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Interview mit Robert DeNiro, "Der gute Hirte"
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GreatWhite
Geschrieben am: Fri, 09 February 2007, 08:01


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Robert deNiro
Mit dem Wettbewerbsbeitrag "Der gute Hirte" (Universal, 15. Februar) entwirft Robert De Niro ein Panorama der Gründerzeit des CIA. Nur mit enormer Geduld und eigenem Geld konnte er das Projekt in Hollywood durchboxen.

Ihr Regiedebüt "In den Straßen der Bronx" liegt 14 Jahre zurück. Warum hat es mit "Der gute Hirte" so lange gedauert?

Das sollten Sie nicht mich, sondern die Geldgeber fragen. Ich wollte seit langem ein Projekt realisieren, das die jüngere Geschichte des CIA behandelt. Dann stieß ich vor sieben oder acht Jahren auf Eric Roths Drehbuch, das in der Zeit von 1939 bis 1961 spielt. Wir vereinbarten, dass ich die Regie übernehme und er eine Fortsetzung schreibt, wobei nicht sicher ist, ob Letzteres je passiert. Aber bis wir unser Budget zusammenhatten, dauerte es eine Ewigkeit.

Der Name Robert De Niro ist also für die Finanziers nicht interessant genug?

Der Film stand einfach in dem Ruf, sehr teuer zu sein. Vor mir waren andere Regisseure daran gescheitert. Erst nach langen Verhandlungen übernahm Universal die eine Hälfte des Budgets und Morgan Creek die andere. Zwischenzeitlich investierte ich sogar selbst in die Entwicklung, damit das Projekt nicht auseinanderfiel. Dafür musste ich sehr interessante Szenen streichen, die in exotischen Ländern spielen, zum Beispiel im Iran.

Was gab den Ausschlag, dass "Der gute Hirte" zustande kam?

Die Besetzung. Ursprünglich sollte Leonardo DiCaprio die Hauptrolle spielen. Allerdings hätte ich dann noch länger warten müssen, denn er wollte erst "Departed" drehen. Und das konnte ich mir nicht leisten. Zum Glück sagte mir Matt Damon innerhalb einer Woche zu. Der war mein Lebensretter.

Damon spielt doch auch in "Departed"?

Ja, aber Scorsese drehte seine Szenen am Anfang, sodass er früher fertig war und gleich danach bei mir anfangen konnte.

Was haben Sie von den vielen Filmen mit Scorsese für Ihre eigene Regiearbeit gelernt?

Dass man allen Beteiligten Freiheit geben soll, ob Schauspieler oder Techniker. Jeder soll sich ermutigt fühlen, seine Ideen beizusteuern, und als Regisseur wählt man darunter aus. Filmemachen ist ein kollektives Unterfangen.

Macht Ihnen Regieführen mehr Spaß als die Schauspielerei?

Spaß ist nicht das richtige Wort. Regie ist in jedem Falle stressiger. Man wird mit Fragen überschüttet und kann nur noch wie im Reflex reagieren. Bei "Der gute Hirte" mit seiner Unmenge an Details war es ganz besonders kompliziert. Ich hatte verschiedenste Mitarbeiter, die sicherstellten, dass ich nichts vergaß. Tariq Anwar war zwar eine sehr guter Cutter, aber bis zum Schluss war ich mir nicht sicher, ob alles zusammenpasst. Sogar nach den ersten Screenings war ich mit bestimmten Dingen noch nicht ganz glücklich.

Was faszinierte Sie an diesem Projekt?

Eric Roths Skript galt als eines der zehn besten unverfilmten Drehbücher in Hollywood. Denn es zeigt auch die Zusammenhänge zwischen Berufs- und Familienleben der Agenten. Ich finde persönlich, dass die meisten Spionagefilme - von den Le-Carré-Verfilmungen einmal abgesehen - etwas schablonenhaft sind. Es gibt Intrigen, und jemand muss dafür bezahlen - das alles wird sehr offen gezeigt. Aber ich wollte etwas Originelleres machen. Denn in der Realität umgibt diese Morde ein Hauch des Geheimnisvollen. Deshalb finde ich auch den Fall Litvinenko so interessant. Eine solche Subtilität wollte ich vermitteln. Wir hatten schon Szenen gedreht, wo man genau sieht, wie Figuren ihre wohlverdiente Strafe erhalten, aber die schnitten wir wieder heraus. Sie waren nicht clever genug.

Für eine Oscar-Nominierung als bester Regisseur reicht es nicht.

Das ist nicht so tragisch. Ich finde, dass es höchste Zeit ist, dass Martin Scorsese gewinnt.

Werden Sie wieder mit ihm arbeiten?

Auf jeden Fall. Eric Roth entwickelt gerade ein Drehbuch für uns. Eigentlich sollte ich schon in "Departed" mitspielen, aber das kollidierte mit "Der gute Hirte".

Regisseure seines Schlages sind selten geworden. Woran liegt das?

Das hängt wohl damit zusammen, dass nur noch Manager, die "Anzüge", wie wir sie nennen, in Hollywood das Sagen haben. Sie führen sich wie Eltern auf, die alles besser wissen. Deshalb produzieren die Studios nicht mehr so aufregende Filme wie in den 60ern und 70ern. Allerdings gibt es viele unabhängige Produktionen, die mir gefallen. Das sind halt keine großen Filme, weil es dafür nicht so viel Geld gibt.

In den 70ern feierten Sie Ihren Durchbruch. Können Sie sagen, warum aus Ihnen einer der berühmtesten Schauspieler Ihrer Generation wurde?

Ich habe immer versucht, aus meinen Rollen etwas Besonderes zu machen. Und daran habe ich sehr hart und mit großer Sorgfalt gearbeitet. Es war nicht immer so, dass sich die Leute die Filme ansehen wollten. Aber keiner konnte bestreiten, dass ich eine ganz spezielle Leistung ablieferte. Das sah auf den ersten Blick vielleicht nicht spektakulär aus. Viele Kollegen von mir glauben, sie müssen sich besonders verausgaben. Aber häufig wirkt es viel kraftvoller, wenn du auf der Leinwand ganz wenig zeigst. Aber das trifft nicht nur auf mich zu. Ein Matt Damon oder ein Leonardo DiCaprio nehmen ihren Job genauso ernst.

Quelle: Blickpunkt:Film

Greaty

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