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MBL Board > Filmkritiken - Shorties > Poltergeist (2015) |
Geschrieben von: Sidschei am Mon, 23 November 2015, 10:38 | ||||
[Kritik][Filmdetails] _Titel_ Poltergeist _OTitel_ Poltergeist _Regisseur_ Gil Kenan _Darsteller_ Sam Rockwell, Rosemarie DeWitt, Saxon Sharbino, Kyle Catlett, Kennedi Clements, Jared Harris, Jane Adams, Susan Heyward, Nicholas Braun, Karen Ivany, Patrick Garrow, Doug MacLeod, Eve Crawford, L.A. Lopes, Soma Bhatia, John Stoneham Jr., Kathryn Greenwood, Molly Kidder _Genre_ Horror / Thriller _Land_ USA/Canada _Jahr_ 2015 _Laenge_ 93 min | 101 min (Extended Cut) _FSK_ 16 _URLfilmstarts_ hxxp://www.filmstarts.de/kritiken/132622.html _URLimdb2_ hxxp://www.imdb.com/title/tt1029360/ _GesehenAls_ Englische OV [/Filmdetails] Zugegebenermassen ist dieser Film definitiv nicht das schlechteste Remake, was in letzter Zeit so ueber die Leinwaende geflimmert ist. Auf der anderen Seite muss sich "Poltergeist" dann aber auch die Frage gefallen lassen, welche Daseinsberechtigung er hat, wenn man ein quasi 1:1 Remake auf den Bildschirm bringt, welches in allen Belangen dem (damals) innovativen Original unterlegen ist. Die Liste an belanglosen Namen, die an dieser Produktion beteiligt sind, unterstreicht diese Frage weiters. Die 2015er-Version hat nur wenige Aenderungen am Original vorgenommen und erzaehlt die Geschichte technisch aufpoliert, womit sie schon meinen ersten Kritikpunkt erntet: Der heutigen Zeit entsprechend wird nichts mehr der Fantasie ueberlassen und alles, was im Original ein flair von Mystik zu vermitteln verstand, wird hier dem Zuseher mit aktuellen und mal mehr oder weniger gelungenen CGI-Tricks vorserviert. Raum fuer eigene Fantasie und Vorstellungskraft bleibt hierbei nicht vorhanden. Und nochdazu ist hier die Darstellung 'der anderen Seite' in meinen Augen mal so ueberhaupt nicht gelungen. Dadurch ist man dem Original leider deutlich unterlegen. Der zweite Kritikpunkt geht an die vorgenommenen Aenderungen, die sich - abgesehen von wenigen Ausnahmen - fuer mich alle als negativ entpuppten. Warum um alles muss man denn diese Geschichte nun schon wieder mit ueblichem Familien-Kram-Bullshit aufpeppeln? Joberlorener Vater, erfolgslose Mutter, Beziehungsprobleme. Und 2 Kinder, die ob des Umzuges in einen Gegend, in der es noch Stromleitungen gibt ueberhaupt nicht begeistert sind. Muss denn sowas sein? Fuer was muss sowas sein? Die Schlichtheit des Originals einer Familie in stabilem Umfeld, die von einem "Poltergeist" heimgesucht wird, haette doch auch hier vollkommen ausgelangt. Warum muss in der heutigen Zeit jeder Film mit solchem unnoetigen Balast aufgeblaeht werden. Es nervt... Ebenfalls wenig gelungen empfand ich den Austausch des haus-saeubernden Mediums. Im Original genial dargestellt von Zelda Rubinstein macht Jared Harris in der modernisierten Rolle zwar wirklich Spaß, doch der Slapstick-Anteil an seiner Rolle laesst einfach jegliche Ernsthaftigkeit ueber Bord werfen und verliert dadurch unheimlich viel an mystischer Stimmung, die im Original gegeben war. Unterm Strich also ebenfalls: Misslungen. Verstehen es einige, kleine Storyaenderungen durchaus im Detail zu ueberzeugen, sind es leider die groesseren Abweichungen, die mir ein weiteres, kopfschuettelndes Unverstaendnis zu entlocken verstehen. Begibt sich das Original hier in seinem Verlauf auch auf eine grandlinige und konsequente Spur, muss das Remake sich hier ebenfalls wieder winden und familiaere Diskussionen einbringen. Ich koennte einfach nur kotzen! Was soll denn die Scheisse und unnoetigen Diskussionen und Traenendruesenelemente, die man einem hier aufbuerdet?
Und ueber das voellig uebers Ziel hinausschiessende und uebertriebene Ende... will ich einfach mal kein Wort mehr verlieren. Ebenfalls schade empfand ich, dass sich "Poltergeist" kein eigenes Gesicht verliehen hat. Zu viel stoebert man in Genreklassikern, so dass man sich optisch oefters mal mit "Shining" oder "Es" denn mit "Poltergeist" verbunden sieht. Ja, ich meckere viel ueber das "Poltergeist"-Remake, weil es im direkten Vergleich mit dem Original einfach abstinkt und unnoetig ist. Betrachtet man ihn aber nun einfach mal als eigenstaendigen Film des Jahres 2015, so erkennt man zwar, dass sich die Genre-Zeiten (leider) geaendert und man sich einer neuen Generation von Filmeschauern gegenuebergestellt findet. Aber so wirklich schlecht war diese "Poltergeist"-Version fuer sich alleine betrachtet nun echt gar nicht. Wer Vergleiche vermeidet, kann echt gut unterhalten werden. Abzug gibts einen Punkt fuer die Maengelliste. Schlecht ist die Endwertung dann aber lange noch nicht. 6/10 unnoetigen Aenderungen
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