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Julia
 
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Sidschei
Erstellt am Mon, 26 January 2009, 10:58


King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL


Gruppe: Admin
Beiträge: 64528
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003



Julia (Julia)

Trailer

Frankreich 2007

Regie: Erick Zonca
mit: Tilda Swinton, Jake Koenig, Jude Ciccolella, Mauricio Moreno, Ian Ray, Roger Cudney, John Bellucci, Horacio Garcia Rojas, Gaston Peterson, Dave Gist, Bruno Bichir, Carl Dillard, Ursula Tania, Aidan Gould, Tom Poole, Tania Verafield, Neko Parham, Camille Natta, Sally Berman, Kate Del Castillo, Eugene Byrd, Priscilla Leona Horne, Ezra Buzzington, Kevin Kilner, Marshal Silverman, M.J. Karmi, Saul Rubinek, Sandro Kopp

FSK: 16
Laufzeit: 138 Min. (Geprüft)

Genre: Drama

Sprachen: DD5.1 Deutsch/Englisch
Bildformat: Widescreen (2.35:1 - anamorph)
Extras: Einführung zum Film, Geschnittene Szenen mit Audiokommentar von Regisseur und Co-Autorin

Dt. Kinostart: 19.06.2008
Verleih: erhaeltlich (02.12.2008)
Verkauf: erhaeltlich (09.01.2009)

Deutsche Webseite
Un-Perfect World

Zuerst eine gute (?) Mitteilung vorweg: Auch wenn der Film "Julia" unter der Landesflagge Frankreich erscheint, besitzt er an sich nicht eine einzige der typischen Eigenschaften, die französische Filme so mit sich zu bringen verstehen und ist voellig unfranzösisch. Und nun eine schlechte Mitteilung gleich hinterher: Vielleicht ist das der groesste Fehler, den "Julia" hat. Denn der Film war einfach nur... schlecht... tongue.gif




Inhalt:
Ich denke, man muss hier nichts schoenreden: Julia ist ein abgewracktes Stueck (Frauen-)Leben(-Scheisse), welches sich ihre Existenz selbst kaputtgesoffen hat und der zurecht nicht nur die Bezeichnung Schlampe angetragen werden kann. Voellig uneinsichtig ihrer eigenen Versaeumnisse gegenueber stehend ist natuerlich jeder Andere an Ihrer Situation schuld und sie ist der unschuldige Engel auf Erden. Egal ob es darum geht erneut den Job wegen unfletigen Verhaltens verloren zu haben oder dass sie wieder mal an der Seite eines fremden Mannes aufwacht, welchen sie im Vollrausch der Besinnungslosigkeit abgeschleppt hat.

Dann trifft sie auf ihre psychisch labile Nachbarin, die sie bittet ihr dabei zu helfen, ihren achtjährigen Sohn aus der Obhut des reichen Großvaters zu befreien, der Ihr das Treffen mit ihrem Sohn verweigert... (was ehrlich gesagt nicht wundert, wenn man sich dieses mindestens so abgefahrene Wrack anschaut - sorry, konnt ich mir nun nicht verkneifen zahn.gif )

Nun sieht Julia ihre Chance kommen, endlich ihr Leben und ihr Glueck in die eigene Hand zu nehmen: Kurzerhand entschliesst sie sich, den kleinen jungen selbst zu entfuehren und von der stinkereichen Familie Loesegeld zu erpressen. Dass das natuerlich alles voellig schief geht muss man irgendwie nicht wirklich erwaehnen und von nun an laufen die Dinge erst recht völlig aus dem Ruder...

Kritik:
Auch wenn man auf Grund der generellen Angaben der Inhaltsangabe wirklich auf einen interessant wie schauspielerisch guten Film zu hoffen vermag - immerhin ist zwischenzeitlich 48jaehrige, fuer "Michael Clayton" oscarpraemierte Tilda Swinton kein Niemand unter den Schauspielern - versagt "Julia" hier auf der ganzen Linie.

Das Hauptproblem der hier dargebotenen (Film-)Leistung besteht darin, dass der Zuseher hier eigentlich zu keinem (Haupt-)Charakter des Filmes irgendwie eine Sympathie oder gar Bindung aufbauen kann. Wie denn auch? Julia ist einfach nur ein versoffenes Stueck Frau, ueber deren Werdegang und Hintergrund man absolut nichts weiter erfaehrt, sich also auch nicht in die dargebotene Rolle einleben- und hineinversetzen kann. Sie verhaelt sich absoöut unsympathisch, verweigert jegliche Einsicht und die Entfuehrung des Kindes ist nur eine weitere, totale Schnappsidee, die einen weiteren Punkt in ihrem verkorksten Leben darzustellen versteht. Es laesst einen einfach kalt, dass dieses kaputte Leben nicht die Kurve bekommt, da einem nicht wirklich aufgezeigt wird, dass dieses Leben ueberhaupt die Kurve bekommen moechte bzw. warum es aus der Kurve gefallen ist.

So versteht es "Julia" ueberhaupt nicht, hier den Nerv des Zuschauers zu treffen und bleibt damit weit hinter den Moeglichkeiten zurueck, die der Film zu bieten verstanden haette. Und er bleibt ebenfalls weit hinter den Moeglichkeiten zurueck, die andere Filme - Tata, hier ist er wieder, mein gefeierter "Things we lost in the Fire" - zu bieten verstehen.

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Dies waere noch verzeihbar, wenn sich der Film auf andere Qualitaeten, andere Charaktere konzentrieren wuerde. Aber das tut "Julia" leider auch nicht: Die Hauptigur ist und bleibt Julia und alle anderen beteiligten Charaktere spielen nur eine Nebenrolle, die eben in Erscheinung zu treten haben wenn der Film gerade eine Wendung oder einen weiteren Antrieb fuer die Handlung benoetigt. Doch das Augenmerk bleibt auf Julia und ihrem versoffenen wie irrationalen, damit wenig nachvollziehbaren Handeln versteift.
So verschwindet die wirkliche Mutter des Kindes ebenso wortlos von der Leinwand-Bildflaeche, wie die weiteren Opfer oder Polizeimassnahmen nur kurze, wenig Spannungsfoerdende Elemente zu bieten verstehen, die ebenfalls an ihrer Teilnahmslosigkeit fuer den Zuschauer versinken.

Auch werden die Aengste und Gefuehle des entfuehrten Jungen deutlich unter Wert praesentiert und auch die vermeindliche Bindung, die zwischen Entfuehrerin und Entfuehrtem zu entstehen scheint wird nicht in einem glaubhaftem und gefuehltem Masse vermittelt, wie dies beispielsweise der thematisch aehnliche "Perfect World" mit Kevin Costner und Clint Eastwood zu personifizieren verstand.

Wuerde also noch das filmische Umfeld bleiben, welches dem Film - und hier erwaehne ich nun "Australia" als herausragend positives Beispiel - eine besondere Note verleihen koennte. Doch auch hier gibt es einfach nichts wirklich Positives zu vermitteln, wird hier Standardware geboten, die in einem inhaltlich funktionierendem Umfeld zwar durch ausreichend gewesen waere, hier jedoch ebenfalls nur zum Versagen des Filmes beizutragen versteht.

Die Kroenung setzt "Julia" sich dann jedoch selbst mit dem absolut bescheuerten Verlauf am Ende und dem dann tatsaechlich eintretenden Ende auf. Was hier an duemmlicher Daemlichkeit geboten wird ist wirklich so aus der untersten Schublade herausgezaubert, dass man es eher in einem der zwischenzeitlich unsaeglichen "... Movie"-Filme als absolute Kroteske erwarten wuerde und eine Entfuehrung durch Ausserirdische waere hier noch ein glaubhafteres wie gelungeneres Ende gewesen, als dieser offene, vermeindlich kuenstlerisch wertvolle Murks, den einem die Filmemacher hier noch vor die Nase setzen.

Fazit:
"Julia" ist definitiv an seinen eigenen Anspruechen erstickt, die der Film ueberhaupt nicht zu vermitteln versteht. Ein Film dieses Kalibers funktioniert nur, wenn wenigstens irgendwie eine Bindung zu einer agierenden Hauptperson geschaffen wird: Entweder dem Opfer oder auch dem Taeter. Dies laesst "Julia" auf kompletter Linie vermissen und versagt damit konsequenterweise nicht nur beim Zuschauer, sondern auch in seiner Entwicklung.

Der unendlich lang und nicht enden wollend scheinende Film ist phasenweise wirklich eine Qual seiner eigenen Dummheit, der ich mit Muehe und Not noch 3 Punkte zu verleihen verstanden haette. Durch sein jedoch auch noch absolut missratenes Ende, welches das letzte Quentchen Bindung zum Film dann noch voellig versemmelt, landet der von den Kritikern geliebte "Julia" bei mir am Ende dann doch nur bei 2/10 Punkten und erhaelt das Sid-Praedikat: Absolut nicht sehenswert! tongue.gif

Da gibt es definitiv bessere, emotionale Schwergewichte in dem Genre, die es sich mehr zu sehen lohnt; selbst wenn sie nur Mittelmass darstellen.




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