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FFF goes to DVD, ..warum das FFF immer wichtiger wird....
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GreatWhite
Geschrieben am: Wed, 16 August 2006, 12:41


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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DVD-Industrie macht sich Fantasy Filmfest zunutze

Seit 20 Jahren dient das Fantasy Filmfest nun schon als Showcase für die neuesten Genreproduktionen und hat sich inzwischen zur wichtigsten deutschen Bühne für Horror, Thriller und Science-Fiction gemausert. Mit dem Siegeszug der DVD hat die Industrie das sommerliche Schauerfestival auch als Marketingplattform für sich entdeckt.

Am 16. August endet die diesjährige Tour des Fantasy Filmfests durch erstmals acht Städte. Mitbegründer Rainer Stefan von Rosebud Entertainment feiert das 20-jährige Jubiläum. Und er hat allen Grund dazu: Sein Festival hat sich vom Nischen- zum jährlichen Sommerevent mit einer treuen Fangemeinde gemausert. Schon lange werden nicht mehr nur (B-)Horror und Splatterfilme gezeigt, sondern eine breit gefächerte Palette: schwarze Komödien, Thriller, Science-Fiction, Arthouse, Asien und Animé sind ein fester Bestandteil geworden.

Dass darin ein enormes Marketingpotenzial schlummert, hat sich längst bis zu Kinoverleihern und DVD-Programmanbietern herumgesprochen. Die Folge: Verschwanden vor über zehn Jahren viele Beiträge wieder in der Versenkung, finden heute über 80 Prozent der noch nicht lizenzierten Filme einen Kinoverleiher. Die meisten haben bereits einen Lizenznehmer: dieses Jahr insgesamt 43 von 64 neuen Filmen. Das ist einerseits auf den Siegeszug der DVD zurückzuführen und das aufgrund großer Nachfrage deutlich gewachsene Angebot. Zum anderen liegt es daran, dass Genrefilme salonfähig geworden sind: "Ressentiments wie Ende der Achtziger existieren nicht mehr", erklärt Rainer Stefan


Zudem sind die Besucherzahlen des nach der Berlinale inoffiziell zweitgrößten deutschen Filmfestivals sehr stabil. Nirgendwo sonst findet die Filmwirtschaft so geballt eine bestimmte Zielgruppe vor. So lassen sich bei allen Screenings immer direkt die Reaktionen der Zuschauer verfolgen und auswerten. Letztes Jahr startete "The Descent - Abgrund des Grauens" (Universum Film) aufgrund frenetischen Beifalls im Kino und zeigte sich später auf DVD bärenstark: In den Verleihcharts hielt sich der Horrorfilm drei Wochen auf dem ersten Platz.

So hat sich das Fantasy Filmfest zum idealen Testgebiet für die Marktforschung entwickelt. Simon Rustemeyer, Product Manager Sunfilm Entertainment, sieht in dieser Plattform "einen wichtigen Indikator - und zwar in beiden Richtungen". Komme ein Film beim Publikum gut an, werde er durch Mundpropaganda in Internetforen wie www.fa3.net zum Hit. Schneide er eher schlecht ab, könne man immerhin weitere Fehler vermeiden. "Aber selbst bei schlechten Reaktionen findet der Titel statt und ist im Gespräch." Das sei bereits ein deutlicher Vorteil. Die Adelung, vom Fantasy Filmfest ausgewählt worden zu sein, sei nicht zu unterschätzen. Ohnehin "macht sich jeder Film besser auf der Leinwand. Es ist wie ein kleiner Kinostart."


Rolf Pietsch, Vertriebsleiter MC One - Media Cooperation One, geht sogar noch einen Schritt weiter: Die Screenings seien "besser als ein gewöhnlicher Kinostart", da die Vorstellungen sehr gut besucht und obendrein vom Zielpublikum viel gesehen und diskutiert würden. Und allein schon die "Warenpräsenz" habe Auswirkungen über die Heavy User hinaus auf andere Verbrauchergruppen. Das Filmfest habe einen "hohen Stellenwert", so Pietsch, sowohl bei der Industrie als auch beim Verbraucher.

