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Interview mit Rob Cohen..., Die Mumie III
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GreatWhite
Geschrieben am: Thu, 17 July 2008, 18:03


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Zitat (Doppelklick zum übernehmen)

Der erste Teil hatte 1999 4,9 Mio. Zuschauer im deutschen Kino angelockt. Der zweite Teil lockte 2001 immer noch über vier Mio. an. 2002 hatte das Spinoff "Scorpion King" mit etwa einer Mio. Besucher weniger Erfolg.

Bisher verfilmten Sie nur originale Stoffe. Warum haben Sie den dritten Teil eines Franchise übernommen?

Ich gebe zu, dass das für mich ungewöhnlich ist. Aber bei "Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers" führen wir eine völlig neue Mythologie ein. Ich hatte schon geplant, einen "Sindbad der Seefahrer"-Film in China zu drehen, und so nutzte ich meine Chance - zumal ich genügend Geld bekam, um den Film so zu machen, wie ich wollte.

Woran lag es, dass die "Mumien"-Saga nach sieben Jahren aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt wurde?

Das Studio wartete so lange, bis ein Filmemacher die richtige Idee hatte, um das Franchise wiederzubeleben. Ich will nicht egoman klingen, aber eine halbe Stunde nach Beginn meines ersten Meetings mit Universal bekamen wir das grüne Licht.

War es Ihre Idee, die Geschichte in China anzusiedeln?

Die Idee der Mythologie der Terrakotta-Armee war schon von Stephen Sommers und seinem ausführenden Produzenten Bob Ducsay entwickelt worden. Alfred Gough und Miles Millar hatten dazu ein Drehbuch entwickelt, aber das Ganze funktionierte nicht, weil der Film nicht die richtige Tonalität hatte. Genau die brachte ich ein. Einen Teil davon sehen Sie in den ersten zehn Minuten, denn in denen wollte ich die kulturelle Schönheit und die opernhafte Qualität der chinesischen Geschichte vermitteln - bevor die Haupthandlung im Jahr 1946 einsetzt.

Die "Mumien"-Filme sind allerdings nicht gerade für historisch-kulturelle Feinheiten bekannt.

Das ist richtig. Ich wollte mit China nicht das Gleiche anstellen, was Stephen Sommers mit Ägypten gemacht hatte. Dafür liebe ich dieses Land und seine Kultur zu sehr. Ich bin praktizierender Buddhist, mein Sohn studiert in Shanghai und ich bin mehrfach auf Reisen hier gewesen.

Wie groß waren die logistischen Herausforderungen in China?

Ich kannte bereits Bill Kong, den Chef von Edko Films in Hongkong, der schon "Hero" und "House of Flying Daggers" produziert hatte. Er half die ganze Produktion vor Ort auf die Beine zu stellen - wir waren 60 Drehtage im Land, also die Hälfte der gesamten Drehzeit. Der Rest entstand auf Studiobühnen in Montreal. Teilweise arbeiteten 2.000 chinesische Crewmitglieder an drei verschiedenen Locations in einem Bereich von 1.500 Kilometern. Was mich immer erstaunte, war ihre positive Einstellung. Ich hörte nie das Wort 'nein' oder 'kann nicht'. Als ich beispielsweise die Entstehung der Chinesischen Mauer zeigen wollte, schluckte man erst mal, und im nächsten Moment arbeiteten schon 200 Leute daran.

Legten Sie Ihr Drehbuch den chinesischen Behörden vor?

Das ist das erste, was man tun muss. Da spielten wir keine Spielchen, sondern übersetzten das Originaldrehbuch. Und wir bekamen es mit ein paar harmlosen Bemerkungen zurück. Die wichtigste davon lautete: "Stellen sie heraus, dass es sich hierbei um Fantasy handelt." Diese Zustimmung hatte sicher damit zu tun, dass das Buch sehr gut recherchiert war und der chinesischen Kultur Respekt zollte.

Mit der Besetzung von Stars wie Jet Li und Michelle Yeoh zielen Sie offenkundig auch auf den asiatischen Markt ab.

Solche Überlegungen und Gespräche gab es nie. Wir sollten auch die Größe des chinesischen Markts nicht überschätzen. Für einen Film wie den unseren springen hier vielleicht 30 Millionen Dollar heraus. Das wird nie so groß sein wie das US-Boxoffice. Ich persönlich fand einfach, dass Jet Li die Idealbesetzung war. Ich schlug ihn bereits bei diesem allerersten Meeting bei Universal vor. Michelle Yeoh war ursprünglich ein wenig skeptisch, weil die Psychologie ihrer Figur nicht klar war. Ich schrieb daher eigens einige Sequenzen für sie, um ihre Motivation deutlich zu machen.

Welchen Rat würden Sie westlichen Filmemachern geben, die in China drehen wollen?

Jeder sollte sich vor Augen halten, dass er mit der Regierung einer internationalen Supermacht zusammenarbeiten muss. Und diese Regierung achtet sehr genau auf die Macht der Medien. Wenn Sie guten Willen zeigen, dann ist das Ihre beste Waffe.

So einfach geht das?

Natürlich gibt es dort auch viel Frustration. Ich erinnere mich, als wir in der nordchinesischen Wüste neben einer Armeebasis filmten. Da gab es viel Paranoia. Das Militär in der Provinz verhält sich anders als die Behörden in Peking. Man muss sich ständig bemühen, sich in ihre Welt einzufügen. Denn die interessieren sich nicht für den Film, sondern wie sie ihr Land am Laufen halten. Aber manchmal glaube ich, dass sie Westler einfach frustrieren wollen, um zu sehen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind.

Wie gehen Sie damit um?

Man setzt sich hin und spricht geduldig, um das zu bekommen, was man will. In China erfordert alles mehr Zeit. Für Drehgenehmigungen etwa muss man die Spanne, die im Westen üblich ist, mit Faktor 2,5 multiplizieren.

Wie lassen sich da Drehpläne einhalten?

Indem man das Wichtigste vor dem Dreh regelt und flexibel bleibt. Dann dreht man eben ein Motiv zwei Wochen später als geplant. Effektiv sind wir sogar unter Plan geblieben.

Das heißt, Sie würden für "Die Mumie 4" nach China zurückkehren?

Ich würde vor allem gerne mit der Besetzung wieder zusammenarbeiten, egal wo. Aber übereilen wir lieber nichts. Unser Film ist noch kein garantierter Hit.

Quelle: Blickpunkt:Film


Greaty

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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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