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MBL Board > Film-Kritiken - Ausführlich (Kino, DVD, TV) > Sinister


Geschrieben von: Sidschei am Tue, 08 December 2015, 09:40
[Kritik][Filmdetails]
_Titel_
Sinister
_OTitel_
Sinister
_Regisseur_
Scott Derrickson
_Darsteller_
Ethan Hawke, Juliet Rylance, Fred Dalton Thompson, James Ransone, Michael Hall D'Addario, Clare Foley, Rob Riley, Tavis Smiley, Janet Zappala, Victoria Leigh, Cameron Ocasio, Ethan Haberfield, Danielle Kotch, Blake Mizrahi, Nicholas King, Lorraine Aceves, Chester the Chihuahua, Vincent D'Onofrio, Vincent Hogarth, Rachel Konstantin
_Genre_
Horror / Mystery
_Land_
USA/UK
_Jahr_
2012
_Laenge_
110 min
_FSK_
16
_URLfilmstarts_
hxxp://www.filmstarts.de/kritiken/200962.html
_URLimdb2_
hxxp://www.imdb.com/title/tt1922777/
_GesehenAls_
Englische OV
[/Filmdetails]
Sinister war ein Film, der bei mir wirklich sehr, sehr zwispaeltige Gefuehle ausgeloest hat. Den ich auf der einen Seite wirklich liebe (vor allem fuer sein Ende), ihn fuer andere Sachen aber auch wirklich abgrundtief hasse. Fangen wir doch mal mit dem positiven an: Ethan Hawke! Wau, was fuer eine grandiose Performance er in Sinister abzuliefern versteht. Wirklich grossartig respect.gif Auch wenn es bei Leibe nicht ganz an die Praesentation von Jack Nicholson in "Shining herankommt" so muss ich doch sagen, dass mich seine Darstellung nicht nur einmal eben genau an jenen erinnert hat. Klar: der Film bietet natuerlich an, hier parallelen zu ziehen, vor allem die Rolle Ethan Hawkes betrachtend. Aber davon einfach mal abgesehen hat er den langsam einschleichenden Wahnsinn, die Paranoia, seine Entwicklung wirklich mal so richtig gut gespielt. Er ist der Dreh- und Angelpunkt dieses Filmes, die Kamera verlaesst ihn so gut wie nie und andere Darsteller verkommen dabei teilweise einfach zu wirklichen Statisten mit Kurzauftritten. Und was sich oftmals auch negativ auszuwirken versteht, ist bei "Sinister" definitiv nicht der Fall. Die Praesentation und Wirkung des Filmes steht und faellt nicht nur, aber zu grossen Teilen mit dem Schauspiel von Ethan Hawke. Und hier muss ich einfach sagen: Sie steht! Aber wie. Von Anfang bis Ende. Einfach wunderbar und allein schon sehenswert in meinen Augen.

Vom Film selbst und vor allem seinem Ablauf bin ich dann allerdings nicht wirklich so ganz begeistert. Klar: Mit den auf Grund von "Insidious" halt doch vorhandenen Erwartungshaltungen hat mich vor allem der Ablauf des Filmes (seiner Handlung) eher enttaeuscht. Obwohl er inhaltlich durchaus Einiges zu bieten hat, fand ich es handwerklich eher schwach, wie er es praesentiert hat. Das ging sogar echt so weit, dass ich schon kurz davor war mich tierisch zu langweilen. Denn irgendwie waren die 'Bloecke' in der Mitte des Filmes immer gleich aufgebaut und liefen nach einem strikten, sich wiederholendem Muster ab. Einfach gesagt:

(verraet ein klein wenig den Handlungsverlauf)
Spoiler:

Hauptdarsteller sitzt am Rechner und gruebelt. Irgendwas "unheimliches" passiert und erzeugt ein bisschen U-Hu-Effekt dadurch. Das 'Unheimliche' wird meistens aufgeloest. Hauptdarsteller streitet sich ein bisschen mit seiner Frau und/oder bekommt Selbstzweifel. Es gibt einen neuen Hinweis. Hauptdarsteller sitzt wieder am Rechner, analysiert den neuen Hinweis und gruebelt. Und da waeren wir wieder am Beginn.