Dennoch fällt das Fazit der Verleiher nicht immer nur euphorisch aus. Auf jeden Fall herrscht Einigkeit darin, dass es keinerlei Nachteile bringt, einen Film zu platzieren. So ist Marcus Popescu, Geschäftsführer Legend Films Home Entertainment, trotz fünf vertretener Titel eher vorsichtig. "Über die Wirkung kann man streiten." Es sei zwar ein "sehr kommunikatives Festival, auf dem sich die Fans rege austauschen", doch werde es trotz "williger" Rezipienten weitgehend von Hardcore-Usern besucht. Und "da sind die Ergebnisse nur begrenzt verallgemeinerbar". Rückschlüsse auf ein Normalpublikum seien unzulässig. Andererseits vergrößert der herausragende Status des Festivals das Ansehen jedes Beitrags. Darüber hinaus gibt es einen weiteren Werbeeffekt: durch die Berichterstattung in den Medien.

Auch Moritz Peters, Produktmanager Koch Media Deutschland, bescheinigt dem Filmfest einen hohen Stellenwert. Er wertet es als "einen Indikator", der aber meist nur "bestätigt, wie man den Film beim Einkauf bereits eingeschätzt hat". Und eine "100-prozentige Verlässlichkeit" gebe es sowieso nicht. Bei einem Splatterfilm sind Peters zufolge die Publikumsreaktionen noch aussagekräftig, bei einem Thriller nicht mehr, da der eine wesentlich breitere Zielgruppe anspricht. Doch auch wenn man "die Wirkung nicht überschätzen sollte, hilft ein Screening auf jeden Fall bei der Vermarktung", so Peters weiter.

Mit der Aussicht auf kostenlose Promotion werden Begehrlichkeiten geweckt. Man hofft, seine Filme im Programm unterzubringen. Dazu kommt noch der Erwartungsdruck der Fans, die auf namhafte oder gehypte Werke warten. Aber: "Nur ein Drittel der Filme, die wir wollen, bekommen wir", räumt Festivalleiter Rainer Stefan ein. Nicht gezeigt wurden zum Beispiel der als Eröffnungsfilm geplante "Pan's Labyrinth" von "Hellboy"-Regisseur Guillermo del Toro, der vom Weltvertrieb keine Freigabe erhielt, sowie der russische "Nightwatch" - Nachfolger Daywatch" und Darren Aronofskys SF-Opus "The Fountain", die beide noch nicht fertiggestellt waren. Es standen zwar genügend gute Beiträge zur Auswahl. Aber bei einer Anzahl von knapp 70 Titeln bleibt diese notwendigerweise begrenzt. Rainer Stefan kann sich zwar in Zukunft vorstellen, "bis zu 80 Titel zu zeigen", aber damit bleibt der Platz im Programm weiterhin eine knappe Ressource.

Das bekam auch das Label Adrenafilm zu spüren, das die Horrorkomödie "The Birthday" und den kunstvollen Psychothriller "Firecracker" - eine Mischung aus "Freaks" und "Blue Velvet" - dem Festival erfolglos anbot. Geschäftsführer Martin Beck gibt sich dennoch gelassen: "Es ist nicht schade, wenn ein Film nicht läuft." Der Effekt sei eher zwiespältig. "One Nite in Mongkok - Nacht der Entscheidung", der 2005 vertreten war, erfüllte in der DVD-Auswertung die Erwartungen nicht. Einen nennenswerten Filmfestival-Effekt auf den Warenumsatz hat Beck nicht festgestellt. Daher könne man auch nicht von einem Wettbewerbsvorteil reden: "Die inflationäre Werbung à la 'Der Hit vom Filmfest' bringt nichts." Schneidet ein Film beim Publikum schlecht ab, ist er kommerziell gestorben.

