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Die längere Fassung auf DVD....., der Director's Cut
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GreatWhite
Geschrieben am: Tue, 24 May 2005, 18:25


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Director's Cut auf DVD immer begehrter

Immer häufiger erscheinen Filmfassungen auf DVD, die gegenüber den Kinoversionen deutlich verändert wurden. Zusätzliche Szenen, die für die Leinwand der Schere zum Opfer fielen, haben in der Vergangenheit bereits einige Werke deutlich aufgewertet. Mittlerweile hat sich der Director's Cut einen besonderen Platz im Herzen vieler Filmliebhaber erobert.

Erst auf DVD komplett: "Königreich der Himmel" von Ridley Scott.
Wer Ridley Scotts jüngstes Historienepos "Königreich der Himmel" in voller Länge genießen möchte, braucht bei rund 220 Minuten Laufzeit ordentlich Sitzfleisch - mehr als Regisseur Scott und Verleiher Twentieth Century Fox Kinopublikum und -betreibern zumuten wollten. Massive Überlänge begrenzt nicht nur die Zahl der möglichen Vorstellungen pro Tag, sondern gilt - Erfolgen wie "Titanic" oder den "Der Herr der Ringe"-Verfilmungen zum Trotz - als potenziell abschreckend für Zuschauer.

"Man darf sich der Tatsache nicht verschließen, dass der Toleranzgrad hinsichtlich der Länge beim Kinopublikum begrenzt ist", so Scott. "Ich selbst mag es nicht, mit schmerzendem Hintern im Kino oder Theater bei Vorstellungen zu sitzen, die länger als drei Stunden dauern." Aus diesem Grund erstellte der Regisseur eine lediglich 145 Minuten lange Schnittfassung, kündigte jedoch noch vor dem Kinostart an, die "fehlenden" 75 Minuten auf DVD präsentieren zu wollen - im Rahmen eines eigenen Director's Cut.

Fox
Der Director's Cut von "Abyss" überrascht mit einem radikal veränderten Finale.
Unter dem Begriff "Director's Cut" (DC) versteht man grundsätzlich jene Filmfassung, die der Regisseur (Director) als von ihm selbst bevorzugte Version erstellt hat. Nur wenige Filmemacher haben zwar tatsächlich die umfassende Kontrolle über ihre Projekte (zu ihnen zählt dank eigener Produktionsstätten wohl "Star Wars"-Schöpfer George Lucas), allerdings lässt sich prinzipiell feststellen, dass der DC die ursprüngliche Vision des Regisseurs am authentischsten widerspiegelt.

Leider deckt sich diese oft genug nicht mit Vorgaben, die Filmschaffenden auferlegt werden. Insbesondere die bereits angesprochenen Laufzeitproblematik sowie Auflagen hinsichtlich einer möglichst niedrigen und damit regelmäßig profitableren Altersfreigabe erfordern Kompromisse bei der für eine Kinoauswertung vorgesehenen Schnittfassung.

Hinzu kommt der Faktor Marktforschung. Ablehnende Zuschauerreaktionen bei Probevorführungen bewirkten in Einzelfällen bereits gravierende inhaltliche Änderungen buchstäblich in letzter Minute. Als Extrembeispiel sei der Actionthriller "The Saint" genannt, dessen aufwendiges und explosives Finale als Reaktion auf negativ verlaufene Testscreenings quasi ersatzlos gestrichen wurde. Auch das kompromisslose Ende des DC von "Butterfly Effect" wurde im Kino der Massentauglichkeit geopfert.

Bei einer Sekundärvermarktung auf DVD lassen sich die genannten Konventionen jedoch vergleichsweise problemlos umgehen. Während schon die begrenzte Zahl verfügbarer Vorführsäle der Idee unterschiedlicher Filmfassungen im Kino entgegensteht, können sie auf DVD ohne weiteres realisiert werden. Die gebräuchlichste Methode besteht dabei darin, eine separate DC-Edition des Films zu veröffentlichen, die nicht selten dank zusätzlicher Action- und Gewaltszenen eine höhere Altersfreigabe trägt als die Kinofassung. "King Arthur" bietet als DC rund eine Viertelstunde mehr Material, von dem ein Großteil auf blutiges Schlachtengetümmel entfällt. Entsprechend wurde die FSK-Freigabe von 12 auf 16 heraufgestuft, wobei eine jugendfreundlichere Variante aber auch weiterhin erhältlich ist.

Das Medium DVD bietet dank der Technik des "branching", einer geschickten Verzweigung der Kapitelstruktur, jedoch auch die Möglichkeit, DC und Kinoversion auf ein und derselben Scheibe zu präsentieren. Paradebeispiel für die Anwendung dieser Technik sind Fox-Titel wie "Independence Day", "Abyss" oder die vier Filme der "Alien Quadrilogy". Leider werden dieser Methode nicht nur durch höhere Produktionskosten, sondern auch durch das Ausgangsmaterial selbst oft Grenzen gesetzt. So ist der DC des erfolgreichen Horrorthrillers "Saw" zwar nur wenig länger, doch wurden zahlreiche kleinere Einzelszenen unterschiedlich arrangiert. Allerdings weicht das Filmmaster qualitativ leicht von dem der Kinofassung ab. "Fans fordern mittlerweile möglichst hohe Werktreue", sagt Stefan Tiedemann, zuständiger Product Manager bei Kinowelt Home Entertainment. "Gleichzeitig sind wir aber stets bemüht, möglichst hohe Bild- und Tonqualität zu gewährleisten." Aus diesem Grund entschied man sich im Verkauf dafür, im Rahmen einer "Collector's Edition" Kinofilm und DC auf zwei separaten DVDs anzubieten. Im Verleih hingegen trug man der Tatsache Rechnung, dass Videothekenkunden eher bereit sind, bei der Qualität kleine Kompromisse einzugehen als beim Inhalt, und veröffentlichte ausschließlich den DC, der zwar nicht die DTS-Tonspur der Kinoversion enthält, dafür aber die "komplette" Fassung bietet.

Und die Welle der DCs rollt weiter. Neben "Saw" stehen in den nächsten Wochen unter anderem eine DC-Version der unterschätzten Comic-Verfilmung "Daredevil", eine aufwendige Neuauflage von "Léon - der Profi" und eine verlängerte Fassung der Marionettensatire "Team America" an. An die 75 zusätzlichen Minuten, mit denen "Königreich der Himmel" wuchert, reicht keiner dieser Filme heran; gerade bei "Saw" beträgt die reine Laufzeitdifferenz nur wenige Sekunden. Doch ironischerweise ist es gerade Ridley Scott, der bewies, dass auch beim Film nicht nur die pure Masse zählt: Seine Wunschversionen der Kultfilme "Blade Runner" und "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" sind tatsächlich kürzer als die Kinofassungen.

Quelle: VideoWoche


DareDevil & Leon folgen die Tage im DVD Thread.

winke2.gif Greaty

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