King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL

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| | Der Schacht (El hoyo / The Platform) | | | Land: | Spain 2019 | | | | Regie: | Galder Gaztelu-Urrutia | | Darsteller: | Ivan Massagué, Zorion Eguileor, Antonia San Juan, Emilio Buale, Alexandra Masangkay, Zihara Llana, Mario Pardo, Algis Arlauskas, Txubio Fernández de Jáuregui, Eric Goode, Óscar Oliver, Chema Trujillo, Miriam Martín Prieto, Gorka Zufiaurre, Miriam K. Martxante, Miren Gaztañaga, Braulio Cortés, Javier Mediavilla, Álvaro Orellana, Juan Dopico | | | | Laenge: | 94 | | | Genre: | Horror, Mystery, Sci-Fi | | | | Weitere Infos auf: | | | | | Gesehen als: | Spanische OmdU |
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Phu. Wer bei dem Film einen wirklichen Sinn sucht, bleibt verloren. Aber auch wer einen sinnlosen Film zu sehen erhofft, verliert nicht minder.
"Der Schacht" aka "The Platform" aka "El Hoyo" ist definitiv kein Film fuer Jedermann. Und am Ende wird es wohl nur 2 Meinungen geben: Genial oder Scheisse.
Um genial zu sein, macht der Film in meinen Augen zu viel falsch. Die wirklich grauenhaften Soundeffekten, der Ersteller dieses Scores mit grausam quitschigen Toenen gehoert ernsthaft zurueck in die Musikschule geschickt, stoeren in dem Film einfach nur und zerstoeren schon zu Beginn irgendwie, dass man sich auf die Schwere des Filmes einlassen kann. Auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass man genau mit diesen fuerchterlichen Effekten dies erreichen wollte.
Auch die teils voellig ueberzogenen und abgredrehten Charaktere verstehen es nicht, dem Film die gewuenschte Stilistik zu vermitteln, wie es vielleicht beabsichtig war. Phasenweise so dermassen abgedreht, das sie einen regelrecht allein durch ihr Sein daran hindern, sich auf den Film einlassen zu koennen.
Dass der Film hierbei nur eine rudimentaere Erklaerung abgibt, warum sich Menschen teils freiwillig in den Schacht begeben, kann man an sich noch hinnehmen. Auch wenn dieses Geschwafel ueber den Abschluss einfach nur dummdaemlich ist Hier haette "Der Schacht" wirklich schon anfangen sollen, sich etwas mehr Muehe zu geben und wenigstens etwas mehr Sinn zu vermitteln.
Inhaltlich ist recht schnell klar, was der Film bezwecken will. Er stellt ein Spiegelbild der Klassen-Gesellschaft, deren Verhalten und den dadurch entstehenden Probleme dar. Die Reichen Scheissen auf die Armen, im wahrsten Sinne des Wortes. Und wenn jeder - unbetrachtet von der gesellschaftlichen Klasse - nur etwas Ruecksicht auf den Anderen nehmen wuerde, koennte die Welt ein Stueck besser werden. Doch auch hierprangert der Film an: Dafuer muessten aber auch die Unteren dies annehmen. Denn nur, wenn Wenige versuchen, etwas zu aendern, funktioniert das eben nur, wenn alle mitspielen. Klappt blos nicht. Willkommen in unserer Gesellschaft. Dieser Kreislauf fuehrt immerwieder dahin zurueck, zu dem Umstand, den man aendern wollte. Chapeau.
Hat man sich mit dieser Praemisse des Filmes angefreundet, versteht er es Gefallen zu finden. Was er bei mir schon allein durch die Tatsache des komplett Anders sein verstand zu tun, von oben aufgefuehrten Maengeln abgesehen, ist "El Hoyo" schon ein gekonnter Spiegel, der einem dargeboten wird. Teilweise in einer optischen Brutalitaet, die so manchem auf den Magen schlagen wird. Im wahrsten Sinne des Wortes. Angenehm zu Sehen ist das hier jedenfalls nicht und so manches widert regelrecht an. Sicherlich auch so gewollt.
Was der Film aber ueber diese Gesellschaftskritik hinaus erzaehlen wollte, bleibt mir unklar. Gegen Ende faengt er an eine fabelhafte Erzaehlung zu verwenden, dessen Sinn und Zweck sich mir nicht erschlossen hat. Nicht einmal ansatzweise. Ich mag Filme durchaus, die das Ende offen und den Zuschauer fragend zuruecklassen. Wer aber auf so klare Bilder und Worte setzt, der sollte das, was er am Ende ins ad absurdum fuehrt auch irgendwie ansatzweise glaubhaft und nachvollziehbar machen. Mit der Frau und dem Kind... ist es den Machern hier bei mir nich geglueckt.
Trotz aller Unzufriedenheit, der schwer zugenglich und uebertriebenen Charaktere und der Tatsache und der abartigen Machart, wird dieser Film in Deutschland wohl weniger Freunde finden. Irgendwie hat er mich trotzdem in seinen Bann gezogen und fasziniert. Das muss man dem Film bei allen Maengeln anrechnen. Trotzdem war er mir am Ende zu unrund und zu viele Fragen offen lassend. Wer so optisch inhaltlich absichtlich mit seinem Zuseher spielt, der sollte am Ende auch dafuer sorgen, dass er nicht wie sein Hauptdarsteller am Ende quasi in einem schwarzen Loch des nichts-wissens dumm rumsitzt. Manchmal muss man den kryptischen Weg einfach auch verlassen koennen, damit auch andere die eigenen Gehirnwindungen und deren Erguss noch nachvollziehen und verstehen koennen. "Der Schacht" hat diesen Weg nicht gewaehlt. Schade.
Denoch bekommt der Film von mir:
6/10 Dackel
...weil er irgendwas einfach hatte. Und sei es nur die Tatsache, dass er definitiv sowas von anders war.
Und abschliessend an dieser Stelle auch mal wieder ein Lob (sarkastisch ) an die Idioten, die diese mit Fehlern gespickte Ihaltsangabe geschrieben haben Nur mal zur Korrektur: Der Schacht aendert sich nicht taeglich und er ist freiwillig in dieses 'Gefaengnis' gegangen...
PS: Nach Sichtung des zweiten Teiles haben sich einige Frage des ersten durchaus etwas aufklaeren lassen und ich empfand dann den ersten Teil rueckwirkend betrachtet etwas Besser, wie es in der Kritik nur nach Sichtung von Teil 1 nun klingen mag. DAS muss man 5 Jahre danach auch erstmal hinbekommen 
| Inhaltsangabe: (Achtung! Kann Spoiler enthalten) |
Irgendwann in der Zukunft. Gefangene sind immer zu zweit in übereinandergestapelten Zellen untergebracht. Die Nahrung wird immer von oben nach unten heruntergelassen, ganz oben kommt also viel an, unten bleibt nichts mehr übrig. Auch Goreng (Ivan Massagué) wacht eines Tages in diesem Gefängnis auf - im 23. Stock. Doch jede Nacht ändert sich die Ebene von ihm und seinem Mitinsassen. Als sie sich weiter unten wiederfinden, müssen sie ums Überleben kämpfen, denn die Ausgehungerten kämpfen dort mit immer radikaleren Mitteln um das letzte bisschen Essen...
Quelle: Filmstarts.de |
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