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MBL Board > Film-Allerlei > [Film/FFF'05 #10] The Dark Hours


Geschrieben von: Sidschei am Mon, 15 August 2005, 09:14

Keine Frage allerdings war die Auswahl beim naechsten Film. Zum einen hatten ich nun wirklich genug bekommen von Japanern zwinker.gif und zum anderen interessierte mich Appleseed aus dem Parallel-Programm nun eben eh ueberhaupt nicht, da ich persoenlich nicht sonderlich auch Anime stehe. Waere der Parallel-Film inhaltlich nicht so interessant gewesen, haette ich mir den vielleicht gegeben, doch so sah ich den kanadischen:


THE DARK HOURS

Kanada 2005, ca 87 min, englische OV

REGIE: Paul Fox

DARSTELLER: Kate Greenhouse, Aidan Devine, Gordon Currie, Iris Graham, Dov Tiefenbach
Trailer


http://www.mbl-news.de/movie/rev/The_Dark_Hours_01.jpg

http://www.mbl-news.de/movie/rev/The_Dark_Hours_02.jpg

http://www.mbl-news.de/movie/rev/The_Dark_Hours_03.jpg

http://www.mbl-news.de/movie/rev/The_Dark_Hours_04.jpg

http://www.mbl-news.de/movie/rev/The_Dark_Hours_05.jpg

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Und auch hier nehme ich es mal vorweg: Zum Glück! Auf die Angaben der offiziellen Beschreibungen des FFF kann man meistens ja pfeiffen, loben die ja jeden Film in den schillernsten Toenen in den Himmel. Die Aussage:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
THE DARK HOURS ist eine kleine Entdeckung im Festival. Die [...] sich stetig steigernde Handlung [...] ist treffsicher inszeniert. Ein messerscharfer Thriller mit unvorhersehbarem Finale.

trifft es fuer "The Dark Hours" auf den Punkt.

Für den Inhalt ist es bei diesem Film, die offizielle Inhaltsangabe des Filmes zu lesen, denn diese gibt den Film in diesem Fall gut wieder. Die Inszenierung des Filmes ist "klein" und nicht sehr aufwendig, was nicht immer (und bei "The Dark Hours" auf keinen Fall) ein negativesZeichen ist. Lediglich der Beigeschmack am Ende des Filmes bleibt, dass man noch ein klein wenig mehr haette aus dem Streifen raus holen koennen, als letztendlich dann gesehen wurde. Schadet aber nicht: Denn der Film besticht nicht durch grosse Optik und Special Effects, sondern durch eine gut-durchdachte und ebenso komplexe wie schluessige Story. Stetig steigert sich der Film und mit zunehmender Zeit des Gezeigten zehrt der Film ob seiner psychischen Grausamkeit an den Nerven des Zusehers.

Den absoluten Coup erreicht der Film dann mit seinem Ende, welches selbst der geübte Seher solcher Filme in diesem Stile sicherlich nicht erwartet haette und welches dazu beigetragen hat, dass selbst noch Tage danach zahlreiche Gespraeche über den Film und seiner Aussage Gesprächsthema zwischen den Besucher war. respect.gif wenn ein Film dies noch schafft, den Seher zahlreiche Moeglichkeiten und Variationen des Gesehenens zu interpretieren!

"The Dark Hours" ist ein Film, der an sich beim Sehen leicht daherkommt und nicht mit seinem (doch vorhandenen starken Inhalt) erdrueckt. Er ist erstmals einfach nur spannende Unterhaltung, welche sich zunehmend im sich weiter entwickelndem Katz und Maus-Spiel zu einer fast schon psychischen "Belastung" entwickelt, die einen aber nicht erdrueckt. Der Film spielt sich im Kopf ab und erst mit einsetzen des Abspanns beginnt man dann sich intensiv mit dem Film und dem Gesehenen auseinander zu setzen. Einfach fantastisch gemacht von den hier Verantwortlichen, muss ich sagen.

Man muss kein Horror-Freund sein, um diesen Film gut finden zu koennen kopfschuettel.gif Er schlaegt in seiner Richtung eher ein wenig in die mentale Belastung von "Saw" ein, ohne jedoch die in "Saw" gezeigte Gewalt ebenfalls so zu zelebrieren.
Spoiler:
Nur die gezeigte "Schneid-Den-Finger-Ab-Szene" ist wirklich extrem heftig! 

