King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL

Gruppe: Admin
Beiträge: 65575
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003

|
| | September 5 - The Day Terror Went Live (September 5) | | | Land: | Germany, USA 2024 | | | | Regie: | Tim Fehlbaum | | Darsteller: | Peter Sarsgaard, John Magaro, Ben Chaplin, Leonie Benesch, Zinedine Soualem, Georgina Rich, Corey Johnson, Marcus Rutherford, Daniel Adeosun, Benjamin Walker, Ferdinand Dörfler, Solomon Mousley, Caroline Ebner, Daniel Betts, Leif Eisenberg, Sebastian Jehkul, Rony Herman, Jeff Book, Robert Porter Templeton, Stephen Fraser | | | | FSK: | 12 | | Laenge: | 95 | | | Genre: | Drama, History, Thriller | | | | Weitere Infos auf: | | | | | Gesehen als: | Englische OV |
| | | |
Mmmmh... ich war erstaunt, dass Tim Fehlbaum hier eine weitere Regie-Arbeit zeigen durfte. Seine bisherigen Werke waren nicht unbedingt von erfolg gekroent und leider muss ich auch hier wieder sagen, was ich schon vor wenigen Jahren hier gesagt hatte:
Denn aehnliches Nicht-Koennen wurde schon in diesem Film gezeigt, der einfach mehr wollte und haette koennen, als er dann leider war. 10 Jahre nach "Hell" (...) und ist eher in Sachen Handwerk und Ausfuehrung noch schlechter geworden.
Und ja, ich empfand die Regie-Arbeit bei diesem Film wieder als Totalkatatrophe, die mich null mitgenommen hat. Ja, es mag sein, dass die harten
Schnitte, statischen Bilder und die andauernd wackelnde Kamera eine gewisse Statik der Anspannung widerspiegeln sollte, es hat aber einfach nicht funktioniert. Nicht bei mir. Der Druch und die Spannung, die dieses Thema mit sich bringt, muss sich auch in der Anspannung der handelnden Darsteller ausdruecken zu verstehen... und hier kam bei mir Null bis Gar Nichts an. Und diese permanente, dezent unruhige Kamera hat mich einfach nur wahnsinnig gemacht.
Apropos Thema: Die Wahl, diesen Stoff aus Sicht der damaligen ABC-Reporter aufzuarbeiten, fand ich ganz hervorragend. Das hatte echt Potential versprochen. Aber auch das kam bei mir irgendwie nicht so recht rueber am Ende. Kam einfach nicht bei mir an. Zumal mich extrem stoerte, dass gerade die 'zwielichtigen Punkte' der Geschichte, in wie fern diese Berichtserstattung zu manch Eskalation eventuell beigetragen hat, moralisch einfach nur am Rande kurz angesprochen, aber nie vertieft wurde. Gerade HIER haette man in meinen Augen mehr investieren muessen. Denn, sind wir mal ehrlich: So sieht man ueber die gesamte Laufzeit eine Horde von Reportern, die einfach hin-und-her rennen und versuchen, eine gute Story zu erreichen. OK, das ist das Ziel eines jeden Reporters, aber fuer mich in diesem Fall halt auch in Anbetracht der Ereignisse ein bisschen zu wenig.
WAS aber in dieser Erzaehlung der Ereignisse rein aus Reportersicht einfach nur faszinierend war, war die Entwicklung der Technik bis heute zu erkennen: Es ist ja wirklich wahnsinn, mit welchen Tricks und Methoden man damals arbeiten musste, um an gutes Material zu kommen und wie selbstverstaendlich das bei uns irgendwie mit dem Stand der heutigen Technik, wo jeder Idiot ein Handyvideo aufnehmen kann, aus den Koepfen verschwunden ist. Das war eigentlich der Punkt an dem Film, der mir echt am meisten Spass gemacht hat und das war auch wirklich saugut inszeniert. 
Und ein ganz besonderes, dickes Lob geht an die Darstellerin der deutschen Übersetzerin. Klasse, wie man bei ihr trotz perfektem englisch den deutschen Akzent noch raushoert. Ob gewollt, gekonnt oder Zufall: Das hatte Stil und Klasse! Und wird in einer deutschen Synchronisation natuerlich komplett fehlen.
Insgesamt ist der Blick auf die Story eund die Geschehnisse eigentlich echt verdammt spannend. Und auch das Einbringen der Original-Bilder aus der damaligen Zeit birgt einiges an Potential und ist gut gemacht. Aber insgesamt fehlten mir bei dem Film die Hoehen und Tiefen. Kurzgesagt: Die erzaehlerische Spannung. Er erzaehlt auf einer Geraden vor sich hin, was mit der Zeit ermuedet. Die Anspannung der Eizelnen kam wenig rueber, da half auch die Wackelkamera nicht.
Bleibt der wortwoertlich technische Aspekt der damaligen Zeit, die mich an dem Film am meisten fasziniert hat. Allein dafuer war er sehenswert. Und auch wenn der Gesamteindruck meiner Kritik sehr schlechtredend erscheint, bin ich dennoch die ganze Zeit am Ball geblieben. Trotzdem war ich unterm Strich halt sehr enttaeuscht vom Gesamtwerk, welches an den Kinokassen ebenfalls jaemmlich zu versagen verstand.
Für die optische Zeitgeschichte gibts von mir aber dennoch, trotz massivem Schlechtredens:
6/10 Filmrollen
Denn irgendwie hat er auf seine besondere Art und Weise halt doch auch fasziniert, trotz viel verschenktem Potential, vor allem bei der Dynamik auf den Zuschauer.
Inhaltsangabe: (Achtung! Kann Spoiler enthalten) |
Am 5. September 1972 findet in München der zehnte Wettkampftag der Olympischen Sommerspiele statt. Sie sollen ein Zeichen für ein liberales und weltoffenes Deutschlands setzen. Doch zwischen 4 und 5 Uhr Morgens fallen Schüsse im Olympischen Dorf. Eine Gruppe palästinensischer Terroristen nimmt elf Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln. Der mediale Zirkus nimmt sofort Fahrt auf, weil die Nachtschicht des US-amerikanischen Senders ABC in der Nähe des Dorfes arbeitet und die Schüsse deshalb direkt hört. Für die Sportjournalisten beginnt ein 21-stündiger Ritt mit ununterbrochener Live-Berichterstattung. Geoff (John Magaro), ein junger und ehrgeizigen Producer will sich bei seinem Chef, dem einflussreichen Roone Arledge (Peter Sarsgaard) beweisen. Er und die deutsche Dolmetscherin Marianne (Leonie Benesch) übernehmen die Leitung der Live-Sendung. Doch wie soll es möglich sein, über so eine Situation zu berichten, wenn es genau das ist, was die Täter bezwecken wollen?
Quelle: Filmstarts.de |
|
-------------------- Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein! |