Und dieses sich immer wieder zeigende Muster hat mich echt irgendwann genervt, zumal ich den Eindruck hatte, dass die Macher nicht mehr wirklich wussten, mit was man die Unheimlichkeit zur entsprechenden Stelle erzeugen sollte. Also erfinden wir noch einen in sich voellig sinnlosen Sohn, der mit seiner "Krankheit" Nachts halt ein bisschen umherwandert und fuer weitere Gruselmomente sorgen kann. Das haette es doch echt nicht gebraucht? Denn die Story haette eigentlich wirklich genuegend Material geboten, sich hier auf den eigentlichen Plot zu konzentrieren und diesen, ganz wie es bei "Insidious" der Fall war, als einizige Grundlage fuer schaurige Momente herzunehmen.

Ein bisschen hat mich auch dieses Schwupps, da sind die Baender, schau mal rein gestoert. Ok, mit dem wirklich grandios sich aufloesenden Ende kann ich damit sogar halt leben. Hier herrscht was offensichtlich Uebernatuerliches und so muss ich das Erscheinen der Baender auch nicht in Frage stellen. Die Familie war nun halt 'dran' und dann gehoerte das so. Damit kann ich Leben. Aber dann kommen wir halt wieder zu meiner obigen Kritik: Es wird ein Band nach dem anderen angeschaut, immer schoen auf die Naechte verteilt. Das wirkt auf mich so, als ob man einfach nicht gewusst haette, was man sonst machen soll. Und dann, wenn man es gegen Ende braucht, stehen ploetzlich die 'Extended Cut'-Versionen da. Noe. Das fand ich echt doof. Die haette man auch irgendwie anders verstecken koennen, so dass sie bei den einzelnen Recherchen, beispielsweise ueber die Tatorte dann auftauchen. Nicht falsch verstehen: Die Idee mit den 'Extended Cut'-Versionen und was darauf dann zu sehen war, das war echt genial! Aber wie sie in den Film implementiert wurden, gefiel mir ehrlich gesagt weniger.
 


Auch de obligatorisch angedeutete bzw. als Stilmittel benutzte Vorliebe zum Alkohol fand ich ebenso ein wenig flach wie die Tatsache, dass der Polizist so ein wenig als leicht idiotischer Stalker mit Drang zur Beruehmtheit darstellt wurde. Wobei die Einblendung seines Spitz-"Namens" (den ich leider nicht mehr weiss) auf dem Display des Handys echt fuer einen Lacher bei mir gesorgt hat *g*

Unterm Strich: Auch wenn ich den Film als Gesamtwerk nun nicht so einen Megabrueller fand. Genremaessig angenehm und spannend, gepaart mit ein paar scary Moments hatte er trotzdem zu bieten und das ist ja teilweise echt schon mehr, als man phasenweise von dem Genre sich zu erhoffen wagt. Leider ist der Film halt nicht so böse und kreativ wie die Titelchen der Filme. Aber nun gut, ich hab halt auch wirklich viel erwartet, zugegeben.

5/10 verkokelnde Super8-Filme (was ja soooooo klar war zu dem Zeitpunkt biggrin.gif )


Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (Inhalt)

Der geplagte Schriftsteller Ellison (Ethan Hawke) muss wegen finanzieller Probleme mit Frau und Kindern in ein kleineres Haus ziehen, in dem vor Jahren eine Familie auf ungeklärte Weise ums Leben kam. Ellison glaubt nicht an die Gerüchte und hofft stattdessen, dort seinen neuen Kriminalroman beenden zu können. Auf der nächtlichen Suche nach Inspiration findet er auf dem Dachboden eine Kiste mit alten Filmrollen, die neben Familienaufnahmen des Vorbesitzers auch äußerst verstörende Aufnahmen enthalten. Nachdem die Polizei keine Hilfe ist, beginnt er, auf eigene Faust zu ermitteln und stößt auf ein Geheimnis, das ihn fast an seinem Verstand zweifeln lässt. Während er mit der Lösung des Rätsels beschäftigt ist, scheinen unheimliche Mächte von seinen Kindern Besitz zu ergreifen, die in Zusammenhang mit den Filmen und den Morden stehen.
Quelle: http://www.filmstarts.de/kritiken/200962.html

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