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Interview mit M. Night Shyamalan, "Das Mädchen aus dem wasser"
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GreatWhite
Geschrieben am: Fri, 25 August 2006, 06:55


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
 

Für "Das Mädchen aus dem Wasser" (Warner, 31. August) wechselte M. Night Shyamalan ("The Sixth Sense") erstmals das Genre und den Verleih. Das Märchen spielte bislang nur etwas über 40 Mio. Dollar ein, deutlich weniger als die Vorgänger. Shyamalan fühlt sich unverstanden, glaubt aber an seine Vision.

"Das Mädchen aus dem Wasser" soll den Glauben an das Märchenhafte und Spirituelle wiedergeben. Glauben Sie selbst daran?

Es heißt, der Glaube kann Berge versetzen. An diese Kraft glaube ich. Ich bin kein religiöser, aber ein sehr spiritueller Mensch. Jeder von uns kann die Energien um uns herum beeinflussen und damit die Welt verändern. Darum geht es mir fast in all meinen Filmen.

Ihr Glaube an Disney scheint erschüttert. Trotz der Zusammenarbeit in den letzten Jahren sind Sie mit "Das Mädchen aus dem Wasser" zu Warner abgewandert.

Bei Disney wurde ich immer sehr gut behandelt. Sie waren wie Eltern zu mir. Aber wie Eltern nun mal so sind, wenn ihr Kind plötzlich Rocker werden will: Sie sagen, das geht nicht. Disney sorgte sich, der Stoff wäre zu schwer für mich, ich sollte mir lieber einen leichteren suchen. Doch ich war schon dermaßen verliebt in "Das Mädchen aus dem Wasser", dass ich gar keine andere Wahl hatte, als diesen Film zu machen und mir jemand anderen zu suchen, der an mich glaubt.

Hat man Ihnen bei Warner freie Hand gelassen?

Ich fand besonders in Alan Horn, dem Präsidenten von Warner Bros., einen engen Vertrauten. Er ist zwar viel älter als ich, teilt mit mir aber den gleichen Blick auf die Dinge. Alan ließ mich machen, und ich konnte den Film so machen, wie er mir vorschwebte.

Welche konkreten Differenzen gab es zwischen Ihnen und Disney?

Die inzwischen entlassene Produktionspräsidentin Nina Jacobson fand es vor allem problematisch, dass ich im Film die Rolle des Autors Vick Ran selbst spielen würde. Er schreibt an einem Buch, das einen jungen Mann zu politischen Taten anspornt. Man befürchtete, jeder werde sagen, Shyamalan sei größenwahnsinnig geworden und glaube, ein Buch geschrieben zu haben, das die Welt verändern könne. Das wird im Film aber mit keiner Silbe gesagt. Als Harriet Beecher-Stowe ihren Roman "Onkel Toms Hütte" veröffentlichte, veränderte sie nicht die Welt. Aber Abraham Lincoln tat es, weil er ihr Buch las und die Sklaverei abschaffte. Wenn man das auf meine Rolle im Film überträgt, spiele ich nicht Lincoln, wie es gern falsch interpretiert wird, sondern Harriet Beecher-Stowe.

Disney hatte insofern recht mit dem Einwand. Die US-Kritik hat Sie genau deshalb gerügt.

Ja, dieses Missverständnis ist tatsächlich entstanden, und ich wusste auch, dass das passieren würde, was für mich aber kein Grund war, es nicht doch zu wagen. Vielleicht war ich zu naiv, aber man darf keine Angst haben, das zu tun, woran man glaubt und was gut gemeint sind. Ich habe diesen Film für meine Töchter gedreht, und will ihnen damit sagen, dass man an sich selbst glauben muss - egal, wie andere darüber denken.

Warum lag Ihnen so viel daran, Vick Ran selbst zu spielen?

Weil ich mich ihm emotional so verbunden fühlte, dass ich mir keinen anderen Schauspieler für diese Rolle vorstellen konnte. Genauso ging es mir, als ich in "Signs - Zeichen" den Nachbarn spielte.


Mit den Thrillern "The Sixth Sense", "Unbreakable - Unzerbrechlich", "Signs - Zeichen" und "The Village - Das Dorf" feierten Sie einen Erfolg nach dem anderen. Wollten Sie mit dem Märchen "Das Mädchen aus dem Wasser" weg von diesem Image?[/B]

Wahrscheinlich wäre es nie zum Zerwürfnis mit Disney gekommen, wenn ich diesem Genre treu geblieben wäre. Mein Problem ist, dass ich mich von Film zu Film mehr und mehr offenbaren will. Ich bin derjenige, der "The Sixth Sense" gemacht hat, und daran werden all meine nachfolgenden Filme gemessen. Eine Tatsache, mit der jeder Künstler konfrontiert wird, der früh Erfolg gehabt hat.

Fühlen Sie sich von Kritikern und Zuschauern missverstanden?

Ja, denn jeder Film ist seitdem eine schwere Geburt. Daran habe ich mich gewöhnt. Ich hoffe, dass meine Werke mit der Zeit besser verstanden werden und dass man erkennt, dass keiner wie der andere ist. Erwartungen sind nun mal eine heikle Sache, und aus menschlicher Sicht kann ich nur sagen, dass uns Erwartungen ins Unglück führen. Das fängt schon mit dem Urlaub an, der nicht so toll war, wie man es sich vorgestellt hatte.

In "Das Mädchen aus dem Wasser" taucht ein unsympathischer Filmkritiker auf. Eine späte Rache?

Wenn es nach mir ginge, sollte man über mich nichts mehr schreiben. Ich gebe nichts auf die üblen Verrisse. Dennoch ärgern sie mich, weil sie mein Publikum davon abhalten, ins Kino zu gehen. Als Rache ist die Figur des Filmkritikers Harry Farber jedoch nicht gedacht. Es geht in "Das Mädchen aus dem Wasser" um das Geschichtenerzählen, und für mich lag es in der Natur der Sache, einen angeblichen Experten einzubauen, der Opfer seiner eigenen Normen wird.

Über die Vorkommnisse zur Entstehung von "Das Mädchen aus dem Wasser" ist in den USA das Buch "The Man Who Heard Voices" von Michael Bamberger erschienen, über das in der Branche gespottet wird. Wie denken Sie darüber?

Im Grunde genommen ist es ein Making-of-Buch, das sehr nett geschrieben ist. Es wollte keiner annehmen, weil ich darin zu positiv wegkam. Ich kannte den Autor gar nicht. Trotzdem wurde behauptet, er wäre von mir manipuliert wurde - was nichts daran ändert, dass "The Man Who Heard Voices" ein anständiges Buch ist.

Quelle: Blickpunkt:Film


Greaty

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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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