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MBL Board > News > Interview mit David Yates


Geschrieben von: GreatWhite am Fri, 06 July 2007, 07:11
David Yates über "Harry Potter 5"

Der nahezu unbekannte David Yates wird nach "Harry Potter und der Orden des Phoenix" auch "Harry Potter und der Halbblutprinz" realisieren. Er fühlt sich sogar für den Abschluss der Saga gewappnet.

Es ist keine leichte Aufgabe, den Vergleich mit drei Regisseuren aufzunehmen, die den Erfolg von "Harry Potter" maßgeblich mitbestimmt haben.
Solche Gedanken habe ich schlichtweg vermieden. Ich konzentrierte mich voll und ganz darauf, die beste Story zu erzählen, und ließ Gedanken beiseite, wie sich mein Film in der Serie eingliedern könnte und wie hoch das Budget ist.

Finden Sie es ungewöhnlich, dass man einem ausgewiesenen TV-Mann ein so großes Kinoprojekt anvertraut hat?

Acht Jahre war ich ausschließlich fürs Fernsehen tätig und habe so auch Produzent David Heyman kennengelernt. Wir sind gut befreundet, was sicherlich auch eine Rolle spielte, warum ich ausgewählt wurde.

Heyman hat Ihnen aber sicherlich seine Vorstellungen vermittelt, wie ein "Harry Potter" auszusehen hat.

Ich hätte den Film nicht gemacht, wenn ich nicht auch meine eigenen Ideen hätte einbringen können. Ich sagte den Produzenten, dass ich emotional noch tiefer in die Figuren eindringen möchte. Sie sahen das genauso, denn die Geschichten werden von Film zu Film komplizierter, düsterer und erwachsener. Die Zeit dafür ist reif, denn Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint sind junge Erwachsene, die selbst vielschichtiger und komplizierter geworden sind.

Gab es Momente, in denen Sie sich von dem organisatorischen und technischen Aufwand überfordert fühlten?

Es war überwältigend, wie gut alle miteinander kooperierten. Jeder tat sein Bestes, damit ich meinen Job so gut wie möglich erledigen konnte. Mein Vorteil war es, eigene Leute wie meinen Musikkomponisten und Kameramann mit an Bord nehmen zu können. Andererseits blieben viele der alten Crewmitglieder wie der Produktionsdesigner und die Special-Effects-Künstler. Ich brauchte ihnen nur in die Augen zu schauen, um zu erkennen, ob sie noch mit Herz und Seele dabei sind. Diese Mischung von Leuten ergab eine enthusiastische Zusammenarbeit.

Also keine Albträume?

Doch! Manchmal bin ich mitten in der Nacht aufgewacht und dachte: "Morgen musst du das große Zaubererduell stemmen." Aber es war eine positive Aufregung, und nicht selten schoss mir beim Schneiden der Szenen durch den Kopf: "Hey, wir machen hier einen 'Harry Potter'-Film, den die ganze Welt sehen wird." Das ist ein cooles Gefühl, einen großen Popcorn-Film herzustellen, der mit neuen Ideen gespickt ist. Ich schätze es sehr, mit diesem Film ein Mitglied der "Harry Potter"-Familie geworden zu sein.

Inzwischen steht fest, dass Sie auch den nächsten Film, "Harry Potter und der Halbblutprinz", inszenieren werden. Wie wollen Sie dieses Buch umsetzen?

"Harry Potter und der Halbblutprinz" könnte so eine Art "American Graffiti" mit einer Portion Sex, Drugs und Rock'n'Roll werden. Ein völlig anderer Film also als "Harry Potter und der Orden des Phoenix", in dem mehr die politischen und emotionalen Kämpfe im Vordergrund stehen.

Ihre Vorgänger Chris Columbus, Alfonso Cuarón und Mike Newell fühlten sich nach Beendigung der Drehs ausgepowert.

Noch spüre ich die Energie und den Enthusiasmus, weiterzumachen. Sicherlich war "Harry Potter und der Orden des Phoenix" ein anstrengendes Unternehmen, aber müde hat es mich nicht gemacht. Ich vermute, es hat damit zu tun, dass ich vom Fernsehen komme. Dort arbeitet man ununterbrochen sechs Tage, und zwar sehr intensiv. Das könnte das richtige Training für "Harry Potter" gewesen sein. Aber was noch dazukommt: Ich bin noch sehr hungrig, mich weiteren Herausforderungen zu stellen.

Wird bereits darüber gesprochen, ob Sie die Reihe zum Abschluss bringen werden?

Noch vor dem Drehbeginn zum fünften Teil wurde ich gefragt, ob ich auch den sechsten drehen würde. Teil sieben muss neu verhandelt werden. Aber wenn ich nach dem nächsten Teil noch Durchhaltekraft habe, wäre ich gern dabei. Auch wenn die Devise bei einer Filmserie heißt: Der nächste Teil muss noch besser als der letzte werden.

Quelle: Blickpunkt:Film

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