Ansonsten werden auch Freunde von guten Thrillern und spannender Story an diesem Film Ihre Freude haben, auch wenn sie beim gerade geschriebenen Spoiler dann vielleicht mal 2 Minuten wegschauen ist der Film sonst auch Horror-Fremden absolut zu empfehlen - vergleichbar vielleicht von der Machart her mit "Der Feind in meinem Bett"; wenn auch "The Dark Hours" eher ein wenig an ein Theater-Stueck zu erinnern vermag, da er ueberwiegend nur in einem Raum spielt... "Alexandras Project" sei hier als Vergleich mit einem der letztjaehrigen FFF-Filme vielleicht noch genannt.

Auch an der "Kritikwand" durchweg positiv als "Festivaltipp" bezeichnet, bekommt "The Dark Hours" von mir 8/10 Punkten, ganz knapp an einer 9 nur vorbeigeschrabbt, da es eben doch ein "kleiner" Film ist, aus dem man letztendlich haette mehr machen koennen und der einen Tick zu lange braucht, um dann seine komplette Wirkung zu entfalten. Trotzdem mein Tipp: Unbedingt ansehen, wenn sich die Moeglichkeit mal ergibt! Wie sagte mirko vor 2 Jahren zu 11:14 noch: "Danke, FFF, Danke, dass es solche Filme noch gibt..." smile.gif


Offizielle Inhaltsangabe (blos der Übersicht wegen "versteckt")
Spoiler:
Dr. Samantha Goodman, eine attraktive Psychiaterin Ende Dreißig, ist es gewohnt, ihre straf-gefangenen Patienten bis ans Limit zu pushen. Doch bei der heutigen Beurteilung des Sexualverbrechers Harlan Pyne gehen ihre Provokationsmethoden etwas zu weit. Pyne flippt völlig aus, und die Ärztin gerät ins Kreuzfeuer der Kollegenkritik. Als Samantha später erschöpft vom langen Tag in ihrem Wochenendhaus inmitten der kanadischen Wildnis ankommt, wird sie vom Gatten David und ihrer kleinen Schwester Melody bereits mit gedecktem Tisch erwartet. Doch unversehens bricht eine böse Überraschung ins Haus: der entlaufene Pyne samt Handlanger. Aufgebracht schleudert der Entflohene mit wilden Vorwürfen um sich, bezichtigt Samantha, ihn als „Laborratte” für unethische Experimente im Krankenhaus missbraucht zu haben. Aus Rache fordert der wütende Psycho die verängstigte Familie nun zu einem sadistischen Spiel auf: Zwischen psychologischer und physischer Folter hin- und herschwankend bringt sein perfides “Truth or Dare“ mittels Erniedrigungen, Schmerz und Geständnissen bald alle Beteiligten an ihre persönlichen Grenzen. Dabei scheint Pyne erstaunlich intime Details über das Privatleben der kühlen Psychologin zu kennen. Im Verlauf der Nacht werden nicht nur dunkle Geheimnisse gelüftet, sondern es kommt auch die Wahrheit über das, was in der Klinik geschah, ans Licht...

THE DARK HOURS ist eine kleine Entdeckung im Festival. Die komplex versponnene, sich stetig steigernde Handlung wird durch gute Darstellerleistungen unterstützt. Vor allem das Machtduell zwischen Macho Pyne (Aidan Devine) und der erfolgsverwöhnten Samantha (Kate Greenhouse) ist treffsicher inszeniert. Ein messerscharfer Thriller mit unvorhersehbarem Finale.
 


Geschrieben von: Heby am Mon, 15 August 2005, 16:50
nur mal ne Frage....

Kann es sein , das dieser Film in Deutschland nich ins Kino kommt ?


Geschrieben von: Sidschei am Mon, 15 August 2005, 17:28
Na, Heby, dafuer ist das hier doch auch alles da, oder nicht ? zwinker.gif

Also, dass die Filme aus dem FFF ins Kino kommen, ist aeusserst selten - vor allem bei solchen "kleinen" Produktionen wie diesem Film hier aus Kanada. Manchmal ist das FFF aber auch "Stimmungsbarometer" fuer einen Verleih, ob sie es wagen den Film ins Kino zu bringen. Letztes Jahr geschehen mit Saw - dieses Jahr mit "The Descent". Da "Saw" ja dann recht erfolgreich in die Kinos kam denke ich, dass "The Descent" wohl auch den Weg schaffen wird, da er durchweg positive Resonanzen erzielte.

