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MBL Board > News > Interview mit Eli Roth


Geschrieben von: GreatWhite am Thu, 07 June 2007, 15:45
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Eli Roth
Regisseur Eli Roth über "Hostel 2"

Mit "Hostel 2" (Sony, 14. Juni), der Fortsetzung seines Horrorhits, will Eli Roth das Publikum noch mehr schocken. Unter anderem, indem er seine Story aus dem Folterkeller auch aus der Täterperspektive schildert.

Eli Roth, der Protegé von Quentin Tarantino, machte mit "Cabin Fever" auf sich aufmerksam und lieferte mit "Hostel" einen Hit.

Dieses Mal landen junge Frauen in der Folterhölle. Können Scream Queens schöner leiden als männliche Opfer?

Alle leiden. Es gibt aber diese Theorie, dass Frauen besser mit Schmerz umgehen können als Männer, das wollte ich mal testen. Nein, ich spaße nur. Ich wollte einen Film drehen, der besser und gruseliger als der erste Teil ist. Ich wusste nicht, ob ich den Film aushalten könnte, wenn Mädchen die Protagonisten wären, und wollte daher diese Idee verfolgen. Es war schwierig, sich Dinge auszudenken, die im Folterkeller passieren, die einerseits schrecklich, andererseits aber auch ansehbar sind. Es sieht niemand gern, wenn Mädchen gefoltert werden. Der Zuschauer soll sich fühlen, als ob er einen Schlag in die Magengrube bekommt, aber trotzdem ein angenehmes Kinoerlebnis haben.

Mit welchen filmischen Mitteln wollten Sie die Intensität im Vergleich zum Vorgänger steigern?

Durch das Wechseln der Erzählperspektive. Es gibt parallele Handlungsstränge. Der erste Film schilderte das Geschehen sehr stark aus Sicht der Jungs. Jetzt, wo alle wissen, an was für einem Ort die Vorgänge spielen und was dort passiert, kann man nicht nur bei den Mädchen bleiben. "Exorzist 2" war furchtbar, "Saw II" großartig. Das hängt auch damit zusammen, dass die "Saw"-Mythologie ausgebaut wurde. Der Zuschauer bekam das typische "Saw"-Erlebnis, aber man lernte mehr über den Jigsaw-Killer. Alle liebten die Gore-Momente bei "Hostel", aber die Szene, die die Zuschauer weltweit am meisten verstörte, war die im Umkleideraum mit Rick Hoffman als amerikanischem Geschäftsmann: zwei Leute, die sich in einem Raum unterhalten. Die Zuschauer waren fasziniert von den Kunden und was in ihnen vorgeht. "Hostel 2" folgt also zwei dieser Typen, die bezahlt haben, die Mädchen zu töten, und Gleichgesinnte treffen. Man sieht, was sich auf der anderen Seite abspielt.

"Hostel" kostete nur fünf Mio. Dollar. Wie hat sich das höhere Budget, das Ihnen diesmal zur Verfügung stand, auf die Entstehungsweise des Films ausgewirkt?

"Hostel" kostete sogar nur 3,8 Mio. Dollar. Das Durchschnittsbudget eines Hollywood-Films liegt heute bei 80 Mio. Ich wollte keine 50-Mio.-Dollar-Version von "Hostel 2". Es sollte sein wie bei "Kill Bill 1 & 2". Es fühlt sich an wie ein Film. Ich wollte nicht plötzlich einen Haufen CGI-Kram und Helikopteraufnahmen. Was "Hostel" einzigartig macht, ist diese Rauheit. Er wirkt real. Wenn ich einen Big-Budget-Film drehen würde, dann könnte ich auch nicht die Art von Gewalt zeigen, die mir vorschwebt. Das Budget von "Hostel 2" ist nicht viel höher als das des ersten Teils. Das zusätzliche Geld, was mir zur Verfügung stand, steckte ich vor allem in die Make-up-Effekte. Anstelle von zwei Stunden wollte ich zwei Tage für das Drehen einer Mordszene. Mehr Drehzeit und Spezialeffekte also, des Weiteren etwas zusätzliche Ausstattung. Dieses Mal konnte ich auch ausgedehnte Passagen schreiben, die nachts im Freien spielen. Nächtliche Außendrehs verschlingen viel Geld, weil man alles ausleuchten muss.

Befürchten Sie nicht, dass die Welle der harten Horrorfilme der letzten Jahre kommerziell abebbt? Filme wie "Texas Chainsaw Massacre: The Beginning" oder "The Hills Have Eyes 2" liefen in den Kinos wesentlich schwächer als ihre Vorgänger.

Nein. "Hills Have Eyes 2" war ein beschissener Film, das Prequel von "Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre" gerade noch okay. Ich denke nicht, dass es daran lag, dass sie Sequels oder gewalttätig waren. Sie waren meiner Meinung nach einfach schlecht gemachte Filme, die nicht von den Regisseuren der Vorgänger gedreht worden waren. Bei "Hostel 2" ist das anders, das gesamte Originalteam war wieder versammelt. Ich, mein Produzententeam, Quentin Tarantino. Die Leute erwarten ein anderes Qualitätslevel bei meinen Filmen. Es geht mir darum, echte Klassiker zu drehen, die noch in 30 Jahren gruselig sind.

Mit welchen Projekten wollen Sie dies als Nächstes erreichen?

Ich werde eine Adaption von Stephen Kings "Cell" drehen. Das Drehbuchteam der King-Verfilmung "1408" sitzt gerade am Skript. Außerdem werde ich einen ganzen Film aus Fake-Trailern drehen, im Stil von dem, den ich für "Grindhouse" angefertigt habe. Das Projekt trägt den Namen "Trailer Trash".

Quelle: Blickpunkt:Film

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Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Nein. "Hills Have Eyes 2" war ein beschissener Film


Na vielleicht sollte er sich mal seinen eigenen Film anschauen (Hostel I)

Greaty

Geschrieben von: Sidschei am Thu, 07 June 2007, 16:14
Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (GreatWhite @ Thu, 07 June 2007, 16:45)
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Nein. "Hills Have Eyes 2" war ein beschissener Film


Na vielleicht sollte er sich mal seinen eigenen Film anschauen (Hostel I)

Sowas aehnliches hab ich auch gedacht loli.gif

Wobei die letzten 30 Minuten ja schon fesch waren, aber der Rest war bei Eyes2 im Gesamtwerk klar besser meinung.gif

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