King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL
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Der Schacht 2 (El hoyo 2 / The Platform 2)
Land:
Spain 2024
Regie:
Galder Gaztelu-Urrutia
Darsteller:
Milena Smit, Hovik Keuchkerian, Natalia Tena, Óscar Jaenada, Ivan Massagué, Zorion Eguileor, Bastien Ughetto, Armando Buika, Pedro Bachura, Antonia San Juan, Alexandra Masangkay, Emilio Buale, Albert Pla, Gorka Zufiaurre, Ken Appledorn, Hoji Fortuna, Mariamu Toure, Sesinou Henriette, Patty Bonet, Txaro Kandler
Laenge:
99
Genre:
Horror, Sci-Fi, Thriller
Weitere Infos auf:
Gesehen als:
Spanische OmdU
Wau Wenn man diese beiden Teile direkt hintereinander anschaut, bekommt auch Teil 1 gleich eine ganz andere Intensität spendiert Sowas kommt wirklich selten vor. So manche offene Frage scheint er zu loesen, je nach dem wie man das Gesehene fuer sich selbst interpretiert. Ich persenlich habe meine Interpretation gefunden (*), die die beiden Filme in der Gesamtheit nun ziemlich abrunden. Andere Fragen jedoch bleiben weiterhin eher unbeantwortet: Wieso geht oder kommt man in den Schacht? Auch wenn man sich mit diesem Teil hier einiges zusammenreimen kann oder koennte, ist mir persoenlich das noch zu Ungewiss geblieben. Und meine Hauptfrage bleibt, wie die Personen, die nach unten fahren, permanent wieder hoch kommen...?¿? Ja, mit dem Ebenen-Wechsel waere das erklaerbar. Aber manche scheinen einfach auch dazwischen die Ebenen zu wechseln.
Aber ganz ehrlich: Mit dem Aufklaerungspotential des zweiten Teiles, kann ich mit den Frgen leben. Allerdings bietet der Film wirklich nur ein gewisse Aufklaerungsarbeit, wenn man bereit ist, seine Gehirnwindungen etwas einzusetzen. Dieser Anspruch steht teilweise natuerlich im voelligen Kontrast zu den optischen Tatsachen und der radikalen Erzaehlweise, die auch der zweite Teil zu bieten versteht.
Nur dieses Mal gehen die Macher den anderen Weg: Es gibt Regeln, die auch Neuankoemmlingen nachdruecklich klar gemacht werden und vermeindlich zu funktionieren scheinen. Nur verfolgen wir dieses Mal, wie eben auch eine zu strenge Reglementierung ins Chaos fuehrt und eben dann doch wieder nicht wirklich zu funktionieren scheint. Willkommen in der realen Welt. politisch betrachtet sind die beiden Teile wirklich voll mit Sprengstoff, in meinen Augen. Ich finds wirklich sehr respektabel. Beide extremen Formen haben wir nun durch, bin gespannt, ob noch ein dritter Teil sich mit der Demokratie dann zu beschaeftigen weiss. Auch wenn ich es mir in dem Konsens sehr schwer vorstellen kann.
Ich fand Teil 2 direkt nach Teil 1 ehrlich gesagt noch besser, als Teil 1. Im Vergleich der Menge ist dies nicht der Fall. Denke, hier ist ein grosser Teil der schlechteren Wertungen auch dem Umstand zu verdanken, dass Teil 1 nicht mehr frisch im Hirn war und vieles verblasste, auf was sich aber bezogen wurde. Mit Sicht von Teil 2 wuerde ich Teil 1 sogar eher aufwerten, weil es ein rundes Bild ergibt. Als Duo direkt hintereinander finde ich "El Hoyo" eigentlich ziemlich gut gelungen.
8/10 Blinde
(*) Meine persoenliche Interpretation des Ganzen:
Spoiler:
Gerade mit den Schlussszenen wurde wohl klar, dass alle die sich im unteren Schacht befinden ihr Leben gelassen haben. Nur so ist es erklaerbar, wie die Hauptperson da unten ohne Masken agieren konnte und wieso sie auf Charaktere trifft, die im ersten Teil bereits ihr Leben an sich gelassen haben. Gerade die Zusammenkunft mit dem Hauptcharakter aus Teil 1 suggeriert und unterstreicht das eigentlich.
Teilweise tedierte ich sogar dazu, dass "Der Schacht" eine Art Zwischenwelt ist, in welchem die Charaktere ebenfalls zumindest nicht mehr am Leben sind und evtl Selbstmord begangen haben, weil sie mit ihrer Schuld nicht leben konnten. Darueber kann man aber sicherlich streiten.
Unklar bleibt mir nach wievor die Sache mit den Kindern. Auch hier bin ich ueberzeugt, dass sie nicht mehr am Leben sind, was in Teil 1 mit dem Kind der Asiatin und hier mit dem Kind in Teil 2 zumindest definitiv bestaetigt wurde, dass es ums Leben kam. Was der Aufstieg dann am Ende zu bedeuten hat, dafuer hab ich weiterhin keine Erklaerung. Nur vielleicht, dass die Kinder von der Zwischenwelt befreit wurden, da die Eltern mit dem entgueltigen Ableben Buse geleistet und die Kinder damit 'in den Himmel' auffahren koennen.
Ob ich damit richtig liege, wissen nur die Macher. Aber fuer meinen Kopf ergibt das so einen runden Blick auf all das Gesehene und Erzaehlte...
Inhaltsangabe: (Achtung! Kann Spoiler enthalten)
In einer nicht näher bestimmten, dystopischen Zukunft existiert ein vertikal ausgerichtetes Gefängnis, das aus mindestens 333 Zellenetagen besteht. In jeder leben zwei Insassen. Nahrung wird mit Hilfe eines Aufzugs zu den verschiedenen Ebenen befördert, in jeder hält er für zwei Minuten, in denen die Häftlinge sich dann am Büfett bedienen können – brauchen sie länger oder bewahren sie Vorräte auf, drohen harte Strafen. Eigentlich wäre genug für alle da, doch die Insassen der oberen Etagen plündern stets die anfangs noch große Schlemmerplatte, sodass in den unteren Etagen am Ende nichts mehr ankommt und die Menschen verhungern, wenn sie nicht zu drastischen Mitteln greifen. Dieses perfide System hat im Laufe der Zeit dafür gesorgt, dass einer der Insassen eine neue Ordnung eingeführt hat, die für mehr Gerechtigkeit sorgen soll: Jede Person darf sich vorab ein Gericht aussuchen und genau dieses Gericht darf sie dann innerhalb der zwei Minuten essen. Doch wehe, man hält sich nicht an die Regeln des Anführers – es drohen drakonische Strafen!
Fortsetzung des spanischen Netflix-Hits „Der Schacht“ von 2019.