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Beim Leben meiner Schwester, My Sisters Keeper
 
Beim Leben meiner Schwester
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Sidschei
Erstellt am Wed, 04 November 2009, 15:49


King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL


Gruppe: Admin
Beiträge: 64488
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003



Beim Leben meiner Schwester
(My Sister's Keeper)

Trailer

USA 2009

Regie: Nick Cassavetes
mit: Abigail Breslin (Andromeda 'Anna' Fitzgerald), Sofia Vassilieva (Kate Fitzgerald), Cameron Diaz (Sara Fitzgerald), Jason Patric (Brian Fitzgerald), Evan Ellingson (Jesse Fitzgerald), Alec Baldwin (Campbell Alexander), Thomas Dekker (Taylor Ambrose), Joan Cusack (Judge DeSalvo)

FSK: 12
Laufzeit: 109 Min.

Genre: Drama, Romanze

Dt. Kinostart: 27.08.2009
Premiere: 26.06.2009 (USA)

Deutsche Webseite
Offizielle Webseite
Ersatzteillager

Auf diesen Film war ich wirklich sehr gespannt. Jetzt nicht zwingend wegen Cameron Diaz, deren schauspielerische Teilnahme an diesem Film immerhin dafuer sorgte, dass er zum Start regelmaessig in diversen Medien vertreten war, sondern vor allem wegen seines Inhaltes. Denn ich mag zwischendurch einfach Filme, die etwas mehr zu bieten haben als plumpe sinnlos Action oder literweise Blut. Ab und an ist etwas Anspruch einfach der gelungene Kontrast zu meinen sonstigen Filmvorlieben zwinker.gif



Und was bietet sich da mehr an als ein Film um ein Maedchen, die gezeugt als 'genetische Kopie' das perfektes Ersatzteillager fuer ihre krebskranke Schwester darstellt und die im zarten Alter von 11 beschliesst, darauf keine Lust mehr zu haben und ihre Eltern auf Selbstbestimmung ueber Ihren Koerper verklagt.
Besonders brisant wird diese Tatsache nicht nur dadurch, dass ihre an Krebs erkrankte Schwester nicht nur just gerade eine Nierentransplantation bruechte, um ihr Leben um eine erneute, unbakennte Zeit zu verlaengern. Nein, auch der Umstand, dass ihre Mutter eine Rechtsanwaeltin ist und der Familienzwist damit vor Gericht auch quasi familienintern geregelt wird verleiht dem Fall eine weitere Nuance an Brisans.

Gepaart mit dem Umstand, dass diese auf den ersten Blick voellig untypisch Hollywood erscheinende Geschichte noch von Regisseur Nick Cassavetes verfilmt wurde, der - zumindest in meinen Augen - mit seinen wenigen Filmen wie "Wie ein einziger Tag (The Notebook)", "Johnny Q." und "Alpha Dog" hervorragende wie intensive Filme auf die Leinwand bannen konnte, lies meine Erwartungen doch in sehr hohe Dimensionen schrauben...

...die aber letzten Endes nicht so wirklich erfuellt werden konnten. sad.gif Doch woran lag es? Nun, sicherlich nicht nur an dem namentechnisch gigantischen Cast, der jedoch irgendwie deutlich unter den Erwartungen zu agieren verstand. Cameron Diaz, von den Medien fuer diesen mutigen Auftritt in diesem Film in hoechsten Toenen gelobt, bleibt in der Rolle der verzweifelten Mutter und Kaempferin um das Leben ihrer Tochter irgendwie blass. Nicht, weil sie schlecht spielt, sondern weil die Auslegung Ihrer Rolle irgendwie keine wirklich starke Performance zulaesst, sondern sie einfach geradelinig und damit eben auch wenig eindringlich Ihr Ding durchspulen laesst. Da war ihr - von den Medien offrensichtlich voellig vergessener - Auftritt in "In den Schuhen meiner Schwester" definitiv besser und eindringlicher, bot der Film auch ganz andere Moeglichkeiten in der Entfaltung Ihrer Rolle.

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Auch der zunehmend pumeliger werdende Alec Baldwin kann seiner Rolle als Rechtsanwalt wenig Staerke verleihen und krankt damit am selben Problem wie seine Darstellerkollegin: Nur wenn die Rolle entsprechende Vielfalt zu bieten versteht, kann man diese auch intensiv darstellen. Doch auch sein Part bleibt, obwohl wirklich genuegend Ansatzpunkte zur Entwicklung vorhanden gewesen waeren, eher flach und wenig intensiv und reiht sich somit in die gesamte Problematik des Filmes ein. Denn dieser versteht es einfach nicht wirklich, sein Augenmerk auf das zu legen, was diesen Film haette zu etwas besonderem und grossartigem haette machen koennen: Dem brisanten Inhalt genetisch erzeugter Retortenbabys und der ethischen Frage, in wie weit man ein Ersatzteillager aus Liebe erstellen darf.

Denn anstatt sich auf die eigentliche Intensivitaet der Grundlage zu konzentrieren und geschickt mit erzaehlten Nebenstraengen zu garnieren, bestreitet "Beim Leben meiner Schwester" eher den umgekehrten Weg: Die eigentliche Stroy mutiert zum ab und ein eingeblendeten Beiwerk, waehrend die Konzentration des Filmes sich auf eher nutzlose wie thematisch unpassenden Themen beschaeftigt, die den Film phasenweise schon fast zu (TV-typischen) Hollywood-Kitsch mutieren lassen. Endlos erscheinende und nicht enden wollende Geschichten ueber das an krebserkrankte Kind und dessen Leben langweilen den Zuschauer mehr, denn sie zu fesseln verstehen wuerden und vor allem im Mittelteil des Filmes erstrecken sich diese Geschichten ueber einen nicht enden wollenden Zeitraum, der einem die Langeweile ins Gesicht zu setzen droht. Ergreifendes Kino sieht in meinen Augen jedenfalls anders aus als eine fast schon als normal zu bezeichnende Teenie-(Liebes-)Geschichte - zugegebenermassen unter besonderen Umstaenden - zu erzaehlen, die wir massenweise auch in den Videotheken-Regalen finden koennen.

So geschieht es eben, dass dem Film oftmals die Tiefe fehlt, das eigentliche Thema voellig aus dem Vordergrund verschwindet und eben, dass die teilnehmenden Darsteller und Personen nur noch als blankes Beiwerk zu verkommen scheinen. Wenig ueberraschende wie nicht wirklich hergeleitete Plots verstaerken dieses Gefuehl noch, die einfach keine kontinuierliche, zusammenhaengende Intensivitaet fuer das Gesamtkunstwerk Film zulassen wollen. Nur streckenweise durchbricht der Film diesen sich negativ auswirkenden Pfad und brilliert mit Szenen, die genau dies auf der Leinwand zu praesentieren verstehen, was der Film eigentlich in seiner Gesamtheit haette praesentieren sollen. So zeigen sich der Streit zwischen den beiden Eltern als eine der besten Szenen des Filmes, dessen dann folgende Bilder am Strand eine fuehlbare Intensivitaet erzeugen, die man sich vom gesamten Film einfach gewuenscht haette. Schade, dass dem nicht so ist, aber Gott sei dank, dass es ab und an aufblitzt. Denn sonst waere "Für das Leben meiner Schwester" das Zelluloid nicht wert, auf welches es belichtet wurde.

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Bleibt noch ein Wort ueber die Kinderdarsteller zu verlieren, die ja oftmals mit darueber Entscheiden, ob ein Film mit Ihnen zu punkten versteht oder nicht. Auch hier hatte ich ehrlich gesagt meine kleinen Probleme damit, konnten auch diese der erforderlichen Intensitaet irgendwie keinen Ausdruck verleihen und reihten sich auch diese problemlos in das ein, was der Film eigentlich gar nicht sein wollte: Belanglose Hollywood-Oberflaechigkeit. Mich persoenlich stoerte besonders die Darstellerin Sofia Vassilieva, bekannt aus der TV-Serie "Medium", die die an krebserkankten Tochter verloerperte. Mit ihrem in die Kamera gestreckten, prallen wie runden Schmolllippen erinnert Ihre Praesentation der Rolle eher an eine junge, froehliche Marilyn Monroe die bald Ihr Roeckchen an einer Lueftung in die Hoehe flattern laesst als ein an krebserkrantes Kind, welches leidvolle Schmerzen erfahren muss. Auch wenn Ihre Leistung nicht als schlecht zu bezeichnen ist, fuer mich eine voellige Fehlbesetzung.

Nun, viel gemeckert ueber diesen Film, so dass man meinen koennte seine abschliessende Bewertung muss darum kaempfen, wenn sie 2 Punkte erreichen will. Nun, ganz so schlimm ist es nicht! Denn wie erwaehnt bietet der Film einige grossartige Momente und das Grundthema in sich bietet phasenweise schon einiges an Brisanz. Und auch wenn ich schauspielerisch mehr erwartet haette, waren die Darstellungen doch gekonnt und definitiv nicht schlecht. Dass sie phasenweise an der mangelnden Tiefe der Personenentwicklung scheitern, kann man dem Film eventuell nicht mal zwingend als Vorwurf machen, haelt er sich wohl dicht an die vorhandene Romanvorlage von Jodi Picoult.

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Dennoch waren wir uns nach dem Betrachten einig, dass der Film es nicht verstanden hat, eine Bindung zum Zuseher aufzubauen. Dass er es nicht wirklich geschafft hat, spuerbare Emotionen zu vermitteln und einen wirklich durch und durch zu beruehren, zu erreichen. So mutierte "Für das Leben meiner Schwester" leider eher zu einem Groschenroman oder einem "Twilight" mit voellig anderer Themtik, der nur sehr oberflaechig vermittelt wird und seinen auf den ersten Blick versprochenen Inhalt nicht wirklich mit der gewissen Intensitaet vermitteln kann.

Wer einen starken Film mit einer hervorragend agierenden Cameron Diaz sehen will, der mehr zu bieten hat als eine blose Komoedie, der sollte definitiv zu "In den Schuhen meiner Schwester" greifen, der die hier so vermiste Intensitaet definitiv besser zu vermitteln verstand. Und auch die oben erwaehnten Filme des Regisseurs verstehen es definitiv besser, filmische Emotionen zu vermitteln und die Oberflaeche zu durchstossen.
Einzig allein einige wirklich ergreifend in Szene gesetzten Momente retten diesen Film vor dem voelligen Absturz. Und er bleibt auch durchaus eine Empfehlung fuer all diejenigen, die einen etwas anderen Film sehen wollen, auch wenn er diesem Anspruch nicht ganz gerecht werden kann. 6/10 mit kleinem Hang zur 7 gibt es von mir, trotz allem Gemeckere, aber dennoch. Leider mit der Erkenntnis, dass hier wesentlich mehr drin gewesen waere...
Alternativ-Poster:







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