Was nun "The Dark Hours" angeht, gibt fuer diesen Film immerhin schon einen deutschen "Verleih" - Splendid Film. Ist auch nicht immer "normal", wird aber auch immer haeufiger, wie die Entwicklung der FFF-Filme zeigt. Splendid hat schon relativ viele Filme von 2004 auf DVD rausgebracht und ich denke, nach der nahezu durchweg positiven Resonanz auf den Film wird es nicht lange dauern, bis sie den auf den Markt bringen.

Auf der Seite hab ich noch kein Release-Termin gefunden; ich hab die Titel aus dem FFF aber regelmaessig im Auge und wenn der Film dann rauskommt oder ich nen Termin weiss, werd ich bescheid geben - nicht nur bei dem hier, sondern bei allen anderen auch smile.gif

Sid

Geschrieben von: mirko am Sun, 28 August 2005, 16:56
Uff!
zum abschluss des festivals nochmal ein highlight und nach kiss kiss bang bang und the descent mein dritter lieblingsfilm.

dieser film zeigt mal wieder, daß "what you see is not always, what you get" und um nicht vielleicht doch noch zuviel preiszugeben, zitiere ich auch mal, was das programmheft zum inhalt sagt:

Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Dr. Samantha Goodman, eine attraktive Psychiaterin Ende Dreißig, ist es gewohnt, ihre straf-gefangenen Patienten bis ans Limit zu pushen. Doch bei der heutigen Beurteilung des Sexualverbrechers Harlan Pyne gehen ihre Provokationsmethoden etwas zu weit. Pyne flippt völlig aus, und die Ärztin gerät ins Kreuzfeuer der Kollegenkritik. Als Samantha später erschöpft vom langen Tag in ihrem Wochenendhaus inmitten der kanadischen Wildnis ankommt, wird sie vom Gatten David und ihrer kleinen Schwester Melody bereits mit gedecktem Tisch erwartet. Doch unversehens bricht eine böse Überraschung ins Haus: der entlaufene Pyne samt Handlanger. Aufgebracht schleudert der Entflohene mit wilden Vorwürfen um sich, bezichtigt Samantha, ihn als „Laborratte” für unethische Experimente im Krankenhaus missbraucht zu haben. Aus Rache fordert der wütende Psycho die verängstigte Familie nun zu einem sadistischen Spiel auf: Zwischen psychologischer und physischer Folter hin- und herschwankend bringt sein perfides “Truth or Dare“ mittels Erniedrigungen, Schmerz und Geständnissen bald alle Beteiligten an ihre persön-lichen Grenzen. Dabei scheint Pyne erstaunlich intime Details über das Privatleben der kühlen Psychologin zu kennen. Im Verlauf der Nacht werden nicht nur dunkle Geheimnisse gelüftet, sondern es kommt auch die Wahrheit über das, was in der Klinik geschah, ans Licht...


damit ist eigentlich alles gesagt und nichts verraten. die tatsächliche handlung hat nämlich noch einiges mehr zubieten. einiges wird direkt am anfang verraten, für anderes müssen wir das ende abwarten.
wir haben hier einen absolut spannenden beklemmenden thriller, der jederzeit zu explodieren droht, was einen schon fast zwingt die hand vors gesicht zu nehmen (was ich tatsächlich in ein bis zwei szenen auch tat und ich bin nun wirklich nicht zimperlich).
die psychologischen spielchen des entlaufenen pyne sind so derb, daß man fiebert, was seinem kranken geist wohl als nächstes entspringt.

dicht inszeniert, düstere bilder, nägelkauende spannung und ein ende, mit dem nun wirklich keiner rechnen kann.
vielleicht etwas wirr zum ende hin, was aber auch wiueder gesprächsstoff liefert, ob man denn nun wirklich verstanden hat, was man gerade sah, was man vielleicht besser hätte lösen können und nen punkt abzug gibt:
9/10
nichts für hundefreunde! ;D

Geschrieben von: Heby am Mon, 26 September 2005, 22:18
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Leihstart: 12.12.2005


floet.gif

Geschrieben von: Sidschei am Tue, 27 September 2005, 07:36
Na, is ja nicht mehr lange hin zwinker.gif

Ist bei diesem Film aber wahrscheins das selbe, wie bei vielen anderen FFF-Filmen: Man kann nur beten, dass die Sync den Film nicht kaputt macht... vor allem bei einem solch recht gespraechslastigem Film... oder aber halt dann auf die O-Ton-Spur ausweichen zwinkerms.gif

Sid

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