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Geschrieben von: Heby am Sat, 16 August 2014, 14:24
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Journalist und Bestseller-Autor Peter Scholl-Latour tot mit 90

Goodbye, großer Reporter!

Er war einer der Besten, der Klügsten seiner Generation, Nahost-Experte und Bestseller-Autor. Seine Reportagen bewegten die Menschen, rissen sie an jene Orte, zu jenen Konflikten, die er so scharf und aufmerksam beschrieb...

Der Journalist und Autor Peter Scholl-Latour ist am Samstag im Alter von 90 Jahren in Rhöndorf am Rhein gestorben, wie die Ullstein-Buchverlage in Berlin mitteilten.

Scholl-Latour war mit Reportagen über ferne Länder bekanntgeworden und schrieb Bestseller, wie „Der Tod im Reisfeld“.

Über die näheren Umstände seines Todes war zunächst nichts bekannt.

Der Verlag würdigte Scholl-Latour als einen „der Großen des deutschen Journalismus”. Er habe „Kriege und Bürgerkriege unserer Zeit von Algerien über Vietnam bis zum Irak und Afghanistan aus nächster Nähe kennengelernt” und den Deutschen mit Reportagen, Filmen und Büchern die Welt näher gebracht.

Scholl-Latour wurde am 9. März 1924 in Bochum geboren. Er arbeitete sowohl für die ARD also auch für das ZDF und war kurzzeitig auch Chefredakteur des Magazins „Stern”. Seit Ende der 80er Jahre arbeitete er als freischaffender Publizist und machte vor allem durch Fernsehfeatures und Bücher von sich reden.

1963 gründete er das ARD-Korrespondentenbüro in Paris, welches er bis 1969 leitete. Er bereiste zahlreiche Krisengebiete, darunter Kambodscha, Vietnam und Afghanistan.

Nur ein einziges Mal wurde er verwundet, doch dies geschah nicht während der vielen Kriege, die er er- und überlebt hat, sondern während der 1968er-Unruhen in Paris. Dort traf ihn ein Granatsplitter.

Auf die Frage, ob er an Schutzengel glaube, antwortete Scholl-Latour in einem BILD-Interview zu seinem runden Geburtstag: „Ja, ich wundere mich selbst, dass ich 90 Jahre alt geworden bin.“

Das Geheimnis seines hohen Alters sei die Arbeit: „ Ich arbeite jeden Tag. Wäre ich mit 65 pensioniert worden, wäre ich schon lange tot, und wenn nicht tot, dann doof.“

Auf die Frage, ob er so alt werden wolle wie der Schriftsteller Ernst Jünger, der mit knapp 103 Jahren starb, sagte Scholl-Latour: „Ich habe nicht den Ehrgeiz, so alt zu werden.“ Und fügte hinzu: „Es sei denn, mir ginge es auch dann noch so gut wie heute. Wenn nicht, dann eben nicht.“
Ein Grab für sich und seine Frau habe er, so sagte Scholl-Latour damals, bereits gekauft. „Ich möchte auf dem Waldfriedhof in Rhöndorf begraben werden, wo auch Konrad Adenauer liegt. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf den Rhein.“


Quelle Bild.de

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