Wenn noch "der letzte C-Titel damit beworben wird", bestätigt auch Marcus Popescu, "verringert sich der Werbeeffekt". Was daran liegt, dass es eben keinen offiziellen Wettbewerb oder einen Juryfilmpreis gibt. Zwar muss ein Film den "Publikums-TÜV" bestehen, aber "wie er dort ankam, ist zweitrangig", so Popescu weiter. "Es macht auf jeden Fall neugierig, wenn er lief. Das Fantasy Filmfest ist eine werbeträchtigere Marke als etwa Cannes oder Berlin." Das hat seinen Grund neben der Festlegung auf kommerzielle Genreware auch in der Filmauswahl, bei der sehr auf konstante Qualität geachtet wird.

So kann man auch dieses Jahr wieder mit einigen Hits rechnen, die demnächst auf DVD erscheinen: "Them" (bereits lizenziert), ein dokumentarischer Thriller über ein von Unbekannten bedrohtes Pärchen; "Isolation" (Sunfilm), ein handwerklich perfekter Monsterschocker, der auf einer heruntergekommenen Farm spielt; der grimmige und sehr blutige Überlebenstrip "Wilderness" (Legend Films), in dem eine Gruppe jugendlicher Delinquenten dezimiert wird; "Frostbite" (Legend Films), eine schräge Vampirkomödie, die die Polarnacht zur Partyzone ausruft; oder die koreanische Ode an den Schwertkampf, "Duelist" (Rapid Eye Movies), eine traumhaft schöne Elegie, sowie das beklemmende Terroranschlagdrama "Right At Your Door" (Senator Film Verleih). Für eine DVD-Auswertung empfehlen sich Werke wie das eiskalte Thrillerstück "13 (Tzameti)", das durch eine nüchtern-düstere Stimmung und seine originelle Story um eine Art Russisch-Roulette-Club beeindruckt. Das in Schwarz-Weiß gedrehte Debüt lässt auf Großes hoffen. Ebenso stilsicher, aber heiter präsentierte sich "Baba's Cars", eine schwedische Krimiburleske aus der Tarantino-Schule. Hochspannung ohne einen Tropfen Blut bietet die spanische Produktion "The Method", eine scharfe Satire auf den Konkurrenzkampf im Kapitalismus anhand eines absurden Bewerbungsmarathons. Für klassische Schauerspannung sorgt der unvorteilhaft betitelte "Bad Blood", portugiesischer Gothic-Horror der feinsten Sorte. Im für Südkorea höchst ungewöhnlichen Genre des Historienkrimis überzeugt "Blood Rain", ein temporeicher Mordthriller, der hintergründig Gesellschaftskritik übt. Mit dem stilvollen Mystery-Noir aus Japan, "Starfish Hotel", sollten sich vor allem Arthouse-Freunde und Haruki Murakami-Fans angesprochen fühlen, während der ungarische Film "The District!" eine rotzige Gangstaversion von "South Park" bietet.

Am anderen Ende der Skala liegen die feinsinnigen, betörend ruhigen Bilder des melancholischen Schneekrimis "The River King". Mit ganz hartem Realismus quält "The Hole", in dem ein Mann grundlos in einem Kellerloch gefangen gehalten wird, den Zuschauer - ein Martyrium bis zum bitteren Ende. Und "Behind the Mask", eine parodistische Mockumentary über einen Serienkiller, zieht alle Register des Slasher-Kintopps und geriet zum gefeierten Geheimtipp des Festivals. Beim bildgewaltigen Centerpiece "Renaissance" ist die Trunkenheit ob der berauschenden Bilderpracht ohnehin garantiert.


Quelle: VideoWoche


Na, dann gibts ja bald wieder einges zu schauen zwinker.gif

Greaty

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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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