Yakuza Kochclub Vorsitzender
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| Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Ein US-Kinosommer im Sequel-Wahn
Eine noch nie da gewesene Flut von Fortsetzungen soll den US-Kinosommer in ungeahnte Höhen führen. Gut möglich aber, dass "Die Simpsons" und "Transformers" den Filmen mit der Zahl im Titel einen Strich durch die Rechnung machen.
"Es ist offiziell: Hollywood sind die Ideen ausgegangen", ätzte Nikki Finke in ihrem einflussreichen Filmindustrie-Blog "Deadline Hollywood" auf der Website der "L.A. Weekly", um auf eine Entwicklung aufmerksam zu machen, die zunehmend Einfluss auf Entwicklung, Herstellung und Auswertung von Filmen nehmen wird. Unter den Tentpole-Pictures, die ab 1. Mai an den 16 Wochenenden bis Ende August anlaufen werden, die den Kinosommer in den USA - die mit mehr als zwei Mrd. Dollar an den Kassen lukrativste Zeit des gesamten Jahres - ausmachen, befinden sich nicht weniger als zwölf Fortsetzungen. Oder anders gesagt: Nur an fünf Wochenenden des Kinosommers läuft kein Film mit einer Zahl am Ende des Titels an. Und auch bei ihnen gehen die Studios kein Risiko ein: "Beim ersten Mal" (Universal, 23. August) ist der neue Film von "Jungfrau (40), männlich, sucht ..."-Regisseurin Judd Apatow und versteht sich mit ihrem krachigen Sexhumor in Ton und Stil als eine Art Weiterführung des Überraschungshits von 2005. "Die Simpsons - Der Film" (Fox, 26. Juli) und Michael Bays "Transformers" (Universal, 4. Juli) greifen auf eingeführte Erfolgsmarken aus dem Fernsehen zurück. "Ratatouille" (Buena Vista, 2. August), der neue Film von "Die Unglaublichen"-Macher Brad Bird, kann sich auf das Erfolgssiegel der Firma Pixar (sieben Filme, sieben Blockbuster) verlassen. "Hairspray" (Warner, 6. September) greift auf das Erfolgsmusical zurück, das wiederum auf John Waters' Kultkomödie von 1988 beruht, und kann sich rühmen, der erste Film zu sein, in dem John Travolta eine Rolle spielt, die bereits von Divine verkörpert wurde. Am gleichen Wochenende im August läuft noch "I Now Pronounce You Chuck and Larry" (Universal, 20. September) mit Adam Sandler und Kevin James an.
Wenn eine Komödie mit einem eingeführten Superstar des Fachs schon das Originellste ist, was Hollywood im Sommer im Big-Budget-Bereich zu bieten hat, sollte man zumindest kurz innehalten und überlegen, ob das heuer nur Zufall ist oder bisheriger Höhepunkt einer Entwicklung, bei der sich die Klammer zwischen Event und Film immer weiter auftut. Dass auf Sicht nicht mehr viel Raum sein wird für das, was man einst Filmkunst nannte, muss Kinobesitzern zumindest kurzfristig nicht weiter Sorgen bereiten, denn dass die Kassen klingeln werden, wenn "Spider-Man 3" (Sony, 1. Mai) am 1. Mai den Vorhang öffnet für die größte Popcorn-Leistungsschau in der Geschichte des Kinos, ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Im Zeitraum von nur vier Wochen starten drei Sequels, deren jeweilige Vorgänger die bislang drei stärksten Startwochenenden aller Zeiten hatten (jeder dieser Filme spielte jeweils mehr als 350 Mio. Dollar ein). Der Three-Punch "Spider-Man 3", "Shrek der Dritte" (Universal, 21. Juni) und natürlich "Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt" (Buena Vista, 24. Mai) legt die Latte hoch für alles Kommende. Gewiss sind sie die Umsatzgaranten, mit denen man nichts falsch machen kann. Bei ihnen stellt sich bestenfalls die Frage, ob sie die Performances der Vorgänger werden toppen können: "Spider-Man 2" wurde in Deutschland 2004 von 3,2 Mio. Besuchern gesehen, "Shrek 2" im gleichen Jahr von 5,3 Mio. Zuschauern, und "Fluch der Karibik 2" schließlich im vergangenen Jahr von 7,1 Mio. Besuchern. Eine ähnlich sichere Bank unter den Fortsetzungen ist allenfalls "Harry Potter und der Orden des Phoenix" (Warner, 12. Juli), dessen Vorgänger es im Winter 2005 auf 8,7 Mio. Besucher brachte. Einzig die Tatsache, dass der fünfte "Potter" im Sommer anläuft, dämpft die Aussichten minimal: Nur "Der Gefangene von Askaban" war von den "Potter"-Filmen bislang im Sommer gestartet - und hatte prompt die schwächsten Zahlen der Reihe erzielt.
Andere Fortsetzungen bergen durchaus ein gewisses Risiko in sich: "Evan Allmächtig" (Universal, 9. August) machte im Vorfeld nicht nur von sich reden, weil Jim Carrey, Star des Originals "Bruce Allmächtig", von Steve Carell ersetzt wurde, sondern auch weil das Budget des Spaßes aufgrund seiner massiven Spezialeffekte so aufgebläht wurde, dass die Komödie wohl der teuerste Film der Saison sein dürfte. "Ocean's Thirteen" (Warner, 7. Juni) wiederum hat damit zu kämpfen, dass Teil gemeinhin beim Publikum nur durchwachsen ankam, und setzt nun auf Al Pacino als Gegenspieler von Clooney und Co., während "Rush Hour 3" (Warner, 16. August) nicht unwesentlich damit zu kämpfen hat, dass Teil zwei der Buddy-Komödie bereits sechs Jahre auf dem Buckel hat. Zwischen "Stirb langsam: Jetzt erst recht" und "Stirb langsam 4.0" (Fox, 27. Juni) liegen sogar zwölf Jahre, doch der erstklassige Trailer sorgt aktuell dafür, dass Bruce Willis' vierter Einsatz als John McClane Tagesgespräch ist.
Raum für Entdeckungen bleibt eigentlich nicht in diesem Sommer: Die Horrorfans werden mit "28 Weeks Later" (Fox, 19. Juli) und "Hostel 2" (Sony, 14. Juni) - beides Fortsetzungen! - gut bedient. Der Spaß "Super Bad" (Sony, 4. Oktober) könnte am Ende der Saison einschlagen. Und Angelina Jolie beweist mit Michael Winterbottoms "A Mighty Heart" (Universal, 18. Oktober) als Witwe von Daniel Pearl, dass im Sommer auch Anspruch eine Daseinsberechtigung hat. Gut so.
Quelle: Blickpunkt:Film |
Na dann warten wir mal ab, wie sich die "Teile" so schlagen !
Greaty
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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D |
