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Largo Winch - Tödliches Erbe (FFF 2009)
 
Largo Winch - Tödliches Erbe (FFF 2009)
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Sidschei
Erstellt am Thu, 28 January 2010, 10:45


King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL


Gruppe: Admin
Beiträge: 64359
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003



Largo Winch
(Largo Winch)
Land:Frankreich 2008
Regie:Jerome Salle
Drehbuch:Julien Rappeneau, Jean van Hamme, Jerome Salle
Darsteller:Tomer Sisley (Largo Winch), Kristin Scott Thomas (Ann Ferguson), Miki Manojlovic (Nerio Winch), Mélanie Thierry (Léa / Naomi), Gilbert Melki (Freddy), Karel Roden (Mikhail Korsky), Steven Waddington (Stephan Marcus), Anne Consigny (Hannah), Radivoje Bukvic (Goran), Nicolas Vaude (Gauthier), Benedict Wong (Wiliam Kwan), Gérard Watkins (Cattaneo), Wolfgang Pissors (Attinger), Theodore Thomas (Greenfield (als Ted Thomas)), David Gasman (Alexander Meyer)
FSK:16
Laenge:104 Min.
Genre:Krimi, Thriller
Sprachen:DTS 5.1: Deutsch
DD5.1: Deutsch, Englisch, FRanzösisch
Bildformat:Widescreen (2.35:1 / anamorph)
Extras:(Special Edition!) --> Making of, Die Stunts von LARGO WINCH, Das Training, Exklusives Interview mit dem LARGO WINCH-Comiczeichner Philippe Francq, Storyboard / Film-Vergleich
Verleih:16.10.2009
Verkauf:20.11.2009
Weitere Infos auf:
Infos über diesen Film bei ImdB (Deutschland)Infos über diesen Film bei ImdB (USA)Infos über diesen Film bei Cinefacts.de
Gesehen als:Original-Version mit englischen UT
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Ich tu es auf meine Weise!

Es ist eine Frage der Erwartung(en), die massgeblich darueber entscheiden koennen, wie man "Largo Winch" empfindet. Beim letztjaehrigen FFF wurden die Erwartungen an "Largo Winch" sehr hoch gesetzt. Nicht nur, dass er auf dem begehrten Platz 'Centerpiece' angesetzt wurde, vergleicht die offizielle Beschreibung diese im Urpsrung als Comic vorliegende Verfilmung rund um den Erben eines millionenschweren Imperiums auch mit zugkraeftigen Titeln, was sich dann so liest:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Der offizielle Referenzpunkt in diesem Heute-hier-morgen-da-überall-saugeil-Szenario ist natürlich "James Bond". Aber tatsächlich blitzen in Faszination und Härte eher Momente von "THE DARK KNIGHT" auf; wie auch launige Erinnerungen an "FANTOMAS" und nicht zuletzt die Mutter aller belgischen Abenteuer-Comics, "Tim und Struppi", wach werden bei diesem pittoresken, kraftstrotzenden Trip durch die trügerische und bisweilen mörderische Welt der Hochfinanz

Weitere Hochjubeleien wie
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
[...] nach sich streckenden, den Raum füllenden Scopebildern für die große Leinwand [...]
[...] extravaganter Kinofilm [...]
[...] Dem Film [...] gelingt es locker, sein 20-Millionen-$-Budget nach teuerstem Edel-Hollywood aussehen zu lassen. Weil er kein Hehl daraus macht, Kino in seiner reinsten Form sein zu wollen: Abenteuer, Bewegung, Geschwindigkeit, funkelnde und glänzende Oberfläche [...]
[...] Den Rahmen füllt Salle mit exotischen Locations, frappierenden Designs und schönen Menschen [...]
[...] Als Einstieg in die Welt des verführerischen Largo Winch ist dieser unwiderstehliche Kintopp im Look von Morgen grandios – und Messlatte für die Fortsetzungen, die noch kommen mögen. Die erste ist bereits in Arbeit. Alles andere wäre auch Frevel gewesen. Wer so fulminant anfängt, muss unbedingt weitermachen! [...]

Und auch wenn die Schreiberlinge der offiziellen Filmbeschreibungen dieses Jahr wirklich sehr um Neutralitaet bemueht und die sonst ueblichen Lobhudeleien unterlassen haben, haben sie bei "Largo Winch" doch kraeftig in die Vollen gehauen, um das vermeindliche "Centerpiece" auch kraeftig zu bewerben, was normalweise gar nicht von noeten ist. Denn das Centerpiece ist - normalerweise - schon Magnet genug, um den Saal voll zu bekommen.

Nun ist es allerdings so, dass mich persoenlich diese anspruchsvollen Centerpiece-Vorstellungen wenig als filmisches Gesamtwerk zu beeindrucken verstanden, auch wenn sie auf Grund herausragender Punkte durchaus ihre Existenz-Berechtigung hatten und haben. Doch warum man "Largo Winch" als Centerpiece laufen lies, fragte ich mich schon nach Sichtung des Trailers. Und nach Lesen der Beschreibung war mir klar: Nein, diesen Film werde ich nicht im Rahmen der FFF-Vorstellung anschauen, sondern zu Hause im Heimkino und mir statt dessen das wesentlich kontroversere - und meiner Meinung nach eher zum Centerpiece geeignete - Gegenstueck Bronson anschauen.



Nachdem ich das Spiel um Macht, Intrigen, Täuschungen und allerei sonstigen Wendungen und Irrungen nun gesehen habe, kann ich ehrlich gesagt auch verstehen, wieso "Largo Winch" in seiner Beurteilung der FFF-Gaeste direkt nach dem Sehen eher weniger Begeisterung zu ernten verstand und - in Relation betrachtet - eigentlich schlechter abschnitt, als er es letzten Endes verdient hat. Und dieser Grund laesst sich in kurzen und knappen Worten zusammenfassen: Alles, aber wirklich alles was da oben in der Beschreibung steht, ist... absoluter Bullshit! :shit:

Das heisst nun nicht, dass "Largo Winch" schlecht war. kopfschuettel.gif Vor allem nicht, wenn man mit eher niedrig angesetzten Erwartungen ran geht, wie ich es tat. Aber "Largo Winch" ist kein "James Bond"-Vergleich. Die Bilder sind fuer einen Kinofilm phasenweise eher enttaeuschend, auch wenn sie im Grunde Kinoniveau durchblitzen lassen. Doch eindrucksvolle Wirkungen oder gar selbsterfuellte Zufriedenheit fuers Auge koennen die Bilder irgendwie selten erzeugen. Oftmals begleitete mich der Gedanke: Wau! Eigentlich eine sehr starke Einstellung und optische Praesentation... wieso wirkt das Bild dennoch irgendwie so schwach? Man haette hier definitiv mehr rausholen koennen und irgendwie versteht es die Kamera nicht wirklich, die Kraft der Bilder auch als wirkende Magie auf der Leinwand zu praesentieren.



Dementsprechend ist es auch klar, dass "Largo Winch" nicht nach Edel-Hollywood aussieht und man sich doch schon fragen kann, ob die 20 Millionen Dollar des Budgets vielleicht zu sehr in die Reise-Kasse denn in eine edle Optik geflossen sind und dementsprechend habe ich "Largo Winch" auch nicht als 'Kino in seiner reinsten Form' empfunden. Und auch wenn der Film in sich ueberhaupt nicht franzoesisch wirkt und damit durchaus fuer Gegner des franzoesischen Kinos einen Blick wert sein kann, suche ich auch jetzt noch den oben erwaehnten Kinotopp im Look von Morgen...

Doch lassen wir das Gemotze mal und betrachten "Largo Winch" einfach mal als das, was er ist. Ein europaeischer Film, der von daher mit eher eben doch bescheidenen Mitteln in Szene gesetzt wurde, der eine - spannende - Krimi(nal)geschichte zu erzaehlen versucht, die sich behutsam auf zu bauen versteht. Und in der Tat machte mir "Largo Winch" wirklich Spaß. yesnick.gif Zwar nicht aussergewoehnlich, aber grundsolide in Szene gesetzt verfolgen wir (nicht nur) anfaenglich, wie der grosse Medienmongul Nerio Winch seinen Ziehsohn aufzieht und auf seine Zukunft vorbereitet. Die in geschickten und verstaendlichen Rueckblenden inszenierte Story lockert den Film immer wieder auf und gibt auch entscheidente Handlungshinweise, die auf der anderen Seite ebenfalls bestens den Charakter und die Entwicklung des unfreiwilligen Erbens in Spe aufzuzeigen verstehen.

In der Gegenwart kaempft "Largo Winch" mit der Tatsache, dass sein Vater ermordet und seine Firma vor einer feindlichen Uebernahme steht. Und er selbst steckt mitten drin, von den Initiatoren des ganzen Komplotts als ploetzlich aufgetauchter Erbe nicht gerade sehr Willkommen geheissen ist er nun ein weiterer Stoerenfried auf dem Weg zur Macht, der eleminiert werden muss.

Und hier setzt der einzige Punkt an, dem ich den Film etwas zum Vorwurf machen muss. Was das Programmheft - diesesmal absolut zutreffend - wie folgt beschreibt:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
fortwährenden Spiel der Täuschung, in dem natürlich nichts so ist, wie es eingangs den Anschein hat. Die Guten können die Bösen sein, die Bösen vielleicht nicht ganz so böse, und selbst die Helden haben immer noch ein Trumpfass im Ärmel, bis der Film auf seinen Höhepunkt hoch über Hongkong zusteuert.
verliert in der fortlaufenden Entwicklung der Filmstory allmaehlich seine substanz und droht mehr als nur einmal in gescriptete Laecherlichkeiten zu verfallen, die auf der einen Seite schlichtweg zu doof und auf der anderen Seite einfach unglaubwuerdig werden. Und gerade gegen Ende drohte der Film massiv in meiner Gunst deswegen zu kippen, wird der bisher solide und auf seine Art und Weise glaubhaft praesentierte Film hier das exakte Gegenteil des Ganzen. Ein Umstand, der ihn mindestens 1 Punkt kostet und der einfach nur schade ist. Das haette nicht sein muessen.

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Ebenfalls als sehr sympathisch kam mir der gut ausgewaehlte Cast entgegen, dem ich in keinem Punkt wirklich irgendwie etwas nachteiliges Vorwerfen konnte. "Largo Winch"-Darsteller Tomer Sisley macht seine Sache mehr als gut und verleiht dem Charakter, neben dem typischen, unwiderstehlichen Beau, auch einen kleinen, rauhen Touch des Widerstandes gegen die Norm. Chapeau! Das hat meiner Meinung nach funktioniert. Comic-Kenner - zu denen ich nicht gehoere - moegen hier zwar die Nase ruempfen, doch mir verstand die Darstellung zu gefallen. Und auch die agierenden Nebenfiguren des Vaters, Buttlers, engstem Vertrauren, Boesewicht, etcpp konnten mir durch die Bank zu gefallen verstehen.

Fazit:
Auch wenn in "Largo Winch" durchaus Action geboten wird, ist er nicht als reinrassiger Actionfilm zu bezeichnen und anzugehen. Eher sehen wir hier eher ein modernisierte Form und Abwandlung des klassischen Erzaehlkino, der mit Actionsequenzen garniert in sehr rasantem Tempo seine Geschichte und seine Charaktere beleuchtet. Als wirklich klassisch kann man ihn deswegen nicht bezeichnen, da ihm wirklicher Tiefgang des klassischen Erzaehlkinos in jeder Form abgeht.

Irgendwie ist "Largo Winch" also nicht wirklich so leicht einzuordnen. Aber vielleicht macht auch das gerade einen Teil seines Charmes aus, den er zu verspruehen verstand. Irgendwo zwischen deutlich ueberdurchschnittlichem TV-Niveau und eben nicht ganz vorhandenen Kinoqualitaeten liegend, verstand mich "Largo Winch" andauernd und ohne Haenger zu unterhalten, praesentierte sich in einem Fluss. Und trotz der immer hahnebuechern werdenderen Story gegen Ende machte mir der Streifen alles in Allem definitiv Spaß. Eine eventuell folgende Fortsetzung werde ich als Silberscheibe also definitiv nicht ablehnen. zwinker.gif

7/10

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Die deutsche Synchronisation:
All das doch recht positive des Filmes kann ich ueber die deutsche Synchronversion allerdings nicht sagen. Ich empfand diese schon nach wenigen Minuten als unertraegliche Zumutung, weswegen ich mich entschloss die Original-Version mit englischen Untertiteln anzuschauen. Ich glaube auch, diese Entscheidung war nicht nur im Hinblick auf die Qualitaet, sondern auch auf die Sprachenvielfalt richtig, die "Largo Winch" zu bieten hat und die in der deutschen Version ettliches an Feeling und Stimmung zu zerstoeren versteht.
Wer also englisch kann, dem wuerde ich empfehlen, diesen Film in der Originalversion mit Untertitel anzuschauen, zumal grosse Teile des Filmes eh in englischer Sprache praesentiert werden...

Offizielle Beschreibung des FantasyFilmFest:
Spoiler:
Fans von „Largo Winch“ mussten lange warten, bis der legendären belgischen Comic-Reihe filmisch Recht zuteil wurde. Schon allein deshalb, weil die hyperdynamischen Bilderfolgen aus der Feder von Philippe Francq (nach Ideen von „Largo Winch“-Schöpfer Jean van Hamme) regelrecht nach sich streckenden, den Raum füllenden Scopebildern für die große Leinwand schreien. Eine Fernsehserie, wie sie vor knapp zehn Jahren entstand (und immerhin auf zwei Staffeln kam), war schon aufgrund des Mediums zum Scheitern verurteilt. Hier nun also endlich Jérôme Salles (ANTHONY ZIMMER) extravaganter Kinofilm über den jetsettenden Jungmilliardärio, der das Geheimnis um den Mord an seinem Ziehvater, dem stinkreichen Industriellen Winch, lösen und herausfinden muss, wer ihm selbst an den Kragen will. Dem Film, der die ersten vier von mittlerweile 16 Comic-Romanen umfasst, gelingt es locker, sein 20-Millionen-$-Budget nach teuerstem Edel-Hollywood aussehen zu lassen. Weil er kein Hehl daraus macht, Kino in seiner reinsten Form sein zu wollen: Abenteuer, Bewegung, Geschwindigkeit, funkelnde und glänzende Oberfläche. Den Rahmen füllt Salle mit exotischen Locations, frappierenden Designs und schönen Menschen, allen voran Tomer Sisley als Largo – einer jener jungen französischen Stars im Fahrwasser von Romain Duris, deren hageres, dunkelhaariges Äußeres Virilität andeutet, vor allem aber jungenhafte Abenteuerlust verkörpert. Sisley – im wahren Leben auch ein erfolgreicher Stand-up-Comedian – mag auf den ersten Blick nicht ganz den optischen Vorstellungen der Comic-Fans entsprechen. Aber wenn schließlich die Credits nach knapp zwei Stunden Actionbreitseite mit endlosen, kunstvoll ineinander verschachtelten Rückblenden rollen, kann man sich für den Part keinen Besseren mehr vorstellen: Er ist der Fels in der Brandung in einem fortwährenden Spiel der Täuschung, in dem natürlich nichts so ist, wie es eingangs den Anschein hat. Die Guten können die Bösen sein, die Bösen vielleicht nicht ganz so böse, und selbst die Helden haben immer noch ein Trumpfass im Ärmel, bis der Film auf seinen Höhepunkt hoch über Hongkong zusteuert. Der offizielle Referenzpunkt in diesem Heute-hier-morgen-da-überall-saugeil-Szenario ist natürlich James Bond. Aber tatsächlich blitzen in Faszination und Härte eher Momente von THE DARK KNIGHT auf; wie auch launige Erinnerungen an FANTOMAS und nicht zuletzt die Mutter aller belgischen Abenteuer-Comics, „Tim und Struppi“, wach werden bei diesem pittoresken, kraftstrotzenden Trip durch die trügerische und bisweilen mörderische Welt der Hochfinanz. Als Einstieg in die Welt des verführerischen Largo Winch ist dieser unwiderstehliche Kintopp im Look von Morgen grandios – und Messlatte für die Fortsetzungen, die noch kommen mögen. Die erste ist bereits in Arbeit. Alles andere wäre auch Frevel gewesen. Wer so fulminant anfängt, muss unbedingt weitermachen! 





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Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein!
 
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Riv_al_do
Erstellt am Thu, 28 January 2010, 16:36


(: Gremium-Member :)


Gruppe: MBL-Crew
Beiträge: 32482
Mitgliedsnummer.: 30
Mitglied seit: 29.04.2003



Mir hat der Film auch mit deutscher Synchro gut gefallen - allerdings wäre es mir viel lieber es gäbe irgendwann nochmal die TV-Serie zu sehen oder noch besser auf DVD zu kaufen ...
 
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Thema wird von 1 Benutzer gelesen (1 Gäste und 0 Anonyme Benutzer)
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1 Antworten seit Thu, 28 January 2010, 10:45 Thema abonnieren | Thema versenden | Thema drucken

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