert sie nun also irgendwelche verschiedenen Wege aus, immer mit einem Touch der devoten Unterwuerfigkeit. Doch keiner scheint es recht zu machen: Wird sie wie gewuenscht hin und her befohlen, beschwert sie sich, dass sie nur als Sexualobjekt gesehen wird und keine Konversation vorhanden sei, wenn sie es wuensche, wenn man sie schon mitten in der Nacht wecke, um sich per Videocall auf dem bodend sitzend selbst zu befriedigen. Wobei sie eigentlich will, dass man ihr sagt, was sie (sexuell) tun soll. Sorry, lieber Macher: Bei aller Menschlichkeit die immer vorhanden sein sollte... Wunsch und Wunsch gehen mir hier dann genau in dieser gesehenen Situation zu weit auseinander.
Bei anderen wird sie als Sein, Lebewesen und Mensch reapektiert, doch ihre Unterwuerfigkeit kommt zu kurz. Wieder moechte sie nur da sitzen und warten, bis der Befehl zum sexuellen Akt kommt. Was ihr dann aber unter dem Aspekt, dass dauernd mit ihr geredet wird, auch wieder zu wenig scheint 
Ne, das passt alles nicht zusammen und ist ein wirres Zeug eines Maedchens, die selbst mit 30 noch kein Stueck selbst gefunden und selbst reflektiert hat. Ja, sicherlich gibt es solche Menschen zu Hauf und ich gestehe, dass die mit sich selbst dann ein Problem haben und nicht wissen, wohin mit sich. Aber die Art und Weise, wie dieser Film dies zeigt und aufarbeitet ist stumpfsinnig, daemlich plakativ und bietet zu wenig Handlungsspielraum und Charakterentwicklung.
A propos Handlung: Die suche ich heute noch und werde sie wohl auch nie finden. Der Film reiht lustlos hart geschnitten Bilder und Szenen aneinander, die meist mit statisch sich kaum bewegender Kamera wahl- und ziellos wirkend aneinandergeschnitten wurden. Dass die Kamera sich dabei nicht bewegt, ist kein Kritikpunkt. Aber dass es wirr aneinandergeschnitten, ohne wirklichen Handlungsfaden zu einem nicht vorhandenem Ganzen aneinandergeklatscht wurde, das schon.
Der Film ist fuer mich persoenlich reine Zeitverschwendung und nicht sehenswert. Andere moegen hier anderer Meinung sein und denen goenne ich ihren Spaß. Aber ein bisschen Aussage und Handlung muss bei mir schon vorhanden sein. Knappe 90 Minuten einfach nur zuschauen, wie eine ziellose Person ziellos Menschen begegnet, die ihr das Gefuehl vermitteln, dass die Zeit etwas zu tun schon vorbei sei, ist mir zu wenig. Sollte dies autobiografisch sein, haette ich als Regisseurin und Hauptdarstellerin wirklich lieber einen Psychiater aufgesucht, als diesen Film zu drehen.
Da ich ihn gar nicht schlecht gemacht fand und wirklich nur keinerlei Sinn und Zweck, geschweige denn Inhalt in diesem Film finden konnte, faellt die Wertung damit gar nicht so ganz katastrophal aus... aber halt auch keinesfalls gut oder eine Sehempfehlung von mir.
3/10 Schnweinchennasen
Inhaltsangabe: (Achtung! Kann Spoiler enthalten) |
Mit Mitte 30 ist Ann (Joanna Arnow) vieles, nur nicht zufrieden mit ihrem Leben. Sie fühlt sich, als ob sie sich in eine Reihe von Sackgassen manövriert hat. Ihr von außen vielleicht als aufregend wahrgenommene BDSM-Beziehung gibt ihr nicht mehr viel. Im Job stirbt Ann fast vor Langeweile und ihre Familie scheint mehr Interesse an ausufernden Streits als einem harmonischen Miteinander zu haben. In Ann wächst das Unbehagen heran. Die Zeit ist viel zu schnell an ihr vorbeigezogen und sie hat es verpasst, sich währenddessen ein erfüllendes Leben zu schaffen. Sie beginnt, sich immer mehr unangenehme Fragen zu stellen...
Quelle: Filmstarts.de |
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