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Interview mit Regisseur Brad Bird, "Ratatouille"
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GreatWhite
Geschrieben am: Sun, 16 September 2007, 13:55


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Dass eine Ratte Gourmetkoch werden kann, beweist Brad Bird, der erst kurzfristig als Regisseur von Pixar rekrutiert wurde. Über 200 Mio. Dollar spielte "Ratatouille" (Disney, 3. Oktober) bereits in den US-Kinos ein, über sechs Mio. Zuschauer amüsierten sich in Frankreich.


Ratten in der Küche - da fällt doch nicht nur jeder Koch in Ohnmacht, sondern auch jeder Filmproduzent.

Der Ärger scheint sich erst jetzt zu ergeben. Viele Leute, die von der Idee hören, schmunzeln und scherzen, ob sie sich so einen Film überhaupt ansehen sollten. Aber je mehr man ihnen davon erzählt, desto interessierter sind sie. Für Disneys Marketing-Spezialisten war "Ratatouille" sicherlich eine ziemlich große Herausforderung.

Wie ist es überhaupt zu dieser Idee gekommen?

Jan Pinkava, der vor etlichen Jahren für den Kurzfilm "Geri's Game" den Oscar erhielt, entwickelte für Pixar die Grundidee, das Design der Figuren und den Look des Films. Er suchte sich ein Team zusammen und hatte auch schon einige der englischen Synchronstimmen wie Sir Ian Holm und Lou Romano an Bord. Doch das Team hatte Probleme mit der Story, es passte vieles nicht zusammen. Die Grundidee aber gefiel Pixar, und so wurde ich vor anderthalb Jahren von John Lasseter gefragt, ob ich den Film übernehmen wolle.

Was haben Sie an der Story verändert?

Ich behielt die Prämisse und die Figuren bei, schrieb jedoch ein brandneues Drehbuch. Aus dem ersten Entwurf sind für den fertigen Film nur noch zwei Szenen und wenige Dialoge übrig geblieben. Mir war es wichtig, herauszuarbeiten, was die einzelnen Figuren bewegt und in welcher Verbindung sie zueinander stehen. Ich musste nur das Versprechen abgeben, den Film rechtzeitig fertig zu kriegen und eine Story abzuliefern, die zum Pixar-Universum passt.

Wie schwierig war es für Sie, Ratten sympathisch erscheinen zu lassen?

Irgendwie klingt es schon absurd, dass eine Ratte nicht nur kochen möchte, sondern sogar ein großer Chefkoch werden will. Deshalb wurde zuerst überlegt, wie man Ratten menschlicher erscheinen lassen kann, ob man ihre Schwänze kürzen und sie auf zwei Beinen laufen lassen sollte. Als ich involviert wurde, hielt ich das für einen Fehler. Die Kraft der Geschichte liegt ja gerade darin, dass die meisten Menschen einen Abscheu vor Ratten haben. So verlangte ich, sie wieder tierischer zu animieren. Das war ein riesiges Unterfangen, weil viele Animateure schon lange daran saßen und wieder von vorn anfangen mussten.

Wie gefiel Ihnen der Konkurrenzfilm "Flutsch und weg", in dem die Ratten vermenschlicht wurden?

Es spricht nichts dagegen, Tiere in einem Zeichentrickfilm auf zwei Beine zu stellen und ihnen Kleider anzuziehen. Das hat Tradition seit Micky Maus. Aber bei uns geht es nun mal darum, die Unterschiede zwischen Ratten und Menschen darzustellen. Es wäre viel vom Witz verloren gegangen, wenn unsere Ratten aufrecht gehen würden.

Fühlten Sie sich von Pixar unter Druck gesetzt, den Film schnell fertig zu kriegen und womöglich noch vor "Flutsch und weg" zu starten?

Es ist das erste Mal, dass Pixar ein solches Problem hatte. Ich weiß nur, dass die Idee zu "Ratatouille" bei Pixar bereits vor sieben Jahren entstand. Keine Ahnung, wann man bei DreamWorks auf Ratten kam. Dass andere auf ähnliche Ideen kommen, ist in der Kunst nichts Außergewöhnliches. Ich war nur glücklich, dass bei "Die Unglaublichen" kein anderer auf die Idee kam, Superhelden in einem Trickfilm auftauchen zu lassen.

Wie wichtig war es, das Essen in "Ratatouille" appetitlich aussehen zu lassen?

Darauf haben wir sehr viel Wert gelegt. Den Leuten im Kino soll das Wasser im Munde zusammenlaufen, sie sollen beim Anblick der Köstlichkeiten Hunger bekommen. Das hätte nicht funktioniert, wenn die Delikatessen wie Plastik ausgesehen hätten. Deshalb wurde extra eine neue Software entwickelt, um alles echt aussehen zu lassen und den Zuschauern das Gefühl zu geben, sie könnten das Gemüse anfassen und genussvoll reinbeißen.

Für "Die Unglaublichen" wurden Sie mit einem Oscar ausgezeichnet. Was kann Sie jetzt noch antreiben?

Das Besondere daran war, dass ich für "Die Unglaublichen" in zwei Kategorien nominiert war: Bester Animationsfilm und Bestes Drehbuch, was für einen Trickfilm äußerst ungewöhnlich ist. Nun, der Oscar fürs beste Drehbuch fehlt mir also noch. Ich habe sowieso das Gefühl, dass Animationsfilme inzwischen ganz anders gesehen und geschätzt werden. Es wäre durchaus berechtigt, wenn auch mal die Ausstattung, der Schnitt oder die Regie eines Animationsfilms nominiert würden. Animation ist doch nur ein anderer künstlerischer Weg, eine Geschichte zu erzählen, dazu kommt, dass wir dafür sehr viel mehr Zeit brauchen.

Ihr nächstes Projekt steht bereits in den Startlöchern?

Ja, mein nächster Film hat den Arbeitstitel "1906". Es wird ein Realfilm über das schwere Erdbeben in San Francisco im Jahr 1906. Pixar ist involviert, es ist aber trotzdem keine Pixar-Produktion. Aber mehr darf ich jetzt wirklich nicht preisgeben. mt

Quelle: Blickpunkt:Film


Am 3. Oktober gehts ab ins Kino yesnick.gif

Greaty